Bei einer kurzen Wanderung mit anschließendem gemütlichen Beisammensein präsentierte die Naturschutzgruppe des SGV Lünen/Selm heute ab 10:00 Uhr am SGV-Heim in Netteberge ihre Erfolge der Öffentlichkeit. In 120 Steinkauzröhren wurden in diesem Jahr 52 Brutpaare mit 174 Jungen kontrolliert. Etwas erholt seit den verlustreichen Wintern hat sich der Bestand bei der Schleiereule, wo in 60 Nistkästen 13 Brutpaare 64 Jungvögel großziehen. Die Teilnahme an der Veranstaltung war mit 91 Personen enorm.
Junger Steinkauz am 31.05.2015 Foto: Uwe Norra
Sonntag, 31. Mai 2015
Eine Bruterfolgskontrolle der Trauerschnäpper im Hemmerder Schelk ergab heute für nur eines der bis zu 6 nachgewiesenen Reviere fütternde Altvögel. In 2 Revieren waren noch intensiv singende – also unverpaarte Männchen. Wie auch schon in den zurückliegenden Jahren habe ich den Eindruck, dass es bei der Art möglicherweise einen deutlichen Männchen-Überschuss gibt. Auffällig: auch mehrere Waldlaubsänger schienen partnerlos und sangen ausdauernd. Ein heftig warnender Baumpieper gab einen indirekten Hinweis auf eine erfolgreiche Brut. Ein weiteres Detail erscheint mir am Rande bemerkenswert: es scheint nur ein sehr geringes Raupenangebot zu geben. Normalerweise bilden die Raupen des Kleinen Frostspanners einen wesentlichen Teil der Aufzuchtnahrung für diverse Jungvögel. In manchen (guten) Jahren kann man in stillen Wäldern den Raupenkot von den Bäumen rieseln hören und Blätter weisen viele Fraßspuren auf – davon kann in diesem Jahr keine Rede sein.
Bei einer Nachtexkursion konnte erfreulicherweise nicht nur die von Gisbert Herber-Busch gemeldete Waldohreulenbrut für Hemmerde bestätigt werden (3 bettelnde Jungvögel), sondern in ca. 800 m Entfernung konnte noch eine weitere Brut – ebenfalls mit 3 Jungvögeln – entdeckt werden. In Hemmerde-Steinen war – allerdings sehr verhalten – mindestens 1 Jungvogel aus einer dritten Brut zu hören. Dort auch Rufe einer Schleiereule. In den Hemmerder Wiesen leider kein Wachtelkönig – tagsüber allerdings hier seit einigen Tagen eine rufende Wachtel. Außerdem hier ein ausdauernd rufender (= unverpaarter) Steinkauz.
In den Hemmerder Wiesen noch immer ein brütender Kiebitz. Ein weiterer Kiebitz brütend nordöstlich von Hemmerde auf einem Maisacker. Auf der Feldvogelschutzfläche (Hemmerder Ostfeld) weiterhin ein Schwarzkehlchenpaar. Gestern dort eine jagende, männliche Rohrweihe.
In Hemmerde hält die bereits am 06.04. hier gemeldete leuzistische Amsel (m) ihr Revier und ist offensichtlich erfolgreich verpaart.
Intensiv singendes Trauerschnäpper-Männchen ohne Partnerin..., 31.05.2015 Foto: Bernhard Glüer
...offenbar unterrepräsentiert: weiblicher Trauerschnäpper..., 31.05.2015 Foto: Bernhard Glüer
...hier Futter tragend an der Nisthöhle (die Altvögel bringen im Gegensatz zu anderen Jahren fast ausschließlich Fluginsekten), 31.05.2015 Foto: Bernhard Glüer
Jagendes Rohrweihenmännchen im Hemmerder Ostfeld, 30.05.2015 Foto: Bernhard Glüer
Schwarzkehlchenmännchen auf Feldvogelschutzfläche im Hemmerder Ostfeld, 29.05.2015 Foto: Bernhard Glüer
Leuzistisches Amselmännchen Futter tragend in Nestnähe (Hemmerde), 29.05.2015 Foto: Bernhard Glüer
Sonntag, 31. Mai 2015
Am heutigen Vormittagspaziergang im NSG Kiebitzwiese vom Hindenburg Hain bis Rammbachmündung konnte ich u.a. folgende Beobachtungen machen: 3 Kiebitze + 2 Jungvögel, 2 Löffelenten (1:1), 3 Schnatterenten (1:2), 52 Reiherenten, erste Stockente mi 5 Pulli, 1 Haubentaucher, 5 Zwergtaucher (mind. 4 Reviere), 28 Blässrallen ( 5 Nester entdeckt), 8 Höckerschwäne, 10 Nilgänse, 53 Kanadagänse + (6 + 2) Pulli, 3 Graureiher, 1 überfliegender Weißstorch, 2 Eisvögel, mind. ca. 30 Uferschwalben, 2 singende Schafstelzen, 2 Rohrammern (1:1), 2 Buntspechte, 1 Grünspecht, 1 Schwarzmilan, 1 Rotmilan, 1 Mäusebussard sowie 1 Turmfalke.
Kein Neuntöter !! Dafür überall flügge Jungvögel verschiedener Singvogelarten!
In dem NSG angrenzenden Teil des Hindenburg Hains außerdem: 1 Birkenzeisigg, 1 Gelbspötter, 1 Klappergrasmücke sowie 1 Schwanzmeisenfamilie mit flüggen Jungvögeln.
Löffelentenpaar auf der Kiebitzwiese....am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Schnattererpel mit seinem Harem....am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Reiherentenpaar vor blühenden Schwertlilien....am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Blässrallennest am Aussichtshügel....am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
An der Ruhr wird in einem Blässrallenest ein grüner Teppich verlegt....am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Kiebitznachwuchs nahe der Alten Eiche....am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Überfliegender Weißstorch....am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Schwarzmilan am Ruhrufer....am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Singender Sumpfrohrsänger. Die Anzahl der Reviere hat sich weiterhin erhöht. So dürfte die Zahl in diesem Jahr die 20 überschreiten....am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Rohrammer am Flößergraben....am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Einer der häufigsten Brutvöel in und an der Kiebitzwiese dürfte wohl die Bachstelze sein. Überall heute auch wieder futtertragende Altvögel...am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Heckenbraunelle auf einem Weidezaun...am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Das kann nicht nur der Kleiber! Zaunkönig kopfüber an einem Ast...am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Buntspechte am Südufer der Ruhr, die später zur Kiebitzwiese rüber wechselten...am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Bei den Kohlmeisen sind die meisen Jungvögel schon flügge und werden von den Eltern weiter mit Futter versorgt...am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Flügge junge Blaumeise...am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Die jungenn Wacholderdrosseln sind schon recht selbstständig und suchen in den Ruhrwiesen nach Nahrung...am 31.05.15 Foto: Gregor Zosel
Sonntag, 31. Mai 2015
Nachdem der Eisvogel schon im letzten Jahr an der Lippe als Brutvogel sehr gut vertreten war, hat seine Zahl in diesem Jahr wohl noch einmal zugenommen. Westlich von Lünen konnten wir auf einer Strecke von 800 m Uferlinie 5 besetzte Brutröhren finden.Nur 1 km weiter befindet sich eine sechste Röhre. In der Literatur ist erwähnt, dass trotz der strengen Territorialität der Art die Brutplätze im Extremfall nur 100 m auseinanderliegen können. Trotzdem scheint mir diese ganze Serie von Röhren auf so engem Raum sehr bemerkenswert.Allerdings ist nicht auszuschließen, dass im einen oder anderen Fall auch Schachtelbruten vorliegen, also ein Paar mehrere Röhren unterhält. Troztdem zeigt dieses Beispiel, dass es der Art nach diesen beiden milden Wintern sehr gut geht.
Sonntag, 31. Mai 2015