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Kiebitzkartierung 2015

Ein Tag für den Kiebitz – 28.03.2015

Auch 2015 hat die OAG wieder an einem Tag den Kiebitz-Brutbestand im Kreis erfasst: Am Samstag, 28.03.2015, ist der gesamte Kreis Unna auf brutverdächtige Kiebitze untersucht worden.

Einen Tag Zeit für den Kiebitz nehmen sich die Kartierinnen im ganzen Kreis Unna am 28.03.2015 Foto: Kerstin Conrad

Einen Tag Zeit für den Kiebitz nehmen sich die Kartiererinnen im ganzen Kreis Unna am 28.03.2015 Foto: Kerstin Conrad

Zum Abschluß der Kartierung haben sich die KartiererInnen in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil getroffen, um dort aufzutanken und erste und vorläufige Ergebnisse zusammentragen.

Einen Tag Zeit für den Kiebitz nehmen sich die Kartierinnen im ganzen Kreis Unna am 28.03.2015 Foto: Kerstin Conrad

Nur mit viel Geduld zu ertragen: die lange Wartezeit bei der Dateneingabe am Tag für den Kiebitz Foto: Kerstin Conrad

In den einzelnen Städten und Gemeinden haben die nachfolgend genannten Lokalkoordinatoren und Mitarbeiter die Kartierung durchgeführt (diese Liste ist noch unvollständig – bitte ergänzt ggf. fehlende Namen):

Selm: – Ilona Jädtke, Michael Dorenkamp, Uwe Norra, Benedikt Warnke
Werne: – Jürgen Hundorf, Klaus Nowack – Anke Bienengräber, Elisabeth, Marvin Fehn, Jürgen Hundorf, Peter Kaiser, Klaus Klinger, Horst R. Kraft, Martin Kriesten, Gabi Pannewig, Bernhard Schlierkamp
Lünen: – Achim Pflaume – Norbert Domsalla, Siegfried Feuerbaum, Klaus Heigis, Sabine Klemp, Manfred Scholz, Peter Wurm
Bergkamen: – Udo Bennemann, Norbert Gruchot – Kerstin Conrad, Ilona Jädtke, Gudrun Reinartz, Günter Reinartz, Benedikt Warnke
Kamen: – Jens Brune, Karl-Heinz Kühnapfel, Heino Otten – Andrea Peitsch, Hartmut Peitsch, Falko Prünte
Bönen: – Hartmut Peitsch, Bernhard Glüer – Andrea Peitsch
Unna: – Bernhard Glüer, Gisbert Herber-Busch – Alfred Haberschuss, Gerd Kretzschmar
Holzwickede: – Hannah Stahl, Marvin Lebeus
Fröndenberg: – Gregor Zosel, Marvin Lebeus – Karl Neidert, Hannah Stahl
Schwerte: – Dieter Ackermann, Wolfgang Pitzer / AGON Schwerte – Ursula Ackermann, Rainald Badalewski, Hans Joachim Göbel, Siefried Kolbe, Willibald Träger

Das vorläufige Ergebnis der Kartierung 2015 im Vergleich zu den zurückliegenden Jahren:

Ergebnisse der Kiebitzkartierungen von 1999 bis 2015

Ergebnisse der Kiebitzkartierungen von 1999 bis 2015

Gemeinde

1999

2003

2008

2013*

2014*

2015*
Selm 63

47

65

16

32

29
Werne 128

57

68

61

62

59
Lünen 33

34

18

24

17

 17
Bergkamen 34

22

24

20

14

 22
Kamen 54

35

16

11

6

15
Bönen 17

9

7

7

8

 4
Unna 25

8

36

24

17

26
Holzwickede 5

5

3

1

0

0
Fröndenberg 14

12

14

6

10

10
Schwerte 7

9

0

3

2

2
Kreis Unna 380

238

251

173

168

184

* Ein-Tages-Synchronkartierung

 

Gut 180 Kiebitz”reviere” sind vorbehaltlich des korrigierten Endergebnisses am Tag für den Kiebitz im Kreis Unna gezählt worden. Die leichte Steigerung der möglichen Brutpaare ist wohl vor allem auf Zunahmen im Bereich der inzwischen durchgeführten Vernässungen und Renaturierungen (Hemmerder Wiesen, Kiebitzwiese) und der mit hohem Aufwand eingerichteten Ackervogelschutzflächen zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorjahr konnten im Kreis 2015 wieder mehr brutverdächtige Kiebitze beobachtet werden. Allerdings sind auch in diesem Jahr wieder etliche alte Ackerstandorte erloschen, der Rückzug aus der Agrarlandschaft und die Konzentration auf einige wenige Brutstandorte hält an.

Die Situation in den einzelnen Gemeinden (vorbehaltlich des geprüften Endergebnisses):

Selm: Zwischen 15 und 20 Fluren waren in 1999 in Selm von Kiebitzen besiedelt. Etwa die Hälfte davon ist auch 2015 besetzt. Ein Großteil des Bestandes siedelt in diesem Jahr östlich von Selm-Beifang.

Werne: Die ehemals relativ flächendeckende Besiedlung geeigneter Lebensräume in Werne hat sich in den letzten Jahren zugunsten einer eindeutig den Osten bevorzugenden Verteilung verändert. Hohe Paarzahlen sind vor allem im Umfeld dreier mit hohem Aufwand betriebener Feldvogelschutzflächen des Vertragsnaturschutzes zu beobachten, die Rückgänge an anderen Standorten kompensieren.

Lünen: 1999 hat es in Lünen ca. 11 Feldfluren mit Kiebitzvorkommen gegeben. Davon sind 2015 6 bei konstanter Paarzahl besetzt. Die Mehrzahl der Bruten konzentriert sich in diesem Jahr allerdings an zwei Standorten östlich von Niederaden und nordöstlich von Brambauer. 

Bergkamen: Etwa 6 der ehemals 10 Ackerstandorte in 1999 sind derzeit in Bergkamen besetzt. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die sehr erfreuliche Zunahme der Paarzahl auf, die vor allem auf die wieder angewachsene kleine Kolonie in Heil westlich der Blänke Disselkamp zurückzuführen ist.

Kamen: Von den ehemals etwa 10 Ackerbrutbereichen des Kiebitzes im Jahr 1999 sind im Wesentlichen in der Stadt Kamen nur noch drei Bereiche besiedelt: Westlich der Kläranlage Kamen, westlich von Nordbögge und westlich von Südkamen. Vor allem Zunahmen und Umsiedlungen im Bereich der nordöstlichen Stadtgrenze zu Hamm haben 2015 zu einem positiven Saldo der Kiebitzbruten im Vergleich zum Vorjahr geführt. Dort ist es im Bereich der an der Kreisgrenze aber außerhalb des Kreises Unna liegenden Feldvogelschutzfläche (Betreuung durch die BS Unna/Dortmund) zu einer Umsiedlung etlicher Paare auf das Kamener Stadtgebiet gekommen. Im Nordwesten haben sich die Brutbereiche westlich der Kläranlage von drei Standorten auf einen verbliebenen Bereich konzentriert. Das Vorkommen bei Wasserkurl ist ebenfalls räumlich auf eine Feldflur zusammengeschrumpft.

Bönen: In Bönen sind von den etwa 8 ehemaligen Standorten zu Beginn der regelmäßigen Kartierungen 1999 in diesem Jahr bis auf einen Ackerstandort alle verwaist. Die beiden neu gestalteten Rückhaltebecken der renaturierten Seseke sind im Jahr 2015 der Angelpunkt für die verbliebenen 4 Brutpaare, die sich in den Becken oder im Umfeld angesiedelt haben.

Unna: Sämtliche Brutreviere im Westen der Stadt sind inzwischen aufgegeben worden. 2015 sind von den zu Beginn der Kartierungen 1999 noch besiedelten etwa 10 Standorten nur noch knapp die Hälfte besetzt. Die Zahl der Brutpaare ist auf den Ackerstandorten stark rückläufig – bis auf die Bereiche im Umfeld der Feldvogelschutzflächen. Konzentrationspunkte sind in Unna die wiedervernässten Hemmerder Wiesen im gleichnamigen Naturschutzgebiet, die – sollten sich die Tagesergebnisse tatsächlich in Bruten manifestieren – maßgeblich für die im Vergleich zum Vorjahr angestiegene Zahl der Bruten verantwortlich sind.

Holzwickede: Als einzige und erste Gemeinde im Kreis Unna ist Holzwickede kiebitzfrei: Holzwickede hat auch 2015 keine Kiebitz-Brutpaare, die drei alten (Acker-) Brutplätze sind seit Jahren nicht mehr besetzt (und teils entscheidenden Habitatveränderungen unterzogen).

Fröndenberg: In der Ruhrstadt sind von 12 ehemaligen Ackerstandorten im Jahr 1999 9 erloschen – besiedelt sind nur noch die Brutansiedlungen im Umfeld des wiedervernäßten Naturschutzgebietes Kiebitzwiese. Dort brüten auf der Vernässungsfläche und im weiteren Umfeld insgesamt 10 BP. Allein dadurch werden die Rückgänge in den anderen Gemeindeteilen bezogen auf das Jahr 2014 in 2015 kompensiert.

Schwerte: In Schwerte sind wie in den letzten Jahren Kiebitze nur noch im Bereich der großflächigen Überstauungen auf der Röllingwiese im Ruhrtal nachzuweisen. Alle anderen Ackerbrutplätze, 1999 immerhin 5, 2003 sogar 7 Standorte, sind seit Jahren verwaist. Die Zahl potentieller Brutpaare liegt unverändert bei zwei.

 

 

 

Der Aufruf 2015: Ein Tag für den Kiebitz – 28.03.2015

Auch in 2015 will die OAG wieder an einem Tag den Kiebitz-Brutbestand im Kreis erfassen: Am Samstag 28.03.2015 werden wir dazu den Kreis nach brutverdächtigen Kiebitzen absuchen – wir freuen uns sehr über neue Kartierer, die uns unterstützen wollen. Bitte melden Sie sich unter info@oagkreisunna.de

Wie im letzten Jahr geht es nicht nur um die Erfassung der Kiebitzvorkommen im Kreis, sondern auch darum, interessierte und bisher nicht aktive Menschen zur ornithologischen Mitarbeit anzuregen. Deshalb wird die Kartierung in Teams durchgeführt, die aus erfahrenen Ornithologinnen/Ornithologen und aus zum ersten Mal an der Kartierung teilnehmenden Menschen bestehen sollen. Kartiert wird nach dem Vorbild der von Kristian Mantel im Kreis Warendorf organisierten und im Kreis Unna bereist 2013 und 2014 durchgeführten Kiebitzkartierung an nur einem einzigen Tag, am 28.03.2015. Die Terminwahl ist durch die Maisbestellung und die Lage der Osterferien vorgegeben: Der Kiebitz brütet im Kreis Unna fast ausschließlich auf Ackerflächen, vielfach auf Maisfeldern bzw. solchen, die es werden sollen. Die Maisbestellung Anfang/Mitte April führt dann zum Unterpflügen vieler Erstgelege und zur Verteilung der Kiebitze auf neue Brutplätze. Es bietet sich daher ein Termin zwischen dem Ende des Hauptdurchzuges (drittes Märzdrittel) und der beginnenden Maisbestellung an.

2015 werden die Ergebnisse unmittelbar in den Schutz der Kiebitznester einfließen: Gemeinsam mit der Landwirtschaft werden wir versuchen, alle Kiebitzgelege auf Mais- und Hackfruchtfeldern vor der Feldbestellung durch eine Verschiebung des Bearbeitungsbeginns auf Mitte Mai zu retten und den Erstgelegen zum Schlupf zu verhelfen. Dazu ist es in diesem Jahr besonders notwendig, sehr genau die besiedelten Flächen zu kartieren, damit lagegenau der richtige Bewirtschafter auf eine Bearbeitungsverschiebung angesprochen werden kann.

Am 28.03.2015 werden im Kreis Unna die Kiebitzvorkommen synchron durch die OAG kartiert, anschließend kommen die Teams am Nachmittag des 28.03.2015 auf der Ökologiestation in Bergkamen Heil, Westenhellweg 110, 59192 Bergkamen zusammen, um ihre Ergebnisse direkt in den Computer einzugeben. In diesem Jahr wartet auch wieder ein kleiner Kiebitzschmaus in Form einer warmen Suppe auf die Kartierer – dieses Mal im Hauptgebäude der Ökologiestation.

Die Kartierung ist entsprechend der Zielsetzung, der begrenzten Anzahl aktiver Kartierer und des limitierten Zeitbudgets als eine Übersichtskartierung angelegt – genaue Brutpaarzahlen oder der Bruterfolg interessieren uns auch, aber am 28.03.2015 geht es zunächst um die besiedelten Flächen. Das Ziel ist die Erfassung von Kiebitzvorkommen bzw. der genauen Flurstücke mit Kiebitzvorkommen und die grobe Abschätzung der Zahl der möglichen und wahrscheinlichen Brutpaare.

Die Kartierung 2015:

Kartierungsunterlagen

– Kartiert werden brutverdächtige (territoriale, balzende) Kiebitze im Kreis Unna, Näheres dazu in den Kartierungsunterlagen. Nicht als Brutvorkommen kartiert werden ganz offensichtlich aus rastenden Durchzüglern bestehende Trupps.

– Kartiert werden vor allem die 1999, 2003, 2008, 2013 und 2014 von Kiebitzen besiedelten Feldfluren. Die letzten Jahre haben leider bestätigt, dass sich die Kiebitze immer weiter auf letzte Vorkommensinseln konzentrieren. Neue Lebensräume werden nur sehr selten und bei deutlich geänderten Lebensbedingungen (z. B. in den Röllingwiesen in Schwerte) besiedelt. Wünschenswert ist eine Vorkontrolle potentiell geeigneter Habitate in den Tagen und Wochen vor der Synchronzählung – und ggf. der OAG Gesehen-Gehört-Internetseite auf neue Meldungen zum Kiebitz.
In diesem Jahr ist die lagegenaue Kartierung zum Zwecke der Bearbeitungsverschiebung besonders wichtig. Im Zweifel nutzen Sie bitte den Geoservice des Kreises Unna mit seinen vielfältigen Möglichkeiten.

– Wir kartieren die Zahl der Brutpaar an einem einzigen Tag, dem 28.03.2015 als Synchronzählung. Sollten Ihnen schon vor diesem Termin wahrscheinliche Bruten auf noch nicht bestellten Mais- und Hackfruchtäckern auffallen, melden Sie diese bitte umgehend unter info@oagkreisunna.de damit wir die Landwirte auf eine Bearbeitungsverschiebung hinweisen können.
Alle am 28.03.2015 kartierten Felder mit Brutvorkommen kontrollieren wir ein zweites Mal am 18.04.2015 um ggf. nicht mehr besiedelte Äcker für die Bestellung freizugeben.

– Als zusätzliche Angabe soll die Nutzung der Habitate (Wiese, Weide, Maisacker, Wintergetreide . . .) festgehalten werden.

– Sämtliche Kartierungsergebnisse sollen gemeinsam am Nachmittag des 28.03.2015 auf der Ökologiestation des Kreises Unna, Westenhellweg 110, 59192 Bergkamen in den Computer eingegeben werden. Bitte kommen Sie also mit Ihren Kartierungsunterlagen ab etwa 15.00 Uhr in die Ökologiestation.

Den Kartierungsbogen können Sie hier als pdf-Datei zum Ausdrucken herunterladen!

Der geoservice.kreis-unna.de ermöglicht Ihnen die Anzeige und den Ausdruck selbstgewählter Kartenausschnitte und die Ermittlung von Koordinaten und Flurstücken (Beachten Sie ggf. dazu auch diese zusammengefassten Nutzungshinweise)!
Bitte helfen Sie bei der Erfassung der Art mit! Wenden Sie sich dazu an die Koordinatoren (s.o.) oder die OAG.

Daten zum Bruterfolges sind in diesem Jahr besonders willkommen!