Tagesarchiv für den 19. Mai 2015

Werne: Kiebitz – Zwischenstand, 19.05.2015 (Jürgen Hundorf)

Bei drei Kontrollen der Kiebitzbrutflächen im Werner Osten war leider eine sehr negative Geamtentwicklung festzustellen: Auch auf der bis zum 15. Mai stillgelegten Fläche am Rosendahlweg, auf der 3 Kiebitzpaare Bruterfolg hatten und vor der Bearbeitung noch 10 junge kiebitze zu beobachten waren, ist nach der Bearbeitung kein Jungvogel übrig geblieben. Selbst fast flügge Jungvögel haben die Bearbeitung nicht überlebt. Nach meiner Beobachtung sind die meisten Vögel „unter den Pflug gekommen“. Bei dem ersten Bearbeitungsgang wurde der Acker extrem tief umgepflügt. Die Jungvögel bleiben auf dem gewohnten Terrain und wechseln nicht in die tiefen, vegetationlosen Furchen. Der herannahende Trecker wird von den Altvögeln attackiert, die Jungvögel ducken sich, ihrem angeborenen Reflex vertrauend, und kommen unter den Pflug. Die Prädation durch Krähen, die die extreme Stresssituation durch den annähernden Trecker bei den Altvögeln aussnutzen, lassen den jungen Kiebitzen keine Chance.
Ahnliche Beobachtungen habe ich auch in den Vorjahren gemacht, ich halte aus diesem Grund dieses Schutzprogramm nicht für zielführend. Nur die Stilllegung während der gesamten Brutzeit ist nach meiner Ansicht ein sinnvolles Instrument, um die Kiebitze vor dem Verschwinden aus der „Normallandschaft“ zu bewahren.
Auch von den Flächen am Riedbergweg, ein Hot Spot in Werne, sind keine guten Ergebnisse zu vermelden. Hier soll in naher Zukunft eine Hühnerfarm entstehen, mit Rücksichtnahme auf die Kiebitze war ohnehin nicht zu rechnen.
Und so kam es dann auch: fast alle Erstgelege kamen unter den Pflug. Gestern waren noch 6 Gelege zu entdecken. Ein Jungvogel war fast flügge. Bei den Gelegen handelt es sich nach meinen Beobachtungen zumindest teilweise schon um Drittgelege.
Neben der konditionellen Schwächung der Kiebitze durch den andauernden Brutstress wird jetzt der Kampf gegen die Vegetation das größte Problem. Bis zum Flüggewerden dieser Nachbruten werden sicherlich noch 6 Wochen vergehen, die umliegende Vegetation wird so dicht und so hoch sein, dass ich einen ausreichenden Bruterfolg für nicht möglich halte.
Es bleibt festzuhalten, dass in Werne keiner der drei Hot Spots mit insgesamt mind. 35 Paaren geschützt werden konnte, der Bruterfolg nicht ausreichend sein wird und der Erhaltungszustand des Kiebitzes sich auch im Werner Osten verschlechtern wird. Aber es trifft eben nicht nur den Kiebitz, noch nie habe ich so wenig Feldlerchen im Bereich der verbliebenen Kiebitzbrutplätze gesehen wie in diesem Jahr.

Dienstag, 19. Mai 2015

Fröndenberg: Schwarzstorch am 19.05.2015 (Andreas Reichelt)

Als ich heute nach Feierabend aus Ardey Richtung Fröndenberg fuhr, kreiste am Himmel ein seltener Gast: Ein Schwarzstorch drehte seine Runden, aber bis ich am NSG Ostholzbach geparkt und die Kamera bereit hatte, war er schon ziemlich weit entfernt. Für ein Foto zur Identifizierung hat es aber noch gereicht. Er flog dann über Ardey Richtung Langschede außer Sicht.

Schwarzstorch über Ardey am 19.05.15

Schwarzstorch über Ardey am 19.05.2015

Dienstag, 19. Mai 2015

Fröndenberg: Girlitz, Birkenzeisig, Grauschnäpper und Wacholderdrosseln am 19.05.2015 (Gregor Zosel)

Die heutige knappe Zeit nutzte ich, um einmal direkt vor meiner Haustür den Hindenburg Hain einmal näher zu untersuchen. Dabei entdeckte ich neben dem gestrigen Grauschnäpperrevier noch ein weiteres an der Grenze zum Stadtwerkegelände. Bleibt nur zu hoffen, dass beide singenden Männchen auch einen Partner finden. Für genügend geeignete Nistkästen hat ja de NABU hier gesorgt. Heute auch wieder der ausgiebig singende Girlitz. Das Birkenzeisigpaar war ebenfalls wieder anwesend. Die Wacholderdrosselkolonie, die sich sonst auf den Bereich hinter dem Sportplatz und den alten Pappel am Süduferde Ruhr beschränke, hat in diesem Jahr an Größe und Anzahl der Brutpaare zugenommen. Verteilt im ganzen Parkgelände haben die Wacholderdrosseln in den älteren Bäumen neue Brutreviere besetzt. So brüten im Park mit näherem Umfeld um die 10 Paare. Zeitweise suchten über 10 Altvögel auf den Wiesen um der Sonnenuhr nach Nahrung für die Jungen. 2 Heckenbraunellen sangen um die Wette. Auch einige Buchfinken schmetterten ihr Lied. 2 Rotkehlchenreviere entdeckte ich ohne größeres Nachsuchen. Viele Nistkästen sind besetzt und werden von Kohl- und Blaumeisen mit Futter angeflogen. Bei den Haussperlingen ist die Brut schon flügge. Überall machen die Jungvögel ihre ersten Flugversuche.
Sehr überrascht war ich, als ich im eigenen Garten (grenzt direkt an den Hindenburg Hain) in einem Nistkasten junge Stare entdeckte, die von den Altvögeln meist mit Regenwürmern gefüttert wurden.

Singender Girlitz im Hindenburg Hain.......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Singender Girlitz im Hindenburg Hain.......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Grauschnäpper auf einer Singwarte......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Grauschnäpper auf einer Singwarte......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Flügger Spatz im Rhododendron......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Flügger Spatz im Rhododendron......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Singende Heckenbraunelle im Rhododendron......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Singende Heckenbraunelle im Rhododendron......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Die Wacholderdrosseln haben viel zu tun, um genügend Futter für die Jungvögel herbeizuschaffen......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Die Wacholderdrosseln haben viel zu tun, um genügend Futter für die Jungvögel herbeizuschaffen......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Amselweibchen bei der Mittagspause......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Amselweibchen bei der Mittagspause......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Star mit Futter auf seinem Nistkasten in unserem Garten......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Star mit Futter auf seinem Nistkasten in unserem Garten......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Hornisse mit Süßspeise......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Hornisse mit Süßspeise......am 19.05.15 Foto: Gregor Zosel

Dienstag, 19. Mai 2015

Unna: Kiebitze, Kuckuck, Schwarzkehlchen, Steinschmätzer, Rotmilane, u.a.,19.05.2015 (B.Glüer)

Wie bereits befürchtet, waren heute auf der Kiebitzfläche im Hemmerder Ostfeld alle Küken weg. Auf dem Feld waren insgesamt 14 adulte Kiebitze (teilweise wieder zaghaft balzend), 5 Rabenkrähen, 1 weiblicher Steinschmätzer, ein Schwarzkehlchen-Paar (am Rand). Auf der mehrjährigen Feldvogelschutzfläche – nebenan, jenseits eines Grabens – waren immerhin 2 Kiebitzküken auszumachen – dort hatte es 3 Bruten gegeben.
Offensichtlich spielt bei der Strategie gegen Prädatoren Deckung auf der Brutfläche eine sehr entscheidende Rolle. Krähen lassen sich nicht wirklich vertreiben, wenn sie ein ausgemachtes Küken erstmal „im Visier“ haben. Die Attacken der Altvögel lenken die Krähe jedoch von ihrem Ziel ab und geben dem Küken Gelegenheit, sich zu verstecken (wenn es Versteckmöglichkeiten gibt). Ein völlig abgeräumtes Feld – das haben die Ereignisse der letzten Tage gezeigt – sind für noch nicht flugfähige Kiebitzküken eine tödliche Falle.
In den Hemmerder Wiesen ein rufender Kuckuck. Außerdem hier 2 Sumpfrohrsänger und 1 Gelbspötter. Auf dem Rothen Feld – nördlich Westhemmerde – 9 adulte Kiebitze (ohne Brut) auf einem Maisfeld.
Nördlich Ostbüren – auf einem Maisfeld – 7 Rotmilane.

Dienstag, 19. Mai 2015


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