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Flussregenpfeiferkartierung

Kartierung des Flussregenpfeifers im Kreis Unna 2004 und 2009

Die OAG hat im Kreis Unna 2004 zum ersten Mal flächendeckend den Flussregenpfeifer-Bestand in einem Bezugsjahr kartiert. Die Ergebnisse dazu finden Sie auf dieser Seite. Nach 5 vergangenen Jahren wurde im Jahr 2009 diese Kartierung unter ähnlichen Bedingungen wiederholt werden. Auf dem OAG-Treffen am 03.02.2009 ist diese Kartierung vorbereitet worden.

Verantwortlich bzw. mitkartierend auf Stadt- bzw. Gemeindeebene (herzlichen Dank!):

Die Ergebnisse der Flussregenpfeifer-Kartierung 2004 und 2009 (mit Ergänzungen aus den OAG-Meldungen):

Flussregenpfeifer Foto: Karl-Heinz Kühnapfel

Flussregenpfeifer Foto: Karl-Heinz Kühnapfel

Flussregenpfeiferkartierung 2004

Auf dem OAG-Treffen am 3.02.2004 wurde für das Jahr 2004 die Kartierung der Brutbestände des Flussregenpfeifers im Kreisgebiet als Arbeitsschwerpunkt ausgewählt. In Anbetracht der geringen Zahl aktiver Mitarbeiter, der kreisweiten Verteilung der Aktiven und des beschränkten zur Verfügung stehenden Zeitrahmens außerhalb des sonstigen Engagements der OAG-Mitstreiter wurde der Flussregenpfeifer ausgewählt, weil

Methodik
Die Kartierung erfolgt auch im Kreis Unna nach der von der NWO (S. Sudmann) für die landesweite Erfassung ausgearbeiteten Methodik, die hier im folgenden wiedergegeben ist:

Artsteckbrief und Erfassungsmethodik

Flussregenpfeifer (Charadrius dubius)

(aus LAG der Vogelschutzwarten & DDA (Hrsg.): Methoden der Brutvogelerfassung, veränderte Arbeitsfassung)

Lebensraum:
Ursprüngliche Bruthabitate sind unbewachsene Schotter-, Kies- und Sandufer sowie kahle oder spärlich bewachsene abtrocknende, schlammige Uferstreifen von Flüssen im Bergvorland sowie von Strömen des Flachlandes, als auch Sandufer großer Seen. Heute fast ausschließlich in künstlichen Lebensräumen wie Kies- und Sandgruben, Spülfelder, Schlammdeponien, Klärteiche und Rieselfelder. Gelegentlich auch Äcker sowie Kahlschläge, wobei schon kleine, bodenoffene Areale (20-50 m2) als Brutplatz ausreichen können. In städtischen Lebensräumen auf Großbaustellen und auf kiesbedeckten Flachdächern.

Brutbiologie:
Bodenbrüter; Nest auf kahler, übersichtlicher Fläche mit kiesigem bzw. schottrigem Untergrund, auf Sandflächen werden Stellen mit Kies oder Muscheln bevorzugt; Männchen drehen mehrere Scheinmulden, durch die Ablage des ersten Eies wird die Mulde zum Nest; Einzelbrüter, aber z. T. in hoher Dichte (Nestabstand < 10 m); saisonale Monogamie; l Jahresbrut, Zweitbrut und Schachtelbruten möglich; Eier: (2) 3-4 (5), Brutdauer: 22-28 Tage; Nestflüchter, mit 24-29 Tagen flügge; beide Altvögel brüten und führen.

Phänologie:
Jahresperiodik:Langstreckenzieher; Ankunft im Brutgebiet ab E 3; Balz ab E 3 bis Juni, Eiablage im Mittel 35 Tage nach Ankunft am Brutplatz, M 4-M 6, ausnahmsweise bis August, Hauptlegezeit: E 4 bis M 5; Jungvögel ab A 5; Abzug von den Brutplätzen ab E 6, Durchzug ab M 7. Tagesperiodik: Überwiegend tagtaktiv, höchste Balzaktivität in den ersten zwei Stunden nach SA, und l h nach SU, Balzflüge mitunter in hellen Nächten.

Erfassung:
Optische Erfassung beiderseits von Transekten im Abstand von 150 m; Zählung balzender, kopulierender, brütender, warnender bzw. verleitender Altvögel, Zählung von Nistmulden drehender Altvögel, Zählung von Familienverbänden.
Termine: l. E 4 (Zählung balzender bzw. Nistmulden drehender Individuen, brütender bzw. warnender Vögel), 2. A 5 (Zählung balzender bzw. Nistmulden drehender Individuen, brütender bzw. warnender Altvögel) 3. M/E 5 (Zählung balzender Individuen, brütender bzw. warnender Altvögel und von Familienverbänden); günstige Tageszeit: SA bis 5 h nach SA und SU bis l h nach SU.
Auswertung: Brutverdacht: einmalige Feststellung warnender Altvögel, zweimalige Feststellung eines Paares von M 4 bis A 6 in IO-tägigem Abstand, zweimalige Feststellung eines balzenden Männchens von M 4 bis A 6 in IO-tägigem Abstand. Brutnachweis: brütende, verleitende oder Junge führende Altvögel.

Gemeldet werden sollen alle Paare mit Brutverdacht und Brutnachweis!

Besondere Hinweise:
Bei Zählung der Altvögel möglichst Geschlechtertrennung vornehmen! Durchzug bis Mitte Mai! In günstigen Nahrungsgebieten können sich von Mai bis Juli Nichtbrütertrupps aufhalten. Singflug erfolgt oft auch im abgelegenen Nahrungsrevier und kann eine Doppelerfassung bewirken; Scheinnisten kann Brut vortäuschen! Das Verhalten der Altvögel ist während der Bebrütungsphase unauffällig. Kurz vor dem Schlüpfen und beim Führen wenige Tage alter Jungvögel wird meist verleitet. Bei dichten Beständen bzw. größeren Populationen: nur Daten von Junge führenden Altvögeln verwenden, deren Jungvögel nur wenige Tage alt sind Bestandsüberschätzung/ Doppelzählung aufgrund hoher Mobilität der Jungvögel!).

Zum Anzeigen und Ausdrucken des Kartierungsbogens klicken Sie bitte hier!

KoordinatorInnen/KartiererInnen 2004:

Die Ergebnisse der Flussregenpfeifer-Kartierung 2004: