Fröndenberg: schlechte Zeiten für Tagpfauenaugen & Co., Bluthänflinge, Gartenrotschwanz am 05.09.08 (B.Glüer)
Neben anderen bestandsmindernden Einflüssen auf Schmetterlinge schlägt der Mähbalken weiterhin zu. – Alle am 28.08. hier gemeldeten Raupengespinste des Tagpfauenauges sind inzwischen durch Mulchmäher vernichtet – das letzte heute in Frdbg.-Bentrop, sogar vor meinen Augen. – Übrigens – mancheiner fragt sich vielleicht, warum zur Zeit Admirale, deren Raupen ebenfalls auf Brennesseln sind, ausgesprochen häufig sind. – Die Erklärung könnte sehr einfach sein und dürfte im Vergleich zu Tagpfauenaugen oder Kleinem Fuchs mit einer völlig anderen Fortpflanzungsstrategie zusammenhängen: Tagpfauenaugen bilden im Sommer 2 Generationen aus, die zeitlich sehr genau terminiert liegen – alle Weibchen legen dann etwa innerhalb einer Woche jeweils ihren gesamten Eivorrat auf einmal ab – bevorzugt auf exponierten und sonnigen Brennesselbeständen an Weg- und Straßenrändern. Werden dann (wie jetzt geschehen) überall die Straßensäume von den Kommunen, Straßenbauämtern und Bauern (ebenfalls gleichzeitig) gemäht, so wird vielfach der komplette Tagpfauenaugennachwuchs vernichtet. – Es gibt auch keine „2.Chance“, denn die Weibchen legen nur einmal Eier ab. Admirale hingegen bilden keine zeitlich eng fixierten Generationen. – Ihre Weibchen legen Eier einzeln und zu jeder Zeit des Sommers ab. – Sie sind also Opportunisten, die nach einer Mahd auf Reststengeln sofort „neue“ Eier legen, so dass immer einzelne Raupen die Chance haben, sich zu Ende zu entwickeln.
Nach dem „Frust“ erfreute ein Gartenrotschwanzmännchen im eigenen Garten mein Gemüt – im Sundern (Frdbg.-Hohenheide) auf einem Rapsstoppelfeld ca. 250 Bluthänflinge.
Freitag, 05. September 2008