Seit der jüngsten Beobachtung von A. Reichelt -der eben den ersten Neuntöter dieses Jahr meldete-, hat sich viel getan. Die Zahl der besetzten Reviere hat sich nun schon sehr schnell erhöht, auf bereits ansehnliche 6 Reviere. Im NSG Kiebitzwiese neben den bereits gemeldeten Arten noch 1 eben hier jagender Baumfalke. Im Babywald bei Kessebüren noch zwei Baumpieper und zwei Kolkraben. In der Mergelkuhle bei Bausenhagen noch ein adulter Habicht, (meine) erste Gartengrasmücke und nun tatsächlich auch hier ein Baumpieper-Revier, welches am Abend noch stark besungen wird.
Strahlend weißer Neuntöter, am 04.05.2016 Foto: Marvin Lebeus
Sitzt in einer Esche an, am 04.05.2016 Foto: Marvin Lebeus
Baumfalke sitzt ebenfalls an, am 02.05.2016 Foto: Marvin Lebeus
Schafstelze am Traditionsrevier vor der Kiebitzwiese, am 04.05.2016 Foto: Marvin Lebeus
Flussuferläufer schaut wie sicher der Luftraum ist, am 04.05.2016 Foto: Marvin Lebeus
Grünschenkel, tief im Wasser am 03.05.2016 Foto: Marvin Lebeus
Baumpieper im Babywald, am 04.05.2016 Foto: Marvin Lebeus
Fluggesang vom Baumpieper, mit gespreizten Flügeln geht es langsam abwärts, am 04.05.2016 Foto: Marvin Lebeus
Dann werden die Schwanzfedern hochgeklappt, am 04.05.2016 Foto: Marvin Lebeus
Und der Vogel wird zunehmend schneller, am 04.05.2016 Foto: Marvin Lebeus
Je nach Gemütszustand spreizt er die Schwanzfedern nicht nur im Flug, am 04.05.2016 Foto: Marvin Lebeus
Mittwoch, 04. Mai 2016
Am Steilufer der Lippe am Lüner Segelflugplatz haben die Dohlen entdeckt, dass die vielen Kaninchenröhren wohl einen potentiellen Brutplatz darstellen. Jedenfalls waren heute mehrere Paare damit beschäftigt, die Röhren genau zu inspizieren. Dazu krochen sie auch in die Röhren hinein.
Dohlen am Steilufer, Segelflugplatz Lünen, 04.05.2016 Foto: Achim Pflaume
Dohlen am Steilufer, Segelflugplatz Lünen, 04.05.2016 Foto: Achim Pflaume
Mittwoch, 04. Mai 2016
Heute bei Sonnenaufgang bzw.am Nachmittag bei meinen Kurzbesuchen des Aussichtshügels der Kiebitzwiese konnte ich folgende Limikolen notieren: 5 Flusssuferläufer, 2 Bruchwasserläufer, 1 Grünschenkel und 2 Flussregenpfeifer.
Bruchwasserläufer auf der Kiebitzwiese.....am 04.05.16 Foto: Gregor Zosel
Nur eine optische Täuschung. Der Bruchwassserläufer spaziert nicht auf dem Stockerpel.....am 04.05.16 Foto: Gregor Zosel
Bei Sonnenaufgang waren es 5 Flussuferläufer am Aussichtshügel, am Nachmittag nur noch 2 Ex......am 04.05.16 Foto: Gregor Zosel
Die Blütenpollen auf der Wasseroberfläche erschweren dem Graureiher die Sicht auf mögliche Beutetiere......am 04.05.16 Foto: Gregor Zosel
Mittwoch, 04. Mai 2016
Gestern und auch heute hielt sich in den Hemmerder Wiesen noch immer der fehlfarbene, helle Kranich auf. Die Meldungen vom Wochenende hatten hier und da Diskussionen über die Hintergründe dieser seltenen Erscheinungen ausgelöst – und auch die Einschätzung, es könne sich um einen Kanadakranich handeln, hielt sich bei einigen Lesern. Deshalb habe ich zwischenzeitlich versucht, weitere fachkundige Einschätzungen einzuholen – aber auch bessere Fotos zu machen. So ergibt sich nun folgender Sachstand: zunächst handelt es sich nicht, wie hier anfangs berichtet, um einen leuzistischen Vogel. Bei leuzistischen Tieren fehlt teilweise oder ganz die Fähigkeit, Farbpigmente zu bilden. Das führt zu teils völlig weißen Körperpartien (unser Kranich ist zwar sehr hell, aber nicht wirklich weiß). Es gibt in der Genetik ein anderes Phänomen, das man als Schizochroismus bezeichnet, wobei nur eine einzige Pigmentfarbe nicht produziert wird – zum Beispiel Melanin. Der Hemmerder Kranich scheint ein solches, schizochroides Tier zu sein. Die normalerweise schwarzen Körperpartien sind in seinem Fall blass-braun (etwa Kehle und oberer Hals). Das sonst graue Gefieder ist hell beige. Auch die Stirnpartie ist nicht schwarz, sondern dunkel-braun, so dass sie gemeinsam mit der roten Kopfplatte insgesamt rot erscheint und bei einigen Lesern zu der Annahme geführt hat, es könne sich um einen Kanadakranich handeln, bei dem der gesamte Vorderkopf rot ist. Wir haben also hier den seltenen Fall eines schizochroiden, Europäischen Kranichs.
In den Hemmerder Wiesen außerdem heute unter anderem 2 Grünschenkel und ein Dunkler Wasserläufer im Prachtkleid, sowie ca. 20 Mauersegler.
Weiter bemerkenswert: heute auf breiter Front endlich „erste“ Gartengrasmücken (in den Hemmerder Wiesen 2 Ex, bei Frdbg.-Frömern 2 Ex. Auf dem Golfplatz am Winkelshof 1 Ex und ein weiteres Exemplar sang sogar in unserem Garten). Bei Frömern außerdem eine weibliche Rohrweihe mit linksseitigen Handschwingenlücken und ein von den Bielenbüschen kommender Kolkrabe.
In Bausenhagen noch ein weiblicher Gartenrotschwanz.
Mit Unterstützung von Marvin Lebeus wurde heute der Hemmerder Schelk komplett nach Trauerschnäpper- und Waldlaubsängerrevieren abgesucht. Es sang leider nur ein einziger Waldlaubsänger – aber es konnten 4 Revier haltende Trauerschnäpper ausgemacht werden. Besondere Überraschung: der erstmals 2013 festgestellte Hybridvogel (Trauerschnäpper x Hasbandschnäpper) konnte auch in diesem Jahr – also bereits im vierten Jahr hintereinander wieder entdeckt werden. Sowohl durch seine äußere Erscheinung als auch durch Gesangsauffälligkeiten (hin und wieder streut er das „jiiiiiip“ des Halsbandschnäppers ein) war er schnell wiederzuerkennen (vgl. auch Meldung vom 04./05.05.2013). Wenn man annimmt, dass sein Geburtsjahr mindestens 2012 gewesen sein muss, dann ist dieser kleine Vogel schon achtmal die gigantische Zugstrecke von Hemmerde bis südlich der Sahara und zurück geflogen!
Außerdem vor Ort ein singender Waldbaumläufer.
Aus der Ferne erscheint der gesamte vordere Kopfbereich dieses insgesamt aufgehellten Kranichs rot..., 03.05.2016 Foto: Bernhard Glüer
... was an den Kanadakranich erinnert..., 03.05.2016 Foto: Bernhard Glüer
... jedoch ist am Kopf nicht alles `rot´, was rot aussieht..., 03.05.2016 Foto: Bernhard Glüer
... wie es sich für `Grus grus´ gehört, ist nur der mittlere Kopfbereich rot..., 03.05.2016 Foto: Bernhard Glüer
... auch andere typische Merkmale des `Europäers´ sind trotz Blässe gut sichtbar, wie etwa der dunkle Kehl- und Halsbereich, 03.05.2016 Foto: Bernhard Glüer
Wiedersehen mit einem `alten Bekannten´ im Hemmerder Schelk: Hybrid Halsbandschnäpper x Trauerschnäpper, 03.05.2016 Foto: Bernhard Glüer
Eine erste Hornissenkönigin - hier auf einer Straße nahe der Kiebitzwiese, möglicherweise nach einer Kollision mit einem Auto, 03.05.2016 Foto: Bernhard Glüer
Mittwoch, 04. Mai 2016