Heute bei unserem 2.Kartierungstag in diesem Jahr in den ehemaligen Schlammteichen am Wälkesberg bei Halingen konnten wir u.a. folgendes beobachten: 1 jagenden Baumfalken (hat es auf Libellen abgesehen), 1 Rotmilan, 2 Rostgänse mit 10 Pulli, 2 Kanadagänse, 2 Höckerschwäne, mind. 2 Zwergtaucherreviere, mit 6 Blässrallenreviere (4 Pulli), 1 teichrallenrevier, 15 Reiherenten,3 singende Teichrohrsänger, mind. 8 singende Sumpfrohrsänger, 1 Rohrammer, 1 Schafstelze sowie 2 Neuntöter (1:1). Unser Interesse galt aber auch der Erfassung der Insekten- und Spinnenwelt in diesem Gebiet. Neben den nun fleißigen Schornsteinwespen entdeckten wir aber auch viele für uns bisher unbekannte Insektenarten. Von den Spinnenarten war eine Brückenkreuzspinne das Highlight.
Baumfalke jgat über den ehemaligen Schlammteichen.....am 20.05.18 Foto: Gregor Zosel
Die Rostgans behält uns genau im Auge. Im Hintergrund ein Pulli erkennbar.....am 20.05.18 Foto: Gregor Zosel
Ab und zu drehten die Altvögel laut schimpfend eine Runde über das Gebiet.....am 20.05.18 Foto: Gregor Zosel
Kanadagänse auf ihrer Insel.....am 20.05.18 Foto: Gregor Zosel
Schornsteinwespe im Anflug.....am 20.05.18 Foto: Gregor Zosel
Wer will fleißige Handwerker sehn?.....am 20.05.18 Foto: Gregor Zosel
So entstehen ein Schornstein neben den anderen.....am 20.05.18 Foto: Fabian Zosel
Wo Lehmwespen zu finden sind, tauchen auch ihre parasitären Mitbewohner auf. So wie diese Gemeine Goldwespe legen sie ihre Eier in die Bruthöhle dieser Wespenarten, Die dann geschlüften Larven der Goldwespe verspeisen dann zuerst die Eier oder Larven und dann die Nahrungsvorräte der Wirtstiere. .....am 20.05.18 Foto: Gregor Zosel
Die Schmalbauchwespenart Gasteruption assectator macht es genauso....am 20.05.18 Foto: Gregor Zosel
Auffällig gefärbt und doch unscheinbar die kleine Sattelblattwespe (Eutomostethus ephippium) in den Schlammteichen am Wälkesberg Halingen.....am 20.05.18 Foto: Gregor Zosel
Bei der Skorpionsfliege ist der namensgebende Stachel gut erkennbar.....am 20.05.18 Foto: Fabian Zosel
Eine der unzähligen Streckerspinnen hat im Schilf Beute gemacht.....am 20.05.18 Foto: Fabian Zosel
Die Kleine Pechlibelle war unter den heutigen Libellen wohl eine der selteneren Arten. Hier ein unausgefärbtes Weibchen.....am 20.05.18 Foto: Fabian Zosel
Paarungsrad der Hufeisenazurjungfer....am 20.05.18 Foto: Fabian Zosel
Die Frühe Adonislibelle tankt in der Morgensonne auf....am 20.05.18 Foto: Gregor Zosel
Plattbauchmännchen am Ufer....am 20.05.18 Foto: Gregor Zosel
Das passende Weibchen dazu. Leider nur von hinten erwischt....am 20.05.18 Foto: Gregor Zosel
Sonntag, 20. Mai 2018
Gegen 11.10 Uhr heute über dem Buschholt (Frdbg.-Frömern) 3 kreisende Wespenbussarde (mindestens 2 x w), die anschließend Richtung NO abzogen. Nahe dem Panthe-Hof heute 2 Gelbspötter singend – auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ noch ein dritter mit Gesang. Im Buschholt unter anderem 1 Grauschnäpper und weiterhin 1 Waldlaubsänger singend.
In den Hemmerder Wiesen heute (und gestern) 2 (!) Kuckucke (1,1) – das Weibchen machte sich jeweils durch glucksende Rufe bemerkbar und suchte erkennbar nach geeigneten Nestern für die Eiablage – verfolgt von aufgeregten Kleinvögeln.
Außerdem bemerkenswert im NSG: mindestens 1 fast erwachsener Jungkiebitz, 4 adulte Kiebitze, >1 Schafstelze, >2 Bruchwasserläufer, 1 Grauschnäpper (Reviergesang), 1 Gelbspötter, >4 Sumpfrohrsänger, 1 Weißstorch, 8 Reiherenten (6,2), eine Schwanzmeisenfamilie mit >2 flüggen Jungvögel, noch vereinzelt singende Nachtigallen. Gestern ebenda 2 späte Braunkehlchen (1,1). Östlich des NSGs, auf der Feldvogel-Brutinsel an der Trotzburgstraße, ein Nachgelege von Kiebitzen – 5 weitere adulte Kiebitze ebenda, außerdem dort (gestern, 19.05.) noch 1 Steinschmätzer und 1 Flussregenpfeifer.
Abschließend noch ein paar Bemerkungen zur Insektenwelt: auch wenn ich es durch belastbare Daten und Fakten nicht belegen kann, habe ich den Eindruck, dass die Masse der Insekten, nach teils großem Aufkommen im April, etwa seit Anfang Mai deutlich zurückgeht. Für die meisten Vögel, die ihren Nachwuchs mit Insekten füttern, ist das von überlebenswichtiger Bedeutung. Noch Ende April hat eine Nachricht aus Brüssel, dass die 3 gefährlichsten Neonikotinoide (=Insektizide) verboten werden, in Naturschutzkreisen für Freude gesorgt. Was man jedoch nur im Kleingedruckten findet, ist der Umstand, dass das Verbot erst in drei Monaten wirksam wird. Es scheint hier und da, als ginge es nun darum, dass alle noch vorhandenen – jetzt noch erlaubten – Insektizide „raus müssten“. Das besonders Tückische an der Wirkungsweise der Neonikotinoide ist, dass sie als Nervengifte bei Insekten selbst dort bestandsmindernd sind, wo sie nicht „töten“. So sind zum Beispiel staatenbildende Insekten wie Hummeln oder Wespen auf eine gut funktionierende Kommunikation untereinander, oder Gedächtnisleistungen bezüglich Futterquellen, Orientierung etc. angewiesen. Bei der durch Neonikotinoide verursachten Störung der Reizleitung in Nervenbahnen von Insekten kommt es zwangsläufig zu vielen Ausfallerscheinungen.
Während im April noch relativ viele Hummelköniginnen zu beobachten waren, fehlen jetzt die längst in großer Zahl zu erwartenden F1-Tiere (Arbeiterinnen). Bei einem Gang durch den eigenen Garten bewegen sich die angetroffenen Hummeln an Taubnesseln, Salbei etc. – trotz des derzeit sonnigen Wetters – fast im einstelligen Zahlenbereich. – Ich hoffe, dass es anderswo besser aussieht!?
Neben Kiebitzen (hier mit Gelege Nr. 5) fühlen sich auch Feldhasen (heute 8 Ex!) auf der Brutinsel im Maisfeld wohl..., 20.05.2018 Foto: Bernhard Glüer
... auch dieser späte Steinschmätzer `tankt´ hier kurz auf ..., 19.05.2018 Foto: Bernhard Glüer
... in den benachbarten Hemmerder Wiesen ist dieser Jungkiebitz aus einer frühen Brut schon fast erwachsen ..., 20.05.2018 Foto: Bernhard Glüer
... leider nur auf der Durchreise: ein Braunkehlchenpaar ..., 19.05.2018 Foto: Bernhard Glüer
... ein vorbeifliegender Kuckuck hat inzwischen immerhin `Besuch´ von einem Weibchen (Hemmerder Wiesen) ..., 20.05.2018 Foto: Bernhard Glüer
... einfallende Reiherenten - bisher noch ohne Brutnachweis (Hemmerder Wiesen) ..., 20.05.2018 Foto: Bernhard Glüer
... mindestens 1 Grauschnäpper hält ein Revier (Hemmerder Wiesen) ..., 20.05.2018 Foto: Bernhard Glüer
... auch `Adebar´ schaute heute mal vorbei (Hemmerder Wiesen) ..., 20.05.2018 Foto: Bernhard Glüer
... an exakt selber Stelle schaute am Vortag einer von inzwischen immer mehr Spaziergängern vorbei ..., 19.05.2018 Foto: Bernhard Glüer
... denn in den letzten Wochen ist am westlichen Rand des NSGs ein Reitweg entstanden, der leider zunehmend auch Spaziergänger anzieht, 29.04.2018 Foto: Bernhard Glüer
Tote Hummelköniginnen - ohne erkennbare äußere Verletzungen - im eigenen Garten, 20.05.2018 Foto: Bernhard Glüer
Sonntag, 20. Mai 2018