Fröndenberg / Unna: Wespenbussarde, Kuckucke, Gelbspötter, Sumpfrohrsänger, Braunkehlchen, Steinschmätzer, Kiebitze, Grauschnäpper, Waldlaubsänger, Schwanzmeisennachwuchs, Weißstorch, Insektenschwund u.a., 19./20.05.2018 (B.Glüer)
20.Mai 2018
Gegen 11.10 Uhr heute über dem Buschholt (Frdbg.-Frömern) 3 kreisende Wespenbussarde (mindestens 2 x w), die anschließend Richtung NO abzogen. Nahe dem Panthe-Hof heute 2 Gelbspötter singend – auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ noch ein dritter mit Gesang. Im Buschholt unter anderem 1 Grauschnäpper und weiterhin 1 Waldlaubsänger singend.
In den Hemmerder Wiesen heute (und gestern) 2 (!) Kuckucke (1,1) – das Weibchen machte sich jeweils durch glucksende Rufe bemerkbar und suchte erkennbar nach geeigneten Nestern für die Eiablage – verfolgt von aufgeregten Kleinvögeln.
Außerdem bemerkenswert im NSG: mindestens 1 fast erwachsener Jungkiebitz, 4 adulte Kiebitze, >1 Schafstelze, >2 Bruchwasserläufer, 1 Grauschnäpper (Reviergesang), 1 Gelbspötter, >4 Sumpfrohrsänger, 1 Weißstorch, 8 Reiherenten (6,2), eine Schwanzmeisenfamilie mit >2 flüggen Jungvögel, noch vereinzelt singende Nachtigallen. Gestern ebenda 2 späte Braunkehlchen (1,1). Östlich des NSGs, auf der Feldvogel-Brutinsel an der Trotzburgstraße, ein Nachgelege von Kiebitzen – 5 weitere adulte Kiebitze ebenda, außerdem dort (gestern, 19.05.) noch 1 Steinschmätzer und 1 Flussregenpfeifer.
Abschließend noch ein paar Bemerkungen zur Insektenwelt: auch wenn ich es durch belastbare Daten und Fakten nicht belegen kann, habe ich den Eindruck, dass die Masse der Insekten, nach teils großem Aufkommen im April, etwa seit Anfang Mai deutlich zurückgeht. Für die meisten Vögel, die ihren Nachwuchs mit Insekten füttern, ist das von überlebenswichtiger Bedeutung. Noch Ende April hat eine Nachricht aus Brüssel, dass die 3 gefährlichsten Neonikotinoide (=Insektizide) verboten werden, in Naturschutzkreisen für Freude gesorgt. Was man jedoch nur im Kleingedruckten findet, ist der Umstand, dass das Verbot erst in drei Monaten wirksam wird. Es scheint hier und da, als ginge es nun darum, dass alle noch vorhandenen – jetzt noch erlaubten – Insektizide „raus müssten“. Das besonders Tückische an der Wirkungsweise der Neonikotinoide ist, dass sie als Nervengifte bei Insekten selbst dort bestandsmindernd sind, wo sie nicht „töten“. So sind zum Beispiel staatenbildende Insekten wie Hummeln oder Wespen auf eine gut funktionierende Kommunikation untereinander, oder Gedächtnisleistungen bezüglich Futterquellen, Orientierung etc. angewiesen. Bei der durch Neonikotinoide verursachten Störung der Reizleitung in Nervenbahnen von Insekten kommt es zwangsläufig zu vielen Ausfallerscheinungen.
Während im April noch relativ viele Hummelköniginnen zu beobachten waren, fehlen jetzt die längst in großer Zahl zu erwartenden F1-Tiere (Arbeiterinnen). Bei einem Gang durch den eigenen Garten bewegen sich die angetroffenen Hummeln an Taubnesseln, Salbei etc. – trotz des derzeit sonnigen Wetters – fast im einstelligen Zahlenbereich. – Ich hoffe, dass es anderswo besser aussieht!?
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