Kr. Unna (Siddinghausen / Bönen): Spontaner Teilerfolg beim Wettlauf mit dem Mulchmäher 07.08.2009 (B. Glüer)

07.August 2009

Das zufällige Zusammentreffen mit zwei Landwirten aus Siddinghausen unmittelbar nach dem Fund von gleich vier Raupennestern des Tagpfauenauges im Brenneselsaum am Straßenrand ermöglichte einen zufälligen Teilerfolg im eher aussichtslosen Kampf gegen die jetzt wieder verstärkt eingesetzten Mulchmäher der Bauern und der Straßenbauämter. Gerade jetzt sind nämlich vor allem Bauern auf den abgeernteten Getreide- und Rapsfeldern schnell dabei, „Wildwuchs“ rings um die Felder weg zu mulchen, um alles für die neue Feldbestellung „sauber“ zu haben. Dabei verschwinden wertvolle Hochstaudensäume, die oft letztes Refugien für Schmetterlinge und deren Raupen oder andere Insekten sind. Hier wird jetzt von vielen Schmetterlingen der „Grundstein“ für die Saison 2010 gelegt.
Die beiden angesprochenen Landwirte konnten relativ schnell von der Wichtigkeit der Wildkrautsäume überzeugt werden (übrigens kamen im Gespräch auch Aspekte der Jagd zum Tragen und die Bedeutung der Insektennahrung für Rebhuhn & Co!) – ich hoffe nun, dass zumindet die fraglichen 4 Raupennester überleben werden. Leider beseitigen die Mulchmäher ja nicht nur die Vegetation, sondern töten überirdisch alles, was sich zwischen den Pflanzen befindet (im Mai diesen Jahres östlich des Induparkes Unna / Ost bei Kessebüren sogar ein Rehkitz!). – Übrigens: die beiden Landwirte stimmten mit mir überein, dass die Mulchmäher verstärkt erst mit der Zeit der Flächenstilllegungen in die Maschinenparks der Landwirte gelangten und zunächst auch vor allem dort zum Einsatz gelangten – Flächenstilllegungen gibt es nun nicht mehr…! Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund hat das Wegmulchen von Hochstaudensäumen entlang von Feldern, Wegen, Böschungen und Straßen inzwischen bedrohliche Ausmaße angenommen. – Übrigens auch in Bönen konnte ich vor knapp drei Wochen durch ein Gespräch mit einem Mulchmäherfahrer Einsicht erzielen und noch jetzt blühen an fraglichen Wegrändern Wilde Möhre, Flockenblume, Wasserdost u.a.! – Aber es müssten sicher noch viele solcher Gespräche geführt werden, um nachhaltig etwas an der gängigen Praxis zu ändern.

In 4 Raupennestern entwickelt sich hier der Nachwuchs vom Schmetterling des Jahres 2009 (Tagpfauenauge),07.08.09 Foto: Bernhard Glüer

In 4 Raupennestern entwickelt sich hier der Nachwuchs vom Schmetterling des Jahres 2009 (Tagpfauenauge),07.08.09 Foto: Bernhard Glüer

Hier haben die Raupen des Tagpfauenauges genauso wenig Überlebenschancen wie viele andere Kleintiere, 04.08.09 (Tagpfauenauge),07.08.09 Foto: Bernhard Glüer

Hier haben die Raupen des Tagpfauenauges genauso wenig Überlebenschancen wie viele andere Kleintiere, 04.08.09 Foto: Bernhard Glüer

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