Landschaftspläne im Kreis Unna flächendeckend rechtskräftig

16.Januar 2009

Der Kreis Unna – die Untere Landschaftsbehörde – hat als einer der ersten Landkreise in NRW für das gesamte Kreisgebiet Landschaftspläne erstellt und veröffentlicht. Mit Datum vom (18.) 26. November 2009 ist der letzte Landschaftsplan, der LP Unna, rechtskräftig geworden. Damit liegt für das ganze Kreisgebiet eine rechtsverbindliche „Außensatzung“ zur Gestaltung und Entwicklung der Landschaft vor.

Für den Naturschutz im Kreis Unna und auch für die Ornithologie ist das abgeschlossene Planwerk in vielfacher Hinsicht ein Meilenstein in der Durchsetzung von Naturschutzinteressen. Und ein Grund, den beteiligten Landschaftsplanern, den Umsetzern und ihren Vorgesetzten zu danken, die im Widerstreit der verschiedenen Interessen in den ca. 25 Jahren Landschaftsplanung im Kreis Unna um jeden Quadratzentimeter „Natur“ gerungen haben. Insgesamt sind seit der ersten Rechtskraft des Landschaftplans Lünen 1985 bis zum Jahr 2008 acht Landschaftspläne erstellt (die Städte und Gemeinden Werne/Bergkamen und Kamen/Bönen teilen sich jeweils einen Plan) und durch das jeweils langwierige Verfahren mit vielen Widersprüchen begleitet worden. Bis 2008 sind zwischenzeitlich neun, z. T. umfangreiche Änderungsverfahren (FFH-Lippeaue, Cappenberger Wälder) durchgeführt und abgeschlossen worden.

Obwohl auch der Landschaftsplan-  z. B. mit seinen Kategorien der Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete und geschützten Landschaftsbestandteile – keinen absoluten Schutz der Landschaft garantieren kann, so hat doch schon fast jeder Naturschützer und Ornithologe im Kreis bemerkt, wie schutzlos  Flächen ohne eine Schutzkategorie geplanten Bauvorhaben ausgeliefert sind. Auch wenn im Kreisgebiet alltäglich Gebiete dem Flächenverbrauch zum Opfer fallen (siehe dazu die sehr lesenswerten Ausführungen der AGON Schwerte / D. Ackermanns), da die  Interessensabwägung vielfach zu Ungunsten des Naturschutzes verläuft, so kann der rechtsverbindliche Landschaftsplan doch in einigen Fällen Schlimmeres verhüten und schnell für eine Klärung der Interessensgegensätze sorgen.

Die aus ornithologischer und auch landschaftsökologischer Sicht zumeist relativ schematische und undifferenzierte Landschaftsanalyse der bestehenden Landschaftspläne und die daraus resultierenden vereinheitlichenden Zielvorstellungen für eine „Normlandschaft“, die die im Kreis Unna ja durchaus bestehenden Differenzen der verschiedenen Naturräume und Teillandschaften nicht berücksichtigt, bleiben ein steter Wermutstropfen. Bleibt zu hoffen, dass die bereits begonnene und auch notwendige Überarbeitung und Aktualisierung der Pläne auch dieses Manko beheben und einige der „vergessenen“ Flächen in die Reihen der Schutzgebiete eingliedern wird.

Der Kreis hat die aktuellen Fassungen aller Landschaftspläne als Text- und Kartenteil im Internet veröffentlicht:

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