Hamm/Fröndenberg: Hausrotschwänze in der „Winterfalle“ umgekommen? Wie sieht es beim Grünspecht und Rotkehlchen aus. Erkenntnisse dazu vom 19.01.2009 (W. Prünte)
Wie schon berichtet, wurden am 17., 20. und 30. Dezember 2008, also noch vor dem schweren Wintereinbruch vom 3. bis 13. Januar 2009, im Industriegebiet Hamm-Uentrop an vier Stellen insgesamt 13 Hausrotschwänze angetroffen, die ganz offensichtlich dem Winter bei uns die Stirn bieten wollten. Heute, einige Tage nach dem Ende der etwa 10tägigen ungewöhnlich harten Eis- und Schneeperiode im Januar, wurde intensiv an den alten Standorten nach diesen Hausrotschwänzen wieder Ausschau gehalten. Das Ergebnis ist eindeutig: Nur noch 1 Hausrötel (M im Prachtkleid) wurde an den Orten, wo sich die oben genannten Vögel vorher aufhielten, im bisherigen „Winterrevier“ bestätigt. Und das, obwohl die Nachsuche besonders zeitintensiv (und an mehr möglichen Aufenthaltsorten als beim Erstversuch) betrieben wurde. Möglicherweise sind mehr als 90 Prozent des Hausrotschwanz-Winterbestandes in Hamm-Uentrop dem starken Winterbruch dieses Jahres zum Opfer gefallen. Theoretisch denkbar ist aber auch, dass den Hausrotschwänzchen noch eine Winterflucht in mildere Gegenden gelang, die ihnen den Zugang zur Nahrung ermöglichen. Oder aber, dass sich die „Wintervögel“ in nahe Industrieanlagen oder Bauernhöfe zurückgezogen haben, die ihr Überleben sichern, uns aber lagemäßig noch nicht bekannt sind.
„Zusammengeschmolzen“ sind in der harten Zeit des Wintereinbruchs bei uns auch die Bestände des Rotkehlchens, das vor allem in der Heckenlandschaft der freien Feldflur und in Feldgehölzen jetzt nur noch recht selten beobachtet wird. Im Bereich des Industriegebietes Uentrop ist mir bewusst heute kein Rotkehlchen aufgefallen! An den Winter- und Wildfütterungen ist die Art hingegen immer noch regelmäßig anzutreffen.
Am Wirtschaftsweg „Am Werk“ in Hamm hielt sich heute ein Grünspecht auf.
Montag, 19. Januar 2009