Unna / Menden: Kampfläufer, Kiebitze, Flussregenpfeifer, Schwarzkehlchen, Ziplzalps, Goldregenpfeifer, Bekassinen, u.a., 22./23.03.2013 (B.Glüer)
23.März 2013
Der wohl kälteste Frühlingsanfang seit Jahrzehnten – nach ohnehin schon kalten und schneereichen Wintertagen – dürfte inzwischen viele Zugvögel an lebensbedrohende Grenzen bringen. Besonders die insektenfressenden Kleinvögel wie Schwarzkehlchen, Hausrotschwanz oder Zilpzalp, die kaum über körpereigene Reserven verfügen, kommen derzeit bei den schon sibirisch anmutenden Wetterverhältnissen sicher in arge Bedrängnis. Nach extrem kalten Nächten (bis -7° C und schneidendem Ostwind) kommen sie vielleicht – wenn überhaupt – erst in den Mittagsstunden, sobald die Temperaturen über Null steigen, an nennenswerte Nahrung. In den Hemmerder Wiesen sah man heute ein Paar Schwarzkehlchen im Windschatten einer Heckenpflanzung auf Nahrungssuche. Ebenfalls im Windschatten einer kleinen Gehölzreihe waren im Hemmerder Ostfeld 4 Schwarzkehlchen (3x m, 1x w) und ein adultes Hausrotschwanzmännchen auf Senfstoppeln auf der Suche nach Fressbarem. Das Weibchen machte schließlich an einer windgeschützten Grabenböschung ungewöhnliche Beute: eine vorjährige Waldeidechse! Trotz heftiger Anstrengungen konnte sie zwar die sich erkennbar windende Eidechse töten- jedoch nicht in fressbare Happen zerkleinern, so dass alle Mühe letztlich sogar vergebens war und die Eidechse unverspeist liegen blieb.
Auch an der Kläranlage Menden-Bösperde 1 Schwarzkehlchen (m).
In den Hemmerder Wiesen auch heute wieder ~150 Kiebitze, 3 Goldregenpfeifer, > 26 Bekassinen, 1 Flussregenpfeifer, 2 Zilpzalps, 1 Gebirgsstelze, 1 Waldwasserläufer, ~6 Wiesenpieper, ~15 Bachstelzen (gestern 1 Kampfläufer). Bemerkenswert: 1 Kiebitzmännchen drehte bei -2° C emsig eine Nestmulde, was sogar von einem Weibchen mit einiger Aufmerksamkeit begleitet wurde. Außerdem rings um Hemmerde unter anderem 3 Rotmilane, ~2500 Ringeltauben, 1200 Stare und ~ 550 weitere Kiebitze.
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