Fröndenberg: Fichtenkreuzschnäbel, 04.02.2017 (B.Glüer)

04.Februar 2017

Nach längerer Unterbrechung heute wieder eine Beobachtung eines Fichtenkreuzschnabel-Paares im Buschholt (Frdbg.-Frömern) – letzte Beobachtung war am 25.01.17. Inzwischen hatte ich schon Zweifel an meiner Hypothese, dass es sich bei den relativ oft – auch mit Reviergesang beobachteten Vögeln um mindestens 1 (stationäres) Brutpaar handeln könnte. Seit jeher hat sich die Erfassung der Fichtenkreuzschnäbel als schwierig erwiesen, und Brutnachweise oder Brutverdacht im Kreis Unna gab es nur unter Vorbehalt. Im Brutvogelatlas des Kreises Unna werden Fichtenkreuzschnäbel zu recht als „Brutnomaden“ bezeichnet, mit denen wegen ihres ausgeprägten Wanderungsverhaltens zwar immer zu rechnen ist, deren Brut aber immer schwer nachzuweisen ist. Ein sicherer Brutnachweis wird für das Jahr 1975 (Fröndenberg!) angegeben. Nachdem ich nun trotz täglicher Kontrollen des „Verdachtsreviers“ 8 Tage nichts mehr feststellen konnte, fand ich die heutige Begegnung in mehrfacher Hinsicht spannend. Beide Vögel verhielten sich sehr unauffällig – fast heimlich. Ich konnte nur sehr leise, nasal klingende Kontaktrufe direkt über mir in den Kronen der mit Zapfen behangenen Fichten hören. Zu sehen waren die Vögel nicht. Auch als beide Vögel dann eine etwa 200 m lange Strecke überflogen, ließen sie nur zweimal das laute und typische „Glipp“ hören. Beide landeten dann stumm in einer Pappelkrone, wo das Männchen dem Weibchen möglicherweise eine Futterkostprobe übergeben hat. Vielleicht kann das inzwischen sehr heimliche Auftreten dahingehend gedeutet werden, dass es bereits eine feste Paarbindung gibt und tatsächlich Brutabsichten bestehen – oder eine Brut unmittelbar bevorsteht (Fichtenkreuzschnäbel brüten auch im Winter, wenn es genug Zapfen gibt).

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