Werne: Kiebitz – Zwischenstand, 20.05.2015 (Marvin Fehn)

20.Mai 2015

Auch die Kiebitzbrutfäche an der Hellstraße in Werne hat eine negative Entwicklung genommen. Nachdem sich diese Stelle bei der Kiebitzsynchronzählung am 28.03. als eines der wenigen Kerngebiete herausstellte, waren heute keine Jungvögel, nur einige Altvögel, von denen lediglich noch drei mit dem Brutgeschäft beschäftigt sind, zu beobachten gewesen. Zu diesem Zeitpunkt handelt es sich mindestens um die Zweitbrut, denn ihr Erstgelege wurde bei einer vorherigen Bearbeitung des Ackers vor einigen Wochen bereits zerstört. Auf der Fläche wird vor allem Gerste angebaut, jedoch befindet sich im Kernstück ein kleineres Areal, welches ab dem 15.05. bearbeitet worden ist. Auf diesem, vorher brach liegenden braunen Acker hielten sich die Jungvögel auf, bis er am 19.05. mit dem Pflug bearbeitet wurde. Anscheinend sind die jungen Kiebitze nicht in die angrenzende Gerste geflohen, sondern haben ihre natürliche Abwehrhaltung eingenommen und sich auf den Boden gedrückt, was auch hier ihrem Todesurteil gleichkam, denn so hatten sie keine Chance, dem Pflug zu entkommen. Die übrig gebliebenen Altvögel machten einen verunsicherten Eindruck und werden voraussichtlich die Fläche in den nächsten Tagen verlassen. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die übrig gebliebenen drei Bruten entwickeln und ob sie trotz der schnell wachsenden Nutzpflanzen während der Aufzuchtszeit überhaupt eine Aussicht haben, flügge zu werden, zumal sich die verringerte Zahl an Altvögeln auch auf die Abwehr von Prädatoren auswirken wird.
Unter diesen Umständen kann ich mich den vorherigen Berichten nur anschließen und halte diesen Versuch von Kiebitzschutz für nicht zukunftsfähig, um diesen bemerkenswerten Symathieträger unter den heimischen Vogelarten vor dem Verschwinden aus unserer so stark genutzten Agrarlandschaft zu retten.

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