Unna / Bönen: Kiebitze, Schwarzkehlchen, Braunkehlchen, Steinschmätzer, Wiesenweihe, Kuckuck („…quo vadis?“), 04./05.05.2014 (B.Glüer)

05.Mai 2014

Zunächst wieder erfreuliche Neuigkeiten bei den Kiebitzen: gestern zeigte sich, dass aus einem der umgesetzten, bzw. erneuerten Nester im Hemmerder Ostfeld (siehe Meldung vom 27.04.) Küken geschlüpft sind!!! – Es hat also nicht nur das Experiment mit der Nestneuanlage geklappt (das Weibchen war nach der Störung auf das Gelege trotz der Veränderung zurückgegangen), sondern auch das Gelege selbst hat alles schadlos überstanden. Dieser Erfolg könnte richtungweisend für ähnlich gelagerte Situationen sein! Auf dem selben Feld sind inzwischen 2 weitere Gelege (Nachbruten). Auf dem zweiten Brutfeld (vgl. 27.04.) wird auch auf dem ausgesparten und markierten Nest weiter gebrütet – außerdem sind auf dem selben Feld 4 (!) weitere Gelege (Nachbruten) hinzugekommen. Der sehr kooperative Landwirt ist über die neue Situation informiert.
Bei Bönen-Nordbögge (vgl. 30.04.) sind die beiden Küken führenden Weibchen mit mindestens 3 Jungen auf ein Maisfeld umgezogen. Um dieses sehr große Maisfeld zu erreichen, mussten zumindest die Küken zu Fuß ein Gerstenfeld und einen Graben überwinden. Das Beispiel zeigt, dass die Nahrungssituation – besonders bei dem inzwischen wieder sehr trockenen Wetter – für Kiebitzküken schnell problematisch werden kann.

Im Hemmerder Ostfeld heute außerdem 1 weibliche Wiesenweihe, 3 Schwarzkehlchen (1,2), 1 Braunkehlchen und 1 Steinschmätzer. (Gestern ebenda 1 männliche Rohrweihe).

Gestern südwestlich von Bönen-Flierich – in der Seseke-Aue – 1 rufender Kuckuck, 1 singender Feldschwirl und 1 singende Rohrammer. Diese Beobachtung werten die hier durchgeführten Biotopverbesserungen anschaulich auf!
Fragen stellen sich mir allerdings nach dem hier festgestellten Kuckuck. Wie groß ist eigentlich sein Revier? Wie viele Kuckucke haben wir überhaupt noch? Beobachtungen aus dem Südkreis sind insgesamt gegenüber den letzten Jahren weiter zurückgegangen. Außerdem sind es meist Einzelbeobachtungen. An Folgetagen ist der gehörte Kuckuck oft nicht mehr vor Ort. Es scheint inzwischen so zu sein, dass die noch verbliebenen Männchen riesige Gebiete abfliegen, um Weibchen zu finden. In früheren Jahren haben Reviernachbarn durch territoriale Aggressivität dieses kilometerweite Umherstreifen weitgehend verhindert. Mich würde interessieren, ob bei hier oder in anderen Portalen gemeldeten Beobachtungen, bei denen von „zwei“ rufenden Kuckucken die Rede war, tatsächlich zwei Vögel gleichzeitig zu hören waren, oder ob derselbe Vogel vielleicht nur Minuten später in größerer Entfernung erneut gerufen hat. Bei längeren Beobachtungen eines Kuckucks habe ich schon mehrfach darüber staunen können, wie weiträumig er seine Rufwarten wechselt. Ich habe die Befürchtung, dass der Kuckuck schon viel seltener geworden ist, als man pessimistischerweise ohnehin schon annimmt.
Zu meiner hier am 27.04. gemeldeten Beobachtung zweier sich folgender Kuckucke (einer rufend – der zweite vermutlich weiblich) habe ich mal auf einer Karte die Flugroute im von mir einsehbaren Beobachtungsraum nachgezeichnet. Dies ergab schon eine Nonstop-Strecke von 1,5 km. Es könnte demnach gut sein, dass ein im NSG Holzplatz rufender Kuckuck identisch ist mit einem, der zu einem anderen Zeitpunkt im NSG Sandbachtal ruft.

Kiebitz-Mama mit recht großen Küken (Bönen-Nordbögge), 05.05.2014 Foto: Bernhard Glüer

Kiebitz-Mama mit recht großen Küken (Bönen-Nordbögge), 05.05.2014 Foto: Bernhard Glüer

Wenige Tage alter Kiebitznachwuchs aus dem umgesetzten Nest (Hemmerder Ostfeld), 05.05.2014 Foto: Bernhard Glüer

Wenige Tage alter Kiebitznachwuchs aus dem umgesetzten Nest (Hemmerder Ostfeld), 05.05.2014 Foto: Bernhard Glüer

Das markierte Kiebitzgelege im Hintergrund mit einem von insgesamt vier weiteren Nachgelegen im Vordergrund, 04.05.2014 Foto: Bernhard Glüer

Das markierte Kiebitzgelege im Hintergrund mit einem von insgesamt vier weiteren Nachgelegen im Vordergrund, 04.05.2014 Foto: Bernhard Glüer

Eines von dreien wohl noch durchziehenden Schwarzkehlchen im Hemmerder Ostfeld, 05.05.2014 Foto: Bernhard Glüer

Eines von dreien wohl noch durchziehenden Schwarzkehlchen im Hemmerder Ostfeld, 05.05.2014 Foto: Bernhard Glüer

Darstellung der einsehbaren Flugroute (ca. 1,5 km) der am 27.04. beobachteten Kuckucke bei Bönen (links im Bild das NSG Holzplatz und rechts am Bildrand das NSG Sandbachtal bei Bönen), Bernhard Glüer

Darstellung der einsehbaren Flugroute (ca. 1,5 km) der am 27.04. beobachteten Kuckucke bei Bönen (links im Bild das NSG Holzplatz und rechts am Bildrand das NSG Sandbachtal bei Bönen), Bernhard Glüer

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