Fröndenberg: Uhubrut geplündert (!), Wiesenweihe, Kuckuck, Kiebitze, Steinschmätzer, Flussuferläufer, u.a. 06.05.2012 (B.Glüer)

06.Mai 2012

Nachdem ich mehr als eine Woche nicht mehr nach den Fröndenberger Uhus gesehen hatte, war ich gestern Abend noch hoch erfreut, das Weibchen im Regen hudernd über ca. 20 Tage alten Jungen zu sehen. Der Brutplatz konnte stets sehr schonend und ohne nennenswerte Störung über einen Taleinschnitt hinweg von einem gegenüberliegenden Hang per Fernglas eingesehen werden. Das Weibchen war auch gestern bei meinem Erscheinen sehr ruhig und stand fast aufrecht über den Jungen, von denen etwas „naseweiß“ hin und wieder eines seinen Kopf durch die Armschwingen der Mama schob, um etwas von der Welt außerhalb mitzubekommen. Weil dieser Anblick ein tolles Bild abgab, machte ich mich heute Morgen noch einmal auf den Weg zu den Uhus – mit Kamera und langem Teleobjektiv, was jedoch mit der erschreckenden Entdeckung endete, dass der Brutplatz leer war! – Es ergibt sich ein relativ exakt umrissenes Zeitfenster von weniger als 12 Stunden, in dem die Brut zerstört worden ist. Eine genauere Untersuchung der Brutnische ergab keine konkreten Spuren , die auf den Hergang des Geschehens schließen lassen – außer einigen kompakten Federbüscheln eines Altvogels, so dass es möglicherweise einen Abwehrkampf gegeben hat. – Ein Altvogel flog heute Morgen aus einem Baum nahe dem Brutplatz ab. – Somit bleiben jetzt nur Spekulationen zur Ergründung des Vorgangs. Ob ein Fuchs als natürlicher Prädator der Urheber sein kann oder menschliche Eingriffe in Betracht kommen, wird sich nicht mehr klären lassen.

Im Wassergewinnungsgelände neben 6 Flussuferläufern, Hunderten Schwalben (Rauchschwalben, Mehlschwalben und Uferwchwalben) fast ebenso viele Mauersegler. Zwei von ihnen zeigten das akrobatische Kunststück einer Flugkopulation. Obwohl ich das schon mehrmals beobachten konnte, staunte ich nicht schlecht über den Ablauf dieser „olympiareifen Leistung“: das vorausfliegende Weibchen hielt wie an einer Schnur gezogen einen absoluten linearen Geradeaus-Kurs. Das sich annähernde Männchen „dockte“ für einen relativ langen Zeitraum von ca. 5-6 Sekunden regelrecht an und hielt sich erkennbar im Flug am Rückengefieder des Weibchens fest. Leider hatte es trotzdem nicht lange genug gedauert, dass ich noch nach meinem Fotoapparat hätte greifen können…

Im Steiner Holz war heute ein (zweiter?) Kuckuck für den Raum des Unnaer Ostens zu hören – eine Kontrolle des Fliericher Vogels blieb leider negativ, so dass es sich auch um diesen Burschen handeln könnte. Im Hemmerder Ostfeld heute 3 Steinschmätzer. Südöstlich des Sandbachtals (Bönen) – auf einem frischen Maisfeld – ein brütender Kiebitz. Im Unnaer Osten eine weibliche Wiesenweihe.

Hier ist die Welt noch in Ordnung: brütendes Uhuweibchen (Fröndenberg) am 23. März, 2012 Foto: Bernhard Glüer

Hier ist die Welt noch in Ordnung: brütendes Uhuweibchen (Fröndenberg) am 23. März, 2012 Foto: Bernhard Glüer

Einer von sechs Flussuferläufern im Wassergewinnungsgelände, 06.05.2012 Foto: Bernhard Glüer

Einer von sechs Flussuferläufern im Wassergewinnungsgelände, 06.05.2012 Foto: Bernhard Glüer

Mauersegler über der Ruhr bei Langschede, 06.05.2012 Foto: Bernhard Glüer

Mauersegler über der Ruhr bei Langschede, 06.05.2012 Foto: Bernhard Glüer

Artikel gespeichert unter: Gesehen - Gehört


Seiten

Kalender

Mai 2012
M D M D F S S
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031  

Aktuelle Artikel