Bönen / Fröndenberg / Rüthen (östlicher Haarstrang):Feldlerchenkartierung, Rotmilan, Wiedehopf, 01.04.10 (B.Glüer)

01.April 2010

Die Feldlerchenkartierung in Bönen konnte inzwischen abgeschlossen werden – das niederschmetternde Zwischenergebnis wendete sich leider auch zum Ende der Zählungen nicht mehr zum Guten. Bönen ist gewissermaßen feldlerchenfrei! Nur an 3 Stellen (südlich Flierich 2 Exmpl., nahe Un.-Lünern 2 Exmpl. und westlich Altenbögge 1 Exmpl.) konnten überhaupt Nachweise erbracht werden. Diese Einzelexemplare stellen aber sicher keine Population im eigentlichen Sinn dar – vermutlich handelt es sich sogar nur um Spontanansiedlungen junger Tiere, bei denen es noch nicht einmal zu einer Brut kommen muss. In allen drei Fällen waren die singenden Männchen an Senf- oder Winterbrachefeldern, die nach der Feldbestellung ihre Attraktivität verlieren dürften.
Über dem Misthaufen des Landwirts Eckei (Frdbg.-Ostbüren) ein hungriger Rotmilan.
Ein Highlight besonderer Art (vor zwei Tagen erstmals von Jens Brune auf der ABU-Seite gemeldet): ein Wiedehopf – nahe Rüthen auf dem östlichen Haarstrang. Er hält sich nun schon mindestens drei Tage in dieser Region auf und dürfte unseren Beobachtungsraum auf dem Heimzug in östliche Brutgebiete gestreift haben. Über diesen skurrilen Vogel gibt es ja insgesamt Erfreuliches zu berichten, da vor allem in Brandenburg (ca. 200 Brutpaare) durch intensive Schutzbemühungen der Bestand deutlich gesteigert werden konnte. Dass ich den tropisch anmutenden Vogel tatsächlich auch zu sehen und sogar vor die Kamera bekommen habe, hat mich natürlich sehr gefreut, doch es hat mich auch ganz besonders interessiert, was ein Vogel, von dem es heißt, dass Maulwurfsgrillen zu seinen Lieblingsspeisen gehören, in dem kühlen, ungemütlichen Westfalen überhaupt an Fressbarem findet. Tatsächlich wurde er während meiner Beobachtungen häufiger fündig: er stocherte im Schotterbett einer Landstraße nach Tipula-Larven (Wiesenschnake). – Das zeigt einmal mehr, wie wichtig dieses einstige Masseninsekt, das nur in Dauergrünland in nennenswerten Massen vorkommen kann, als Nahrungsrundlage für unterschiedlichste Vogelarten ist.

Rotmilan im Tiefflug bei Ostbüren, 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

Rotmilan im Tiefflug bei Ostbüren, 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

Wiedehopf nahe Hemmern bei Rüthen, 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

Wiedehopf nahe Hemmern bei Rüthen, 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

Wiedehopf nahe Hemmern bei Rüthen, 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

Wiedehopf nahe Hemmern bei Rüthen, 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

Wiedehopf nahe Hemmern bei Rüthen, 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

Wiedehopf nahe Hemmern bei Rüthen, 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

Wiedehopf nahe Hemmern bei Rüthen, 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

Wiedehopf nahe Hemmern bei Rüthen, 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

Wiedehopf mit Larve der Wiesenschnake (Tipula paludosa), 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

Wiedehopf mit Larve der Wiesenschnake (Tipula paludosa), 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

Wiedehopf mit Larve der Wiesenschnake (Tipula paludosa), 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

Wiedehopf mit Larve der Wiesenschnake (Tipula paludosa), 01.04.10 Foto: Bernhard Glüer

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