Tagesarchiv für den 05. April 2010
Zu meinen alljährlichen Frühlingshighlights gehören Anfang April die paarungstollen Stichlinge, die in Bächen und Gräben Reviere einteilen, Nester bauen, prächtig gefärbte Männchen hervorbringen… – In diesem Frühling suche ich den Dreistachligen Stichling an den üblichen Plätzen bisher leider vergeblich (der Neunstachlige ist ohnehin eine Rarität). Nach anfänglich nur unguten Ahnungen hab ich in diesen Tagen mal systematisch alle vertrauten Bachläufe mit Stichlingvorkommen abgesucht. – Vom Unnaer Osten nach Westen: Rüschebach, Amecke, Lünerbach, Mühlbach bei Flierich, Seseke, Storksbach, Ahlbach, Mühlbach bei Mühlhausen, Sandbach, Rexe. Nur an drei Stellen wurde ich fündig – und lediglich an einer einzigen Stelle waren ausgewachsene Tier in Paarungstimmung. Größere Bachläufe wie Lünerbach, Mühlbach südlich Flierich oder Seseke – ebenso der Mühlbach in der Uelzener Heide waren stichlingfrei!! – Auch hab ich keinen einzigen Eisvogel gefunden, die um diese Zeit mit lautem Pfeifen ihre Reviere markieren und Höhlen graben – und deren Hauptbeutefisch nördlich des Haarstranges und südlich der Lippe der Stichling ist. Nur im quellnahen Oberlauf des Storksbaches waren einzelne Stichlinge, im Oberlauf des Rüschebaches bei Hemmerde und in einem Rückstaukanal der Rexe bei Bönen – in Höhe der Kläranlage. – Lediglich in Bönen waren viele, große Tiere. Viele Männchen hatten Nester und verteidigten heftig ihre kleinen Reviere oder lockten laichbereite Weibchen. Es gelangen ein paar unscharfe Fotos. Offensichtlich hat sich in jüngster Zeit eine negative Veränderung in der Wasserqualität der genannten Fließgewässer ergeben. Gibt es andernorts ähnliche Beobachtungen?
Stichlingmännchen im Prachtkleid, Rexe / Bönen, 05.04.10 Foto: Bernhard Glüer
Stichlingweibchen, Rexe / Bönen, 05.04.10 Foto: Bernhard Glüer
Stichlingmännchen lockt mit Zickzacktanz Weibchen zum Nest, Rexe / Bönen, 05.04.10 Foto: Bernhard Glüer
Montag, 05. April 2010
Heute mehrmals 6 Feldsperlinge auf unserer Gartenwiese (Fröndenberg-Ardey). Kurzfristig auch erstmals in diesem Jahr eine Bachstelze zu Gast.
Auffällig seit 4 Tagen, dass nur noch eine Heckenbraunelle regelmäßig erscheint. Der Partner mit Beringung ist nicht mehr zu sehen!?!
Montag, 05. April 2010
Heute konnte bei der Greifvogelhorstkartierung der Kolkrabe gefunden werden. Er hat einen neuen Horst in eine Buche gebaut, ca. 350 m vom vorjährigen Horst entfernt. In der Südhälfte des MTB 4412 nach wie vor viele Milane umherfliegend, das heißt gleicher Stand wie vor 7 Tagen, zudem konnten schon 2 brütende Rotmilane festgestellt werden. Es scheint, als wenn schon die Hälfte der Mäusebussarde ebenfalls Platz genommen hätten.
Montag, 05. April 2010
Ergste: Die Kiebitze sind plötzlich wieder da, auf den Tag genau wie im vorigen Jahr. Vier Vögel flogen gegen 17:45 Uhr mal links, mal rechts des Bürenbrucher Weges ihre typischen Balzkapriolen. Es gehört keine große prophetische Weitsicht dazu, sich den weiteren Verlauf vorzustellen. Die Vögel werden mit der Brut beginnen, dann wird der Bauer kommen und alles unterpflügen. Der Versuch im vorigen Jahr, in Absprache mit dem Bauern das Nest umzusetzen, verzögerte den Verlust des Geleges nur um wenige Tage. Es lag zu auffällig auf dem frisch bearbeiteten Acker als dass es den allgegenwärtigen Krähen nicht aufgefallen wäre.
Montag, 05. April 2010
Ergste: Die Hoffnung war nicht trügerisch: Auf der Kuppe zwischen Zufahrt Hof Böckelühr und Hof Keppmann bzw. Reingsen etwa 4 Feldlerchen-Reviere. Auf der Seite Böckelühr/Bürenbruch und bei Hof Lieselühr keine Lerche. Sonst sangen noch Goldammer, Zilpzalp, Fitis und Buchfnk. Außerdem ein Paar Bachstelzen am Weg zum Hochsitz, rund 20 Rabenkrähen und einige Dohlen.
Montag, 05. April 2010
Heute am Vormittag neben der Feldlerchenkartierung (Hälfte von Fröndenberg geschafft) kleine Beobachtungen am Rande. So balzten östlich von Ostbüren auf einem Acker 4 Kiebitze. Wahrscheinlich sind es Vögel, die ihr erstes Brutfeld verloren haben und hier einen zweiten Versuch starten werden (wohl wieder vergebens). In der Hohenheider Waldemey sangen in einem Fichtenwald Sommergoldhähnchen. Nördlich des Henrichsknübel ein Grünspecht.
Kiebitz bei Fröndenberg-Ostbüren am 05.04.2010 Foto: Gregor Zosel
Montag, 05. April 2010
Bei der heute durchgeführten Feldlerchenkartierung konnte ich in einem ersten Kartierungsabschnitt südlich und nördlich der Alstedder Str. 4 Feldlerchenreviere feststellen,was auch den Beobachtungen der letzten Jahre entspricht. In diesem Abschnitt konnte ich bei der letzten Kiebitzkartierung noch 5 Kiebitzbrutpaare finden. Hiervon sind nur noch 3 übrig geblieben. Die Feldflur nördlich der Alstedder Str. ist jetzt komplett vom Kiebitz geräumt. Außerdem noch durchziehende Wiesenpieper und Wiesenschafstelzen beobachtet.
Montag, 05. April 2010