Fröndenberg / Unna / Bönen: Wespenbussarde, Rohrweihe, Schwarzmilan, Rotmilane, Bruchwasserläufer, Kolkrabe, Stare, Mauerfüchse, Wespen, u.a., 03.-07.08.2016 (B.Glüer)
07.August 2016
Heute Mittag südlich von Ostbüren 2 diesjährige Rotmilane über den Bielenbüschen kreisend. Gestern dort mindestens 1 rufender Kolkrabe. Heute und gestern südlich der Bielenbüsche mindestens 5 Mauerfüchse auf grasigen Wegen bzw. an Straßensäumen. Ebenda gestern eine Gemeine Wespe (Paravespula vulgaris) auf Bärenklaublüten. Der Sommer 2016 ist ausgesprochen wespenarm – die Liebhaber von Pflaumenkuchen und ähnlich süßen Schleckereien, die gern im Spätsommer auf der Gartenterrasse verzehrt werden, können aufatmen. – In der Natur ist es jedoch eine auffällige Verarmung. Dazu passt, dass ich in jüngster Vergangenheit nur zwei Beobachtungen von Hornissen hatte: am Steiner Holz und im Hemmerder Schelk. Möglicherweise hat der nasse und kühle Monat Mai – die Zeit der Staatenbildung, in der die Königinnen zunächst noch allein alle Arbeiten stemmen müssen, neben den schon vielfach erwähnten Pestizideinwirkungen der Landwirtschaft maßgeblich dazu beigetragen.
Immerhin gibt es trotzdem Positives von „unseren“ Wespenbussarden zu berichten: zu der vermeintlich einzigen, erfolgreichen Brut in Bönen (dort waren am Donnerstag beide Altvögel im Brutwald anzutreffen) kommt nun entgegen allen Unkenrufen eine zweite Brut hinzu: südlich Hemmerde konnte neben dem bisher scheinbar unverpaarten Männchen ein Weibchen am Horst und sogar ein schon recht weit entwickelter Jungvogel im Horst ausgemacht werden! Insgesamt scheinen sich die Wespenbussarde damit auf niedrigem Niveau zu halten, wenngleich nur sehr selten einzelne Vögel gesichtet werden. Möglicherweise hängen die seltenen Beobachtungen mit einem wegen des Wespenmangels veränderten Jagdverhalten zusammen. So haben noch im vergangenen Sommer bei einem sehr guten Wespenangebot die Wespenbussarde zum Teil weite Flüge ins Offenland unternommen, weil sie fast sicher sein konnte, an Gräben, Böschungen etc. immer noch weitere Wespennester finden zu können. Der Nachwuchs dürfte vermutlich zu einem großen Teil von Wespenbrut gelebt haben! Von den „Haarstrangbrutpaaren“ konnte man vor allem die Männchen immer wieder bei weiten Flügen über die A 44 hinaus ins nördlich gelegene Offenland beobachten. In diesem Jahr scheinen die Wespenbussarde mehr in brutplatznahen Gehölzen nach anderer Beute zu suchen, wodurch sie kaum zu sehen sind.
Gestern Abend östlich von Ostbüren ein spektakuläres „Schaufliegen“ eines riesigen Starenschwarmes von 8 000 – 10 000 Vögeln, die minutenlang kreisten und hin und herwogten, wohl um einen Schlafplatz anzusteuern.
Am Donnerstag nahe der B 1 ein Schwarzmilan. Im Hemmerder Ostfeld am selben Tag eine weibliche Rohrweihe.
Gestern Abend neben den hier bereits gemeldeten Arten in der Kiebitzwiese ein Bruchwasserläufer.
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