Fröndenberg: … noch ein Insekt (Sciapteron tabaniforme), 05.06.2016 (B.Glüer)
05.Juni 2016
In den Mittagsstunden konnte auch ich heute in unserem Garten ein interessantes Insekt beobachten: mit den Warnfarben schwarz-gelb ausgestattet und etwa so groß wie eine Wespenkönigin flog es etwas plump in eine Knöterichhecke und zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Beim zweiten Hinsehen kam bereits der Verdacht auf, dass es sich hier um einen ungewöhnlichen „Trickbetrüger“ handeln könnte. Zwar signalisierten die Warnfarben: „Sei vorsichtig und mach besser einen Bogen um mich!“ Doch die fehlende „Wespentaille“ und der für Wespen untypische Bau der Fühler legten eine andere Vermutung als „Wespe“ nahe. Ein paar schnell gemachte Fotos und die Absicherung per Bestimmungsbuch bestätigten: hier handelte es sich um einen Vertreter einer ganz harmlosen Gilde – einen Schmetterling der Familie Glasflügler (Sesiidae). Hierzu gehört zum Beispiel auch der etwas bekanntere Hornissenschwärmer, den man gelegentlich frisch geschlüpft am Fuße von Pappeln findet und der nicht nur einer Hornisse ähnelt, sondern auch deren Brummen imitieren kann. In meinem Fall saß nun ein „Sciapteron tabaniforme“ vor mir. Die Evolution hat eine ganze Reihe von Arten hervorgebracht, die giftige oder gefährliche Doppelgänger imitieren und so einen Vorteil gegenüber Fressfeinden haben. Man nennt dieses faszinierende Phänomen „Mimikry“.
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