Bönen / Unna / Fröndenberg: Wespenbussarde, Wanderfalken, Teichrohrsänger, Habicht, Distelfaltereinflug, u.a., 03./04.06.2016 (B.Glüer)
04.Juni 2016
Gestern, um 13.20 h, über dem NSG Holzplatz in Bönen, zunächst 1 von Süden kommender Wespenbussard (m) in ~150 m Höhe. Bei späterer Bildbearbeitung erwies sich, dass es möglicherweise der sehr dunkle Bönener „Altbekannte“ aus dem Vorjahr war. Vor lauter Begeisterung und dem Bemühen, zur Identifikation taugliche Fotos zu bekommen, entging mir zunächst, dass ein zweiter Wespenbussard in einigem Abstand folgte. Diesen konnte ich leider nur noch als Wespenbussard bestimmen – nicht aber individuell identifizieren. Vermutlich jedoch handelte es sich um die Partnerin. Dazu passt auch das Verhalten: dieser Vogel flog nämlich in Richtung NO und hatte damit Kurs auf den Vorjahresbrutplatz, was für Wespenbussardweibchen derzeit ein absolut typisches Verhalten ist, da sie sich in der Phase des Brutbeginns nie weit vom Brutplatz entfernen und diesen anschließend geradlinig wieder ansteuern. Das Männchen flog in Richtung NW (Lettenbruch oder Höingholz?). Außerdem ein mit Beute überfliegendes Wanderfalkenweibchen – wohl auf dem Weg zum bereits flüggen Nachwuchs.
Am Abend in den Hemmerder Wiesen 2 Distelfalter. Diese Art scheint in der ansonsten eher tristen Insektenwelt derzeit für ein saisonales Highlight zu sorgen. Während nämlich die heimischen Falter eher rar sind (bis dato konnte ich trotz intensiver Suche an zahlreichen Brennnesselsäumen noch kein einziges Raupennest von Tagpfauenauge oder Kleinem Fuchs finden!), kommt mit den Distelfaltern, die bei uns immer wieder mal einwandern – aber hier nicht überwintern können, zumindest eine südliche Art nach mehreren Jahren Pause wieder verstärkt in unsere pestizidgeplagte Insektenfauna. Nachdem ich am Mittwoch, dem 01.06., meinen ersten Distelfalter der Saison hatte, konnte ich heute Morgen allein bei einem 45-minütigen Spaziergang über die benachbarte Haar 11 (!) Exemplare zählen. In einem Zeitfenster von nur 3 Minuten zogen sogar gleich 4 Distelfalter dem Ostwind folgend sehr zügig in westlicher Richtung vorbei. Erwähnt sei hier noch die erfreuliche Beobachtung eines „Paarungstandems“ zweier Mauerfüchse südlich von Frdbg.-Ostbüren, am vergangenen Sonntag (29.05.). Dieser Falter ist auf Dauergrasland angewiesen, in dem die noch jungen Raupen überwintern und ihre Nahrung finden.
Außerdem gestern Abend in den Hemmerder Wiesen noch ein singender Teichrohrsänger in einem winzigen Schilfsaum auf der NABU-Wiese und ein mit Beute überhinfliegendes Habichtmännchen.
In Westhemmerde ein singender Girlitz – ebenso in Bönen auf dem Altenbögger Friedhof (hier schon gemeldet).
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