OAG Kreis Unna

Fröndenberg / Unna: Trauerschnäpperzug, (leuzistischer) Kranich, Gartenrotschwänze, Kiebitznachwuchs, u.a., 29./30.04.2016 (B.Glüer)

01.Mai 2016

In den Hemmerder Wiesen war auch mir heute Nachmittag der ungewöhnliche Kranich aufgefallen, den Marvin Lebeus bereits hier gemeldet hat. Aus großer Entfernung gelangen nur mäßige Bilder. Trotzdem setzte zu Hause beim Bearbeiten der Fotos das ungewöhnliche Erscheinungsbild Fantasien frei – handelt es sich möglicherweise um eine andere Art?! Kanadakranich – oder gar Schneekranich können – je nach Alterskleid – in Betracht kommen (beide Arten extrem unwahrscheinlich …). Also: nochmal ins Auto steigen – ins NSG fahren und genauer hinsehen, oder bessere Fotos machen – Marvin, telefonisch benachrichtigt, setzte sich ebenfalls nochmal in Bewegung… Vor Ort sprach dann jedoch alles – nach eingehender Betrachtung mit „vier Augen“ durch zwei Spektive und auf einer Vielzahl weiterer Fotos für einen leuzistischen „Grus grus“ (schwach erkennbare dunkle Kehle und Hals, relativ kleiner, roter Stirnfleck).

Weiterhin bemerkenswert: bei Frdbg.-Frömern, am Südrand der Bielenbüsche, ein extrem dunkles, sehr kontrastreich gefärbtes Trauerschnäpper-Männchen der dunklen Morphe (tiefschwarze Oberseite und schneeweiße Brust und Bauch), das nur eine sehr niedrige Fluchtdistanz hatte. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei. Bei einer späteren Kontrolle traf ich den Vogel zwar nicht mehr an – jedoch fand ich auf dem Weg dorthin ein Trauerschnäpper-Weibchen an anderer Stelle. Beide Vögel hielten sich außerhalb traditioneller Trauerschnäpper-Reviere auf. Offensichtlich findet noch ein deutlicher Durchzug dieser Art statt.
Gestern und heute im Raum Fröndenberg / Unna mindestens 11 rastende Gartenrotschwänze, die in diesem Frühling ungewöhnlich deutlich in Erscheinung treten.

Im Bönener Industriegebiet am Mersch konnten gestern erste Kiebitzküken beobachtet werden, die schon mehrere Tage alt waren. Bei einer Brutzeit von gut 4 Wochen lässt sich der Brutbeginn in diesem Fall auf Ende März zurückdatieren. Vier Altkiebitze (2,2) hielten Wache und attackierten einmal eine vorüberfliegende Rabenkrähe, so dass in dem schwer einsehbaren Gelände vermutlich von zwei Paaren Küken unterwegs waren. Auch im Hemmerder Ostfeld hielten (auf der Feldvogelschutzfläche) 2 Kiebitzweibchen Wache, attackierten einmal einen Mäusebussard und warnten ständig. Von insgesamt 10 Paaren haben hier demnach vermutlich nur zwei Paare auf der Vertragsschutzfläche bisher Bruterfolg.

Artikel gespeichert unter: Gesehen - Gehört