Bönen: Kiebitzgelege in Gluthitze, Waldwasserläufer, u.a., 19.06.2013 (B.Glüer)
19.Juni 2013
Rein zufällig stieß ich heute im östlichen Regenrückhaltebecken der Seseke bei Bönen-Bramey auf ein spätes Kiebitzgelege. Rund 3 Monate nach dem normalen Brutbeginn der Kiebitze stellen sich bei einer derartig späten Brut völlig andere Probleme. Es gilt nicht späten Schneefall oder Nachtfröste zu überstehen, sondern Hitze!
Nachdem ich durch das auffällige Verhalten des Kiebitzweibchens das Gelege entdeckt hatte, zog ich mich sofort zurück, denn die pralle Sonne war für die bebrüteten Eier sicher alles andere als förderlich. Ein späterer Test zu Hause (15.45 h ) ergab, dass in der Sonne eine Temperatur von mindestens 50 °C herrschte (die Temperaturskala meines Thermometers endete bei 50 °C). Das Kiebitzweibchen war auch bereits wieder am Gelege, als ich mein geparktes Auto erreicht hatte. Es setzte sich dann jedoch nicht auf die Eier, sondern nahm eine Art Hockstellung ein, die Schatten und durch einen luftigen Spalt unter dem Bauch auch kühlende Zugluft spendete. Das Gelände insgesamt ist mit mehreren Wasserflächen und vegetationsarmen Schlamm- und Uferflächen für eine Sommerbrut sicher besser geeignet als jeder Acker. Trotzdem bleibt abzuwarten, wie sich der weitere Brutverlauf ergibt.
Weiterhin waren im Gelände auch 3 Waldwasserläufer, warnende Flussregenpfeifer (möglicherweise mit Jungen), die ich auf dem hitzeflimmernden Boden mit dem Fernglas jedoch partout nicht ausmachen konnte, 5 Reiherenten, 1 Nilgans.
Für eine späte Sommerbrut beachtlich: ein Kiebitz-Vierergelege in Bönen-Bramey, 19.06.2013 Foto: Bernhard Glüer
Das hechelnde Weibchen bemüht sich..., 19.06.2013 Foto: Bernhard Glüer
... das Gelege vor der Sonnen-Hitze zu schützen, 19.06.2013 Foto: Bernhard Glüer
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