Kreis Unna: Kiebitzschutz, 30.04.2013 (F. Prünte)

30.April 2013

B. Glüer hat hier zu Recht die Unzulänglichkeiten und die auftretenden Probleme beim Gelegeschutzes für den stark gefährdeten Kiebitz beschrieben. Der Kiebitz in der Agrarlandschaft ist auch im Kreis Unna nicht durch den alleinigen Schutz der Nester vor der Feldbestellung zu retten.

Dennoch hat die jahrelange Beschäftigung mit der Art im Kreis Unna eine Vielzahl von Aktionen hervorgebracht, die zwar hinsichtlich der Effizienz zu hinterfragen sind, aber andererseits sehr die – wohl oftmals verzweifelten – Bemühungen Vieler zum Erhalt der Art auch in der Agrarlandschaft unterstreichen. Ebenso wie andere Arten der Agrarlandschaft hat der Kiebitz im Kreis inzwischen leider ein Bestandstief erreicht, das – wie andernorts bei Brachvögeln oder den Weihen – zumindest die Kontrolle der einzelnen verbliebenen Schwerpunktvorkommen möglich gemacht hat. Im Kreis Unna ist dies an vielen Stellen dazu genutzt worden, in Kooperation mit der Landwirtschaft Gelege vor dem Pflug zu schützen. Beispielhaft sind die Aktionen von B. Glüer, G. Herber-Busch, J. Brune oder J. Hundorf genannt. Wie dies erfolgreicher durchgeführt werden kann, bleibt zu diskutieren – ganz abgesehen von den notwendigen Bemühungen, auch dem Kiebitz wieder naturnähere Nasslebensräume anzubieten.
J. Hundorf hat jetzt aber das Engagement eines Landwirts aus Werne-Stockum geschildert, das zumindest die Sympathie, die der Kiebitz genießt (und damit auch die Chance als „Flagschiff“ des Naturschutzes zu dienen), eindrucksvoll belegt: „Sehr gefreut habe ich mich auch über einen Landwirt in Stockum. Auf einer von ihm bewirtschafteten Fläche konnte ich bei der Kartierung mind 3 Kiebitzpaare zählen. Nach der Kartierung habe ich ein Nest markiert – mehr habe ich leider nicht finden können und am nächsten Tag ging es in den Kurzurlaub. Abends habe ich den Landwirt aber noch über die Kiebitze auf seinem Feld informiert. Bei der heutigen Kontrolle fiel mir dann auf, dass neben dem von mir markierten Nest noch 2 weitere Nester gekennzeichnet waren. Nach Rücksprache mit dem Landwirt erfuhr ich, dass er mit viel Mühe ganz allein diese Nester gefunden und geschützt hat. Für die relativ kleine Fläche hat er 2 Tage benötigt, weil er die Kiebitze nicht zu lange stören wollte um den Erfolg der Schutzmaßnahmen nicht zu gefährden!“

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