Unna: Thunbergschafstelzen, Braunkehlchen, Steinschmätzer, Rettungsaktion im „Kiebitz-Hotspot“, 26./27.04.2013 (B.Glüer mit Jens Brune und Gisbert Herber-Busch)
27.April 2013
Der gestrige Regen hat in Flora und Fauna einige „Lebensgeister geweckt“ – Kiebitze, die auf zuvor schon staubtrockenen Äckern jegliche Balz eingestellt hatten, waren gestern und heute wieder sehr aktiv, sofern sie nicht schon Gelege hatten. Bachstelzen, Wiesenschafstelzen – mit einigen Thunbergschafstelzen, Steinschmätzer und Braunkehlchen waren gestern und heute in nennenswerten Rastbeständen auf den Feldern. Im Unnaer Osten – vom Mühlhauser Berg bis ins Hemmerder Ostfeld waren gestern ~60 Bachstelzen, 25 Wiesenschafstelzen, mindestens 1 Thunbergschafstelze (Hemmerder Ostfeld) – und ebenda 3 Braunkehlchen auf den Äckern. Bei Westhemmerder 2 Steinschmätzer.
Heute im Hemmerder Ostfeld 7 Steinschmätzer und nochmal 6 Ex nördlich von Unna-Westhemmerde. Auf dem Mühlhauser Berg zwischen 9 Wiesenschafstelzen und ~30 Bachstelzen erneut 1 Thunbergschafstelze. 5 Braunkehlchen am Brauck – nördlich Westhemmerde.
Interessant war heute die inzwischen veränderte Verteilung der Kiebitze im Unnaer Osten. Schwerpunkt mit 20 Ex auf einer ca. 6 ha großen Schwarzbrache nördlich Westhemmerde – mindestens 5 Kiebitze dort brütend. Im Hemmerder Ostfeld 14 Ex. – mindestens 3 brütend (auch auf der Brutinsel im Kartoffelfeld ist das Gelege noch ok.). In den Hemmerder Wiesen mindestens 6 Ex – zum Teil balzend, aber noch ohne erkennbare Gelege. Auf dem Mühlhauser Berg mindestens 3 Ex.
Im Falle des sich neu ergebenen „Hotspots“ bei Westhemmerde habe ich den Landwirten angesprochen, um zu erfahren, wie die weitere Bearbeitung des Feldes geplant sei. – Nächste Woche kommen auf die Fläche Kartoffeln. Doch der Landwirt erklärte sich bereit – ähnlich wie bereits im Hemmerder Ostfeld – Gelegeschutz zu betreiben, wenn die Nester für ihn erkennbar wären. – Die Nester zu finden und zu markieren, ist auf einer so großen Fläche für einen Beobachter natürlich nicht ganz einfach, denn sobald Nester per Fernglas von außerhalb ausgemacht sind, fliegen alle Vögel auf, wenn man das Feld betritt, um sich den Gelgen zu nähern. Man findet höchstens ein einziges Nest, dessen Position man sich genau gemerkt hat. Klappt es nicht im ersten Versuch, so wird jede weitere Suche immer schwieriger, weil man auf der relativ eintönigen Ackerfläche schnell den zuvor angepeilten „Suchkorridor“ verliert.
Zum Glück gab es aber Verstärkung durch Jens Brune, der ebenfalls in der Nähe unterwegs war und Gisbert Herber-Busch, der sich spontan für die Aktion Zeit nahm. Trotz einer „stabsplanmäßig“ koordinierten Suche fanden wir von 5 avisierten Nestern heute nur 2 und markierten sie – aber ein paar Chancen haben wir noch – bis voraussichtlich Dienstag die Feldarbeiten beginnen.
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