Fröndenberg / Bönen: Mauersegler, Wespenbussard, 13.06.2014 (B.Glüer)

13.Juni 2014

Bei einer heutigen Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Stiftskirche / Fröndenberg kam es zu einem eigentlich unerwarteten Ergebnis: Die Brutpaarzahl war zwar fast identisch mit der Zahl aus dem Vorjahr: 22 (21), doch waren trotz weitgehend guter Wetterbedingungen der letzten Wochen die Gelegeentwicklungen relativ weit zurück. Nach eigenen Wetteraufzeichnungen war die erste Maihälfte verhältnismäßig kühl mit vielen Niederschlagstagen und sogar Nachtfrösten. Erst ab dem 16.05. setzte sich stabileres, warmes und oft sonniges Wetter durch. Offenbar haben alle Mauerseglerpaare des Stiftsturmes erst in der zweiten Maihälfte mit den Bruten begonnen. Nur in 3 Nestern waren bereits Jungvögel, die jedoch unter 3 Tage alt waren. In 5 Nestern waren Eier (bebrütet – jedoch kalt und ohne erkennbare Betreuung), in einer Brutnische lag ein Ei außerhalb des Nestes. Bei den übrigen 13 Bruten saßen Altvögel hudernd (?) oder brütend (?) auf den Nestern. Beobachtungen an verschiedensten Brutkolonien haben in letzter Zeit regelmäßig sehr intensives Treiben gezeigt, so dass ich eigentlich von einer höheren Paarzahl ausgegangen bin.
Dass 5 Gelege zumindest aktuell verlassen zu sein scheinen, könnte ein Ergebnis intensiver Kämpfe um die Bruthöhlen sein. Die schlechteren Wetterbedingungen in der ersten Maihälfte hatten zur Folge, dass die Ankunft der Mauersegler im Brutgebiet sich lang hingezogen haben. Bekannterweise bilden Mauersegler sogenannte „Orts-Ehen“ – das heißt, dass dieselben Brutpartner am Vorjahresnest meist wieder als Paar aufeinandertreffen. Ist jedoch ein anderer potentieller Partner früher zur Stelle und nutzt seine Chance, so kommt es auch mit „fremden“ Partnern zur Brut. Trifft dann jedoch später der Vorjahrespartner am vertrauten Brutplatz doch noch ein, so kommt es in diesen „Dreierkonstallationen“ zu heftigen Kämpfen, bei denen nicht selten am Schluss überhaupt keine Brut zustande kommt.
Auch „neue“ Paare versuchen in alten Brutkolonien sehr gern, besetzte und „bewährte“ Bruthöhlen zu erobern – selbst wenn noch genügend andere Höhlen unbesetzt sind.

Über dem ehemaligen Bahndamm bei Bönen-Lenningsen kreiste heute Mittag ein Wespenbussard und schraubte sich in einem Thermik-Schlauch in große Höhe, um dann in Richtung NWW abzustreichen.

Hudernder Mauersegler, der auf 2 ca. 3 Tage alten Jungen und einem Ei sitzt, das möglicherweise aus einer anderen Paarkonstellation stammt, 13.06.2014 Foto: Bernhard Glüer

Hudernder Mauersegler, der auf 2 ca. 3 Tage alten Jungen und einem Ei sitzt, das möglicherweise aus einer anderen Paarkonstellation stammt, 13.06.2014 Foto: Bernhard Glüer

Auch dieser Mauersegler (bei mir zu Hause) `stiftet Unruhe´ und schaut in eine Bruthöhle, die schon besetzt ist. Die Höhle links ist frei - findet jedoch kein Interesse, 25.05.2014 Foto: Bernhard Glüer

Auch dieser Mauersegler (bei mir zu Hause) `stiftet Unruhe´ und schaut in eine Bruthöhle, die schon besetzt ist. Die Höhle links ist frei - findet jedoch kein Interesse, 25.05.2014 Foto: Bernhard Glüer

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