Unna / Fröndenberg: Trauerschnäpper, Kornweihe, 19.04.2012 (B.Glüer)
19.April 2012
Der erste Trauerschnäpper der vorjährigen „Hochburg“ im Hemmerder Schelk ist eingetroffen! Mit Spannung habe ich in den vergangenen Tagen regelmäßig die Vorjahresreviere aufgesucht und heute endlich den ersten „Heimkehrer“ entdecken können. Absolut verblüffend – andererseits jedoch fast lehrbuchmäßig: der erste Ankömmling besetzt punktgenau eines von drei Vorjahresrevieren, in denen es Bruterfolg in 2011 gegeben hat – und nicht nur das – es wird auch der selbe Nistkasten (Nr. 49) in Beschlag genommen, obwohl rings herum weitere Kästen vorhanden sind. Während einer stillen Beobachtungsphase über ca. 30 Minuten wird der Nistkasten nie mehr als 10 m in jeder Richtung verlassen. Kurze Gesangsproben unterstreichen den Besitzanspruch und ein Blaumeisenpaar, das sich mal auf wenige Meter nähert, wird mit kamikaze-ähnlichen Angriffsflügen unmissverständlich auf Distanz gebracht. Diese – etwas vermenschlicht betrachtet – schon anrührende Reviertreue einer bei uns stark rückläufigen und gefährdeten Vogelart macht auch deutlich, wie wichtig es ist, die letzten Vorkommen, in denen es noch Bruterfolg gibt, zu erhalten! In den nächsten Tagen kann man mit Spannung erwarten, ob auch aus dem zweiten erfolgreichen Revier des Hemmerder Schelks, das Anfang März einem Kahlschlag zum Opfer gefallen ist, die „Eigentümer“ zurückkommen und Ersatznistzkästen in einem benachbarten Bestand annehmen. Auch ein drittes erfolgreiches Paar wird noch erwartet – mit mindestens drei weiteren in 2011 revierhaltenden Männchen, die kein Weibchen gefunden hatten.
Bei Fröndenberg-Ostbüren – nahe der Mülldeponie – ein rastendes, wohl knapp zweijähriges Kornweihenmännchen.
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