{"id":7862,"date":"2010-05-18T18:38:12","date_gmt":"2010-05-18T16:38:12","guid":{"rendered":"http:\/\/www.oagkreisunna.de\/2010\/05\/18\/7862\/"},"modified":"2010-05-19T22:50:03","modified_gmt":"2010-05-19T20:50:03","slug":"sachsen-anhalt-brandenburg-kleiner-ausblick-aus-der-tristen-heimat-auf-die-noch-artenvielfalt-in-ostdeutschland-13-16-05-2010-b-u-p-gluer","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/2010\/05\/18\/7862\/","title":{"rendered":"Sachsen-Anhalt \/ Brandenburg: Kleiner Ausblick aus der tristen Heimat auf die (Noch-) Artenvielfalt in Ostdeutschland, 13. – 16.05.2010 (B. u. P. Gl\u00fcer)"},"content":{"rendered":"
Das lange Wochenende im Wonnemonat Mai hat uns dazu verlockt, mal wieder einen neugierigen Blick auf die noch vielf\u00e4ltige Avifauna bei den \u00f6stlichen Nachbarn zu werfen. Man ger\u00e4t einerseits ins Schw\u00e4rmen, wenn man (vordergr\u00fcndig betrachtet) in einer Landschaft unterwegs ist, die sich nicht wesentlich von unserem heimischen Umfeld unterscheidet und trotzdem ein Arteninventar aufweist, bei dem man nur staunen kann – und andererseits ger\u00e4t man nat\u00fcrlich ins Gr\u00fcbeln und fragt sich, was ist hier so entscheidend anders, dass uns die Vielfalt langsam aber offensichtlich unaufhaltsam vor den Augen wegstirbt. Da h\u00f6rt man etwa die Bettelrufe von Jungstaren aus unz\u00e4hligen Bruth\u00f6hlen alter B\u00e4ume – in einem Stadtpark der nicht unbedingt sch\u00f6nen Stadt Cottbus – in einer H\u00e4ufigkeit, wie wir sie bei uns vielleicht in den 90ziger Jahren auch noch hatten. Im selben Park findet man beim ersten Durchlaufen 4 Trauerschn\u00e4pperreviere, 1 Gartenrotschwanz – und aus den Baumwipfeln ruft ununterbrochen 1 Pirol… – Im n\u00f6rdlich gelegenen Biosph\u00e4renreservat Spreewald (153 Brutvogelarten!!!) singen Grauammern, tummeln sich Kuckucke ( da sieht man schon mal 3 Exmpl. gelichzeitig…), in jeder Hecke sitzt ein Neunt\u00f6terpaar, auf Zaunpf\u00e4hlen singen Braunkehlchen – oder mal Schwarzkehlchen und auch schon mal ein Ortolan. In den W\u00e4ldern muss man Waldlaubs\u00e4nger nicht lange suchen und an wenigen Stellen hat man neben Trauerschn\u00e4ppern auch mal den zierlichen Zwergschn\u00e4pper… – In Halberstadt (Sachsen-Anhalt \/ Ostharz) trippeln auf einem Parkplatz eines Autoh\u00e4ndlers in einem gro\u00dfen Gewerbegebiet 3 Haubenlerchen herum und in einer Schrebergartenanlage singen 2 Wendeh\u00e4lse aus Obstb\u00e4umen… – auf einem ehemaligen Truppen\u00fcbungsplatz vor der Stadt h\u00f6rt man gar 4 Wendeh\u00e4lse gleichzeitig…
\nAus meiner Sicht sind es nicht Kranich und Storch – Fisch- und Seeadler, die als spektakul\u00e4re Arten \u00f6stlicher Landschaften faszinieren, sondern die Vielfalt insgesamt und die noch relative H\u00e4ufigkeit etlicher Kleinvogelarten. Und immer wieder stellt sich die Frage: warum verschwinden bei uns Brutvogelarten, f\u00fcr die – vordergr\u00fcndig betrachtet – die Lebensr\u00e4ume nicht viel anders aussehen als ein paar Hundert Kilometer weiter \u00f6stlich…<\/p>\n