{"id":59556,"date":"2016-06-18T23:17:08","date_gmt":"2016-06-18T21:17:08","guid":{"rendered":"http:\/\/www.oagkreisunna.de\/?p=59556"},"modified":"2016-06-18T23:57:02","modified_gmt":"2016-06-18T21:57:02","slug":"froendenberg-schmetterlinge-mauersegler-schleiereulen-nestraeuber-drama","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/2016\/06\/18\/59556\/","title":{"rendered":"Fr\u00f6ndenberg: Schmetterlinge, Mauersegler, Schleiereulen, „Nestr\u00e4uber-Drama“, 14.-18.06.2016 (B.Gl\u00fcer)"},"content":{"rendered":"
W\u00e4hrend mit eigener Unterst\u00fctzung aus einem im Vorjahr gefundenen Ei des Nierenfleckzipfelfalters, Thecla betulae, (siehe auch Meldung hierzu vom 21.08.2015) jetzt ein weiblicher Falter schl\u00fcpfte und freigelassen werden konnte, sieht es im Freiland nach wie vor eher d\u00fcster in der Schmetterlingswelt aus. \u201eMein\u201c Nierenfleck-Weibchen d\u00fcrfte einer der wenigen Nierenfleck-Falter sein, die \u00fcberhaupt unterwegs sind, denn die Schlehenhecke, aus der das Ei stammt, wurde im Winter zum gr\u00f6\u00dften Teil auf den Stock gesetzt, so dass alle anderen \u00fcberwinternden Eier im Schredder geendet sein d\u00fcrften. Nahe Bausenhagen fand ich am 16.06. (endlich!) erste Raupennester vom Tagpfauenauge an Brennnesseln (mehr als 10 Nester). Die Raupen waren fast ausgewachsen und standen kurz vor ihrer Verpuppung. Heute \u2013 nur zwei Tage nach ihrer Entdeckung \u2013 fand ich von dem gesamten Saum nichts mehr \u2026 – mit einem Mulchm\u00e4her ist hier \u201eOrdnung\u201c geschaffen worden. Immerhin konnte ich im eigenen Garten meinen bisher zweiten Kleinen Fuchs der Sommergeneration bestaunen.<\/p>\n
In der Vogelwelt sind es vor allem die Mauersegler, die in diesen Tagen in Sch\u00f6nwetterphasen mit spektakul\u00e4ren Flugspielen und dem typischen \u201eBangen\u201c in den Brutkolonien auffallen. Der Vormittag des 16.06. war ein solcher Tag, an dem Mauersegler besonders intensiv ihre \u201eFlugakrobatik\u201c zeigten. Eine Kontrolle der Brutkolonie in der Fr\u00f6ndenberger Stiftskirche (gestern, 17.06.) ergab mit nur 15 belegten Nestern eine extrem niedrige Brutpaarzahl. Im vergangenen Jahr waren es noch 19 Bruten, 2014 – 22 Bp. und im Jahr 2010 sogar 27 (!) Brutpaare. Dieser Top-Wert ist jetzt fast halbiert. Am eigenen Haus br\u00fcten derzeit \u2013 wie im Vorjahr \u2013 6 Paare.
\nEine heutige Nistkastenkontrolle bei den \u201ehauseigenen\u201c Schleiereulen ergab erfreuliche 4 Junge, die erst dieser Tage geschl\u00fcpft sind \u2013 und noch 2 Eier, aus denen noch Junge schl\u00fcpfen werden. Die Gr\u00f6\u00dfe der Jungv\u00f6gel war typischerweise sehr unterschiedlich, weil sie gem\u00e4\u00df dem Legeabstand der Eier (48 Stunden) schl\u00fcpfen. Dadurch ist das erstgeschl\u00fcpfte Junge im Sechsergelege bereits 10 Tage alt, wenn das letzte Geschwister schl\u00fcpft. Nur bei gen\u00fcgendem M\u00e4useangebot werden alle Jungen gro\u00df.<\/p>\n
W\u00e4hrend ich diese Meldung schreibe, spielte sich drau\u00dfen im Garten ein ungew\u00f6hnliches, lautstarkes \u201eDrama\u201c ab: laut zeternde Eichelh\u00e4her lie\u00dfen mich vom Schreibtisch aus rausgucken. Ich vermutete eine im Baum kletternde Katze oder \u00e4hnliches. Es hatte jedoch eine adulte Rabenkr\u00e4he einen fast ausgewachsenen Jungvogel der Eichelh\u00e4her aus deren Nest geraubt und flog damit nun \u2013 von den schimpfenden Vogeleltern verfolgt \u2013 durch den Garten \u2013 im \u201eSchlepptau\u201c zwei hungrige eigene (bereits fl\u00fcgge) Jungv\u00f6gel.<\/p>\n