{"id":54572,"date":"2015-10-29T22:14:55","date_gmt":"2015-10-29T21:14:55","guid":{"rendered":"http:\/\/www.oagkreisunna.de\/?p=54572"},"modified":"2015-10-30T08:28:24","modified_gmt":"2015-10-30T07:28:24","slug":"eubrdnrwun-ausgestaltung-oekologischer-vorrangflaechen-fuer-agrarvoegel-unzureichend-fachgruppe-voegel-der-agrarlandschaft-der-do-g-ralf-joest","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/2015\/10\/29\/54572\/","title":{"rendered":"EU\/BRD\/NRW\/UN: Ausgestaltung \u00d6kologischer Vorrangfl\u00e4chen f\u00fcr Agrarv\u00f6gel unzureichend, 29.10.2015 (Fachgruppe V\u00f6gel der Agrarlandschaft der DO-G, Ralf Joest)"},"content":{"rendered":"

Wissenschaftler fordern \u00dcberarbeitung der Greeningma\u00dfnahmen \u2013 Negativtrend typischer Agrarv\u00f6gel kann durch die aktuellen Vorgaben zur Ausgestaltung \u00d6kologischer Vorrangfl\u00e4chen (\u00d6VF) nicht gestoppt werden.<\/em>
\nDie V\u00f6gel der Agrarlandschaft geh\u00f6ren deutschland- und europaweit zu den am st\u00e4rksten im Bestand zur\u00fcckgehenden Arten. Ursache hierf\u00fcr ist die zunehmende Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung in der Agrarlandschaft. Nach dem Indikatorenbericht \u201eNationale Strategie zur biologischen Vielfalt\u201c (BMUB 2014) liegt der auf der Bestandsentwicklung typischer Agrarv\u00f6gel beruhende Teilindikator Agrarland nur noch bei 56 % des Zielwert es und weist damit seinen bislang niedrigsten Wert auf.
\nHohe Erwartungen wurden im Jahr 2014 in das \u201eGreening\u201c der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europ\u00e4ischen Union gesetzt, insbesondere in den Beschluss zur Schaffung \u00d6kologischer Vorrangfl\u00e4chen (\u00d6VF). Nun erweisen sich die Ma\u00dfnahmen jedoch als wenig zielf\u00fchrend. Bewirtschafter von Ackerfl\u00e4chen m\u00fcssen zwar den Nachweis \u00fcber 5 % \u00d6VF erbringen, um die volle H\u00f6he der Direktzahlungen der Agrarf\u00f6rderung in Anspruch zu nehmen, allerdings verhindern zahlreiche Ausnahmen, die Anrechenbarkeit von \u00d6VF-Typen ohne nennenswerte positive Wirkungen sowie \u00fcberh\u00f6hte Gewichtungsfaktoren eine Trendwende zur F\u00f6rderung der Biodiversit\u00e4t in der Agrarlandschaft.
\nIn einer Stellungnahme kritisiert die Fachgruppe Agrarv\u00f6gel der Deutschen Ornithologen Gesellschaft den zu geringen Fl\u00e4chenanteil von 5 % \u00f6kologischer Vorrangfl\u00e4chen. Dieser liegt deutlich unter dem fachlich begr\u00fcndeten und geforderten Anteil von mindestens 10 % Fl\u00e4chenanteil pro Betrieb. Hauptkritikpunkt ist jedoch die Anrechenbarkeit wenig wirksamer \u00d6VF. So werden beispielsweise Zwischenfr\u00fcchte, die vielerorts seit Jahren gute fachliche Praxis sind, mit dem Faktor 0,3 als \u00d6VF angerechnet. Durch ihren gro\u00dffl\u00e4chigen Anbau, z.B. vor Mais, sind damit die \u00d6VF-Anforderungen problemlos zu erf\u00fcllen, ohne dass sich an der Landnutzung etwas \u00e4ndert und biodiversit\u00e4tswirksame Fl\u00e4chen geschaffen werden. Ein weiteres Problem stellt der Gewichtungsfaktor dar. Durch Gewichtungsfaktoren \u00fcber eins, beispielsweise f\u00fcr Saumstreifen ab einem Meter Breite, wird der ohne hin zu geringe Anteil von 5 % \u00d6VF im realen Fl\u00e4chenumfang nochmals reduziert.
\nW\u00e4hrend sich die Stellungnahme auf die \u201eNachjustierung\u201c der bestehenden Regelungen bezieht, weist die Fachgruppe nachdr\u00fccklich darauf hin, dass es eines Netzes von mindestens 10 % \u00f6kologisch hochwirksamer, die Biodiversit\u00e4t f\u00f6rdernder Ma\u00dfnahmen in der Ackerflur bedarf, um nachhaltig die Populationen der Ackerarten (Feldv\u00f6gel, Feldhasen, andere Tiere, Ackerwildkr\u00e4uter) zu sch\u00fctzen und zu f\u00f6rdern. Ein solches Netz \u00f6kologisch wirksamer Fl\u00e4chen kann nur in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft und einer fachkundigen Beratung geschaffen werden.<\/p>\n

Das ausf\u00fchrliche DO-G-Positionspapier ist online<\/a> verf\u00fcgbar.
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