Als g\u00e4be es in der Feldflur derzeit nicht schon genug Probleme f\u00fcr die Vogelwelt\u2026 – gestern kam ich zuf\u00e4llig im Hemmerder Ostfeld dazu, als ein st\u00e4dtisches M\u00e4hfahrzeug an den Wirtschaftswegen die S\u00e4ume m\u00e4hte. Um die Dramatik des Geschehens vor meinen Augen geradezu filmreif auf die Spitze zu treiben, floh auf dem Weg, der einseitig schon kahl geschoren war, ein Rebhuhnpaar vor diesem M\u00e4her, der sich mir aus der Ferne n\u00e4herte, genau auf mich zu und wusste mit der Situation \u00fcberhaupt nicht umzugehen. Vielleicht hatten sie ja gerade unter dem Balkenm\u00e4her ihr Gelege verloren. Schlie\u00dflich flogen sie nach unschl\u00fcssigem Hin-und-Her auf.
\nDen Fahrer des Wagens sprach ich danach an \u2013 nicht zuletzt deshalb, weil in einiger Entfernung im Stra\u00dfensaum ein Schwarzkehlchennest mit Jungen war. Er war ganz aufgeschlossen und schien sich auch der Tatsache bewusst zu sein, dass bei seinem Tun das eine oder andere Vogelnest geschreddert wird (die Rebh\u00fchner seien ihm auch aufgefallen) \u2013 aber er f\u00fchre ja nur seine Arbeitsanweisungen aus. Das M\u00e4hfahrzeug verf\u00fcgte \u00fcber zwei synchron arbeitende M\u00e4hbalken, die parallel zwei M\u00e4hspuren hinterlie\u00dfen \u2013 je nach Einstellung bis zur Grabensohle. Auf die Frage, warum die M\u00e4hspuren so breit eingestellt seien, antwortete er, er m\u00fcsse so viel wegschneiden wie m\u00f6glich.
\nDen Standort des Schwarzkehlchennestes lie\u00df er sich von mir genau beschreiben \u2013 er wolle aufpassen. Leider war diese Stelle noch weit entfernt und ich konnte nicht die ganze Zeit dabeibleiben. Aber schon direkt vor Ort, schob der Fahrer die beiden M\u00e4hbalken n\u00e4her zusammen und verkleinerte so die M\u00e4hspur! Sp\u00e4ter konnte ich sehen, dass der Saum der Schwarzkehlchen nur au\u00dfen mit einem einzigen M\u00e4hbalken \u2013 also sehr schmal \u2013 gem\u00e4ht worden ist. Immerhin: das Schwarzkehlchennest blieb dadurch unversehrt (nur durch mein rein zuf\u00e4lliges Eingreifen\u2026).
\nAuf der Feldvogelschutzfl\u00e4che eine rufende Wachtel. Au\u00dferdem dort ein Steinschm\u00e4tzerpaar, 2 Sumpfrohrs\u00e4nger und an einem Brachestreifen ein zweites Schwarzkehlchenpaar, das bereits fl\u00fcgge Junge hatte und sich zur zweiten Brut anschickte. Im Gel\u00e4nde auch eine jagende Wiesenweihe und ein m\u00e4nnlicher Neunt\u00f6ter.<\/p>\n

In den Hemmerder Wiesen heute 3 Gelbsp\u00f6tter, 3 Sumpfrohrs\u00e4nger und das Neunt\u00f6terpaar in geradezu idyllischer Eintracht gemeinsam auf einem Pfosten sitzend. In einem benachbarten Maisfeld drehte ein unverbesserlich optimistisches Kiebitzm\u00e4nnchen die \u201exte\u201c Nestmulde\u2026 – Ein etwas irritiert wirkender, halbw\u00fcchsiger Jungfuchs galoppierte rastlos den Stichweg an der Amecke herauf. <\/p>\n

$\"Eine$ <\/a>

Eine Bilderserie mit Symbolkraft: M\u00e4hfahrzeug beseitigt bl\u00fctenreichen Wegsaum zwischen monotonen Getreidefeldern und treibt Rebhuhnpaar vor sich her..., 20.05.2015 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n

$\"...ohne$ <\/a>

...ohne Worte..., 20.05.2015 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n

$\"...ohne$ <\/a>

...ohne Worte..., 20.05.2015 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n

$\"...ohne$ <\/a>

...ohne Worte..., 20.05.2015 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n

$\"...ohne$ <\/a>

...ohne Worte..., 20.05.2015 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n

$\"Dieses$ <\/a>

Dieses Schwarzkehlchen-Weibchen mit seiner Brut konnte durch Absprache mit dem Fahrer des M\u00e4hfahrzeuges gerettet werden, 20.05.2015 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n

$\"Ein$ <\/a>

Ein anderes Schwarzkehlchen (m) hat sein Revier in einem Brachestreifen gew\u00e4hlt und scheint der Botschaft auf der Tafel durch seine Anwesenheit Nachdruck verleihen zu wollen, 21.05.2015 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n

$\"Ein$ <\/a>

Ein unverbesserlich optimistisches Kiebitzm\u00e4nnchen dreht hier ein `xtes\u00b4 Mal eine neue Nistmulde (Hemmerde), 21.05.2015 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n

$\"Scheinbar$ <\/a>

Scheinbar ungetr\u00fcbte Idylle bei diesem Neunt\u00f6ter-Paar (Hemmerder Wiesen), 21.05.2015 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n

$\"Noch$ <\/a>

Noch weit entfernt von seiner Selbst\u00e4ndigkeit hetzte dieser halbw\u00fcchsige Fuchs etwas verloren wirkend durch die Hemmerder Wiesen, 21.05.2015 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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