Bei drei Kontrollen der Kiebitzbrutfl\u00e4chen im Werner Osten war leider eine sehr negative Geamtentwicklung festzustellen: Auch auf der bis zum 15. Mai stillgelegten Fl\u00e4che am Rosendahlweg, auf der 3 Kiebitzpaare Bruterfolg hatten und vor der Bearbeitung noch 10 junge kiebitze zu beobachten waren, ist nach der Bearbeitung kein Jungvogel \u00fcbrig geblieben. Selbst fast fl\u00fcgge Jungv\u00f6gel haben die Bearbeitung nicht \u00fcberlebt. Nach meiner Beobachtung sind die meisten V\u00f6gel „unter den Pflug gekommen“. Bei dem ersten Bearbeitungsgang wurde der Acker extrem tief umgepfl\u00fcgt. Die Jungv\u00f6gel bleiben auf dem gewohnten Terrain und wechseln nicht in die tiefen, vegetationlosen Furchen. Der herannahende Trecker wird von den Altv\u00f6geln attackiert, die Jungv\u00f6gel ducken sich, ihrem angeborenen Reflex vertrauend, und kommen unter den Pflug. Die Pr\u00e4dation durch Kr\u00e4hen, die die extreme Stresssituation durch den ann\u00e4hernden Trecker bei den Altv\u00f6geln aussnutzen, lassen den jungen Kiebitzen keine Chance.
\nAhnliche Beobachtungen habe ich auch in den Vorjahren gemacht, ich halte aus diesem Grund dieses Schutzprogramm nicht f\u00fcr zielf\u00fchrend. Nur die Stilllegung w\u00e4hrend der gesamten Brutzeit ist nach meiner Ansicht ein sinnvolles Instrument, um die Kiebitze vor dem Verschwinden aus der „Normallandschaft“ zu bewahren.
\nAuch von den Fl\u00e4chen am Riedbergweg, ein Hot Spot in Werne, sind keine guten Ergebnisse zu vermelden. Hier soll in naher Zukunft eine H\u00fchnerfarm entstehen, mit R\u00fccksichtnahme auf die Kiebitze war ohnehin nicht zu rechnen.
\nUnd so kam es dann auch: fast alle Erstgelege kamen unter den Pflug. Gestern waren noch 6 Gelege zu entdecken. Ein Jungvogel war fast fl\u00fcgge. Bei den Gelegen handelt es sich nach meinen Beobachtungen zumindest teilweise schon um Drittgelege.
\nNeben der konditionellen Schw\u00e4chung der Kiebitze durch den andauernden Brutstress wird jetzt der Kampf gegen die Vegetation das gr\u00f6\u00dfte Problem. Bis zum Fl\u00fcggewerden dieser Nachbruten werden sicherlich noch 6 Wochen vergehen, die umliegende Vegetation wird so dicht und so hoch sein, dass ich einen ausreichenden Bruterfolg f\u00fcr nicht m\u00f6glich halte.
\nEs bleibt festzuhalten, dass in Werne keiner der drei Hot Spots mit insgesamt mind. 35 Paaren gesch\u00fctzt werden konnte, der Bruterfolg nicht ausreichend sein wird und der Erhaltungszustand des Kiebitzes sich auch im Werner Osten verschlechtern wird. Aber es trifft eben nicht nur den Kiebitz, noch nie habe ich so wenig Feldlerchen im Bereich der verbliebenen Kiebitzbrutpl\u00e4tze gesehen wie in diesem Jahr.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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