Freitag, der \u201e13.\u201c ist ja ein Datum, um das sich viele Mythen und Aberglauben ranken\u2026 – doch f\u00fcr mich kann ich vom zur\u00fcckliegenden Tag eigentlich sagen: es war ein toller Vorfr\u00fchlingstag mit dem einen oder anderen (kleinen) ornithologischen Highlight. Kurz nach Mitternacht ging es mit einer freudigen \u00dcberraschung los: unser Hund holte die ganze Familie mit Gebell aus dem Bett, weil er der Meinung war, dass sich auf unserem Grundst\u00fcck etwas abspielt, was sein Einschreiten erfordert. \u2013 Es waren jedoch Rufe von Schleiereulen (!), die von unserem Dachboden kamen. \u2013 Damit haben sich nach drei Jahren Pause endlich wieder Schleiereulen bei uns eingefunden! Zuvor hatten wir 24 Jahre in Folge Schleiereulen als st\u00e4ndige Untermieter, bis sie 2012 von Waldk\u00e4uzen in heftigen K\u00e4mpfen vertrieben worden sind. Zur Zeit haben sich schon seit l\u00e4ngerem keine Waldk\u00e4uze mehr bemerkbar gemacht, so dass eine Neubesiedlung durch Schleiereulen in Nistk\u00e4sten auf unserem Dach gelingen k\u00f6nnte.
\nDas Beispiel unterstreicht einmal mehr einen Ausspruch vom bekannten \u201eEulenvater\u201c Dr. Theodor Mebs, der einmal gesagt hat, dass der \u00e4rgste nat\u00fcrliche Feind der Eule – die Eule ist. Zwischen den verschiedenen Arten gibt es teilweise erbitterte Konkurrenz \u2013 bzw. einen deutlichen Pr\u00e4dationsdruck. Nicht ganz unproblematisch k\u00f6nnte f\u00fcr \u201eunsere\u201c Schleiereulen deshalb vielleicht auch die Tatsache sein, dass unser Grundst\u00fcck im Grenzbereich von inzwischen drei benachbarten Uhurevieren liegt. Besonders nestjunge Eulen, die oft sehr fr\u00fch \u2013 noch vor dem Erreichen der Flugf\u00e4higkeit den Brutplatz verlassen und danach in langen Bettelphasen n\u00e4chtelang rufen, locken nat\u00fcrlich nicht nur ihre Eltern mit Futter, sondern auch potentielle Pr\u00e4datoren. Als Geb\u00e4udebr\u00fcter haben Schleiereulen sicher einen besseren Schutz als etwa Freibr\u00fcter wie Waldohreulen, die nach meiner Beobachtung in den vergangenen Jahren aus manchen Regionen verschwunden sind. Derzeit ist mir nur ein einziger Winterschlafplatz von >6 Waldohreulen bekannt, der knapp au\u00dferhalb der Kreisgrenze liegt.
\n(W\u00e4hrend ich diese Meldung schreibe \/ 18.45 h, h\u00f6re ich vor meinem Fenster ausdauernd Schleiereulenrufe\u2026!)<\/p>\n
Strahlender Sonnenschein und steigende Temperaturen sorgten bei Tagesanbruch f\u00fcr rege Gesangsaktivit\u00e4ten und einige Erstges\u00e4nge (Goldammer: 3 revieranzeigende M\u00e4nnchen \/ Golfplatz \u201eAm Winkelshof\u201c, Gr\u00fcnfink: 4 revieranzeigende M\u00e4nnchen ebenda). Au\u00dferdem ebenda Ges\u00e4nge von > 4 Kernbei\u00dfern, 3 Dompfaffen, 3 Misteldrosseln, 2 Gartenbauml\u00e4ufern, 2 Hohltauben, 2 Gr\u00fcnspechten, 2 Heckenbraunellen, 4 Zaunk\u00f6nigen, vielen Buchfinken, 1 Distelfink, allen heimischen Meisenarten (au\u00dfer: Weidenmeise).<\/p>\n
In den Hemmerder Wiesen weiterhin >18 Bekassinen, 16 Kiebitze, 2 Silberreiher, 2 Graureiher, 2 Kanadag\u00e4nse (vorgestern \/ 11.02.: 8 Pfeifenten, 26 Kanadag\u00e4nse).<\/p>\n
Ab 17.00 h 3 Kranichz\u00fcge ostw\u00e4rts ziehend (~ 38 Ex, ~60 Ex \u2013 danach nur akustisch wahrgenommen).<\/p>\n
Auf dem B\u00f6nener Friedhof an reichlicher Bl\u00fctenpracht etlicher Fr\u00fchbl\u00fcher viele Honigbienen bei der Pollenernte. \u201eInsider\u201c wissen: wenn Honigbienen bei den ersten Ausfl\u00fcgen im zeitigen Fr\u00fchjahr Pollen (=Eiwei\u00dfnahrung) eintragen, dann hat die K\u00f6nigin im Volk den Winter \u00fcberlebt und bereits ein \u201eBrutnest\u201c mit vielen Eiern angelegt.<\/p>\n
![\"Kein](\"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/bilder\/2015\/hemmerderwiesen_bg_1797.jpg\")
<\/a>Kein `Altweibersommer\u00b4, sondern..., 11.02.2015 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n
<\/a>...ein stimmungsvoller Vorfr\u00fchlingsabend mit vielen Spinnweben in den Hemmerder Wiesen, 11.02.2015 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n
<\/a>Eine von 6 Waldohreulen an ihrem Winterschlafplatz knapp jenseits der Kreisgrenze, 10.02.2015 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n