In Frdbg.-Ostb\u00fcren wollte ein Fasan hoch hinaus und hielt sich am hellen Tage sehr lange in gut 8 Metern H\u00f6he in einem alten Birnbaum auf. Ebenfalls sehr hoch – in einer Pappel – ein ansitzender vorj\u00e4hriger Habicht (m) bei Nordl\u00fcnern. In der M\u00fchlhauser Mark heute mindestens 18 Wiesenpieper auf einem Rapsfeld – ebenda heute keine Rotdrosseln oder Singdrosseln mehr. Stattdessen hier und auf etlichen anderen Rapsfeldern zwischen Unna und B\u00f6nen Hunderte Wacholderdrosseln. Die Fl\u00e4chen erweisen sich offenbar als ergiebige Nahrungsquelle, obwohl nicht wirklich ersichtlich ist, was die Drosseln (auch viele M\u00f6wen, Dohlen und Kr\u00e4hen) \u00fcberhaupt fressen. Allen Feldern scheint gemeinsam zu sein, dass hier G\u00fclle ausgebracht worden ist. Nahrung pickende V\u00f6gel nehmen nach meiner Beobachtung auch nur Fressbares vom Boden und nicht von den Pflanzen auf – m\u00f6glicherweise wurden mit der G\u00fclle unz\u00e4hlige Larven ausgebracht, die in gefrorener Form nun abgesucht werden. Bei B\u00f6nen auf Raps auch 1 Singdrossel.<\/p>\n
Nun m\u00f6chte ich noch einen grunds\u00e4tzlichen Gedanken zu den bisher ge\u00e4u\u00dferten Meinungen \u00fcber die von Gregor Zosel fotografierte, fehlfarbene Gans, die alle vermutlich im rein Hypothetischen bleiben – solange man keinen DNA-Abgleich hat, hinzuf\u00fcgen. Denn eine Kl\u00e4rung der Frage \u201eHybrid oder nicht\u2026?\u201c w\u00e4re nat\u00fcrlich spannend, da hinter der Antwort mehr steckt als nur die exakte Bestimmung \u2013 n\u00e4mlich das generelle Problem der genetischen Verf\u00e4lschung von Wildtierpopulationen durch Haustiereinkreuzungen oder andere artfremde Verwandte. Es gibt bereits genug Beispiele aus dem Freiland, die zum Teil hoch dramatisch waren oder sind \u2013 alle aber mehr oder minder die Gefahr in sich bergen, dass eine Wildtierpopulation gewisserma\u00dfen den \u201egenetischen Tod\u201c stirbt, in dem der unverf\u00e4lschte Genpool, der eine Art als solche definiert, verschwindet. Beispiele: 1) Anfang der 1990ziger Jahre hatten wir am Kraftwerk Heil in einem Nistkasten 3 junge \u201eWanderfalken\u201c, die sich als Saker-Wanderfalken-Hybriden erwiesen. Versuche, den \u201eVater\u201c (ein Hybridfalke – vermutlich aus Gefangenschaftszucht von Falknern entflogen) am Nistkasten zu fangen scheiterten damals. 2) Die Stockenten sind seit Jahrzehnten mit Hausenten durchmischt, so dass es bei dieser Art vielleicht schon gar keine reinen Wildtierbest\u00e4nde mehr gibt. \u2013 Auch unsere Graugansbest\u00e4nde sind bereits durch Hausganseinkreuzung vielerorts genetischt verfremdet. 3) In der ersten deutschen Wolfspopulation in Brandenburg brachte eine aus Polen stammende W\u00f6lfin in unzug\u00e4nglichem Gel\u00e4nde Hundemischlinge zur Welt \u2013 es gab fieberhafte Versuche, diese Hybriden zu entfernen. 4) Die im Sauerland wieder heimischen Wildkatzen haben zwangsl\u00e4ufig Kontakt mit Hauskatzen. \u2013 Immerhin scheinen Wildkatzenweibchen die kleineren Hauskater regelm\u00e4\u00dfig abzuweisen, so dass es hier eher umgekehrt eine Einkreuzung von Wildkatzengenen in Hauskatzenbest\u00e4nde gibt\u2026
\nDie Liste k\u00f6nnte noch endlos verl\u00e4ngert werden, doch wird deutlich, dass die Hybridisierung von Wildtierpopulationen immer auch eine Frage des Artenschutzes ist und deshalb aufmerksam verfolgt werden sollte.<\/p>\n
![\"Dieser](\"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/bilder\/2012\/fasan_bg_5379.jpg\")
<\/a>Dieser Fasanen-Gockel wollte hoch hinaus und sitzt gut 8 m \u00fcber dem Boden, 07.02.2012 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n
<\/a>Auch dieser m\u00e4nnliche Rothabicht suchte hoch oben gute Rundum-Sicht (Nordl\u00fcnern), 07.02.2012 Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n