{"id":15278,"date":"2011-06-17T23:59:30","date_gmt":"2011-06-17T21:59:30","guid":{"rendered":"http:\/\/www.oagkreisunna.de\/?p=15278"},"modified":"2011-06-20T08:22:42","modified_gmt":"2011-06-20T06:22:42","slug":"frondenberg-schmetterlinge-17-06-2011-b-gluer","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/2011\/06\/17\/15278\/","title":{"rendered":"Fr\u00f6ndenberg: Schmetterlinge, 17.06.2011, (B.Gl\u00fcer)"},"content":{"rendered":"

Im Garten (Frdbg.-Hohenheide) zeigte sich heute an Natternkopf wieder ein Taubenschw\u00e4nzchen. Zum Thema Schmetterlinge m\u00f6chte ich noch ein paar interessante Hintergr\u00fcnde beisteuern, die mir durch die Zucht von Totenkopfschw\u00e4rmern aufgefallen sind.
\nDer Totenkopfschw\u00e4remr ist ein sehr imposanter, gro\u00dfer Nachtfalter, der vor allem aus Nordafrika regelm\u00e4\u00dfig nach Europa einwandert und dabei durchaus bis nach Skandinavien kommt. In fr\u00fcheren Zeiten wurden im Sp\u00e4tsommer auf Kartoffelfeldern schon mal die riesigen Raupen oder beim Kartoffellesen auch die gro\u00dfen Puppen dieser Falter gefunden, nachdem die Einwanderer auf Kartoffelkraut (ist bei uns die bevorzugte Nahrung der Raupen) Eier gelegt hatten. Heute sind solche Funde wegen hoch effizienter Insektenbek\u00e4mpfungsmethoden gerade auf Kartoffelfeldern (etwa gegen Kartoffelk\u00e4fer) fast unm\u00f6glich – deshalb habe ich mir aus Begeisterung f\u00fcr diesen Falter zu Zuchtzwecken Eier \u00fcber eine Insekten-B\u00f6rse im Internet bestellt. Mit Erstaunen musste ich nun bei der Raupenaufzucht feststellen, dass es nicht nur f\u00fcr die Falter selbst kaum m\u00f6glich ist, unbehandeltes Kartoffelkraut zu finden, sondern auch f\u00fcr mich! Die simple Annahme, dass im Bio-Landbau das Kartoffelkraut verwendbar sein m\u00fcsste, erwies sich bei einer Nachfrage an entsprechenden H\u00f6fen als falsch. Auch hier d\u00fcrfen die Kartoffeln gespritzt werden: mit einem Pr\u00e4parat, das auf Basis von Bakterienkulturen (B. thuringiensis) hergestellt ist. Diese Bakterien kommen auch in der Natur vor und sind f\u00fcr Schmetterlingsz\u00fcchter der „Horror“ (sie l\u00f6sen bei Raupen die hoch ansteckende und absolut t\u00f6dliche Schlaffsucht aus)! Bei weiteren Recherchen konnte ich nun lernen, dass es von diesen Bakterienst\u00e4mmen viele Unterarten gibt, die alle sogenannte B-Toxine produzieren, die spezifisch f\u00fcr bestimmte Insekten (nicht f\u00fcr Menschen) t\u00f6dlich sind und sich wie das EHEC-Bakterium im Darm der Tiere festsetzen, um dort ihre Gifte zu produzieren. In der Gentechnik hat man es nun schon vor Jahren geschafft, bakterielle Genbausteine in Mais oder Baumwolle einzubauen, so dass auch diese Pflanzen t\u00f6dliche B-Toxine produzieren k\u00f6nnen… – Welweit konnte man dadurch Insektizideins\u00e4tze drastisch senken. Doch ich frage mich, ob solche in der Natur einmal freigestzte Genbausteine oder auch massenhaft gez\u00fcchtete Bakterienkulturen „beherrschbar“ sind oder ob sie nicht eine Eigendynamik mit weitreichenden Folgen – nicht nur f\u00fcr Flora und Fauna – entwickeln k\u00f6nnen…
\nF\u00fcr meine Raupen habe ich \u00fcbrigens einen Bio-Bauern in B\u00f6nen gefunden, der g\u00e4nzlich unbehandelte Kartoffeln anbaut.<\/p>\n

\"Taubenschw\u00e4nzchen<\/a>

Taubenschw\u00e4nzchen an Natternkopfbl\u00fcten im eigenen Garten, 17.06.2011, Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n

\"Taubenschw\u00e4nzchen<\/a>

Taubenschw\u00e4nzchen an Natternkopfbl\u00fcten im eigenen Garten, 17.06.2011, Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n

\"Taubenschw\u00e4nzchen<\/a>

Taubenschw\u00e4nzchen an Natternkopfbl\u00fcten im eigenen Garten, 17.06.2011, Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n

\"Raupe<\/a>

Raupe des Totenkopfschw\u00e4rmers auf unbehandeltem Kartoffelkraut, 17.06.2011, Foto: Bernhard Gl\u00fcer<\/p><\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Im Garten (Frdbg.-Hohenheide) zeigte sich heute an Natternkopf wieder ein Taubenschw\u00e4nzchen. Zum Thema Schmetterlinge m\u00f6chte ich noch ein paar interessante Hintergr\u00fcnde beisteuern, die mir durch die Zucht von Totenkopfschw\u00e4rmern aufgefallen sind. Der Totenkopfschw\u00e4remr ist ein sehr imposanter, gro\u00dfer Nachtfalter, der vor allem aus Nordafrika regelm\u00e4\u00dfig nach Europa einwandert und dabei durchaus bis nach Skandinavien kommt. […]<\/p>\n","protected":false},"author":5,"featured_media":0,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[1],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/15278"}],"collection":[{"href":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/5"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=15278"}],"version-history":[{"count":8,"href":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/15278\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":15348,"href":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/15278\/revisions\/15348"}],"wp:attachment":[{"href":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=15278"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=15278"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=15278"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}