Wieder erschien ein Artikel zum Horstmarer See und den G\u00e4nsen. Eine Darstellung dazu habe ich entwickelt:<\/p>\n
Kurzabriss der G\u00e4nse-Wirklichkeit am Horstmarer See in L\u00fcnen-S\u00fcd und Anmerkung zum Artikel „G\u00e4nseplage verflogen“ von Frau Quiring-Latagahn:<\/p>\n
Es ist gut, wenn \u00fcber Nat\u00fcrliches berichtet wird. Schade ist die oft negative Sichtweise gegen\u00fcber unseren Mitgesch\u00f6pfen, den G\u00e4nsen. Als Mitglied des See-Volkes, das in Symbiose mit diesen Tieren lebt, ist es mir wichtig, das Verst\u00e4ndnis vom Volk der G\u00e4nse zu f\u00f6rdern, so wie dies schon der Nobelpreistr\u00e4ger Konrad Lorenz versuchte (siehe Lexikon oder Wikipedia).<\/p>\n
1. G\u00e4nse „machen“ nicht ins Wasser.
\n Das Koten am Ufer f\u00f6rdert den dortigen Mikrokosmos und dient dazu, den angelandeten Sp\u00fclsaum zu zersetzen und zu mineralisieren. Auf diese Weise bildet sich ein Ufersaum aus Wasser- und Sumpfpflanzen, der dann unz\u00e4hligen Tierarten als Lebensraum zur Verf\u00fcgung steht. Ausserdem fungiert er als nat\u00fcrliche Wurzelraum-Kl\u00e4ranlage.
\n2. Die platten G\u00e4nsef\u00fc\u00dfe dienen nicht nur zum Schiwmmen.
\n „Schiwmmf\u00fc\u00dfe“ sind multifunktional. Sie verdichten das Ufer und verhindern so Bodenerosion. Sie vermengen Kot, Ufersubstrat und Pflanzensamen und lassen auf diese Weise einen geeigneten N\u00e4hrboden f\u00fcr den Verlandungsg\u00fcrtel entstehen.
\n3. G\u00e4nse sind intelligent.
\n Wie Katzen und Hunde besitzen G\u00e4nse mindestens die Intelligenz von 2-3 j\u00e4hrigen Kindern. Sie k\u00f6nnen sprechen, spielen, lernen, Freude und Leid empfinden.
\n4. Der Horstmarer See wird nicht zur Nahrungsaufnahme aufgesucht.
\n G\u00e4nse sind r\u00e4umlich anders organisiert als viele Menschen. Der See ist so zu sagen ihr Bade- und Schlafzimmer. Sie kommen zum Ausruhen hier her, genau so, wie es die Menschen tun. Sie kommen aber auch an den See, um zu quatschen, Leute kennen zu lernen, sich zu verlieben, usw. Sie erz\u00e4hlen sich Geschichten von lauernden J\u00e4gern und frei laufenden Hunden und vieles mehr.
\n5. Die Hauptursache von Salmonellen-\u00dcbertragungen sind nicht G\u00e4nse.
\n Lange ist bewiesen, dass vor allem durch falsch gelagerte oder zubereitete Lebensmittel Salmonellen-Infektionen bei Menschen hervorgerufen werden. Dies nun G\u00e4nsen in die Schuhe schieben zu wollen, klingt befremdlich.
\n6. Die „Population“ der G\u00e4nse am Horstmarer See, was ist das ?
\n Hier werden offensichtlich biologische Begriffe ohne Kenntnis benutzt. Ist die gesamtwestf\u00e4lische Population, die Ruhrgebiets-Population, die Rheinland-Population, die Lippe-Teilpopulation gemeint ? Geht es um eine raumzeitliche Abundanz, ein periodisches Auftreten? Gemeint ist im Artikel offensichtlich nicht die Brutpopulation des
\n Sees. Diese ist \u00fcber Jahre hinweg nahezu konstant, wenn \u00fcberhaupt vorhanden.
\n7. Der Artikel besagt deutlich: „Es spricht nichts gegen das Baden im Horstmarer See“.
\n Gleichzeitig hei\u00dft es:“Die durch den Kreis Unna verlaufenden Fl\u00fcsse Lippe und Ruhr geh\u00f6ren nicht zu den Badegew\u00e4ssern“.
\n8. G\u00e4nse sind Bioindikatoren.
\n Ein Bioindikator zeigt eine g\u00fcnstige Umweltsituation an. In diesem Fall w\u00e4hlen die Tiere zum Baden ein sauberes Gew\u00e4sser, genau wie Menschen dies tun.
\n9. Am Horstmarer See werden und wurden keine G\u00e4nse gef\u00fcttert.
\n Die F\u00fctterungen am See dienen vor allem Schw\u00e4nen, Stockenten und Bl\u00e4\u00dfrallen. Die Schw\u00e4ne sorgen im Fr\u00fchjahr f\u00fcr einen nahezu G\u00e4nse-freien See.
\n10: Das Herbstevent:
\n Als grandioses Event und Naturschauspiel gilt der herbstliche Kongress der G\u00e4nse. Es ist das gr\u00f6\u00dfte periodische und soziale Ereignis im G\u00e4nseleben und sollte auch von Menschen gew\u00fcrdigt werden.<\/p>\n
Volker Heimel,
\n Umweltpreistr\u00e4ger der Stadt Dortmund 2009
\n April 2011<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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