Nachdem ich Sie anfangs h\u00e4ufiger auf dem Laufenden gehalten habe, haben die 2 1\/2 Kartierungswochen bei mir doch ihren Tribut gezollt, so dass ich ein wenig ausgepowert war. Zudem war das Bild dann doch erst einmal recht uneinheitlich. Nach R\u00fccksprache mit dem ein oder anderen und Ihren Meldungen ergibt sich vor\u00fcbergehend folgendes Bild f\u00fcr die Kartierung:
\nDie Teilnahme an der Kartierung war \u00fcberraschend hoch f\u00fcr die kurze Anlaufzeit die wir hatten. Wir decken in diesem Jahr sicher etwa 260 Quadranten ab, vermutlich eher bis zu 280.
\nDas Kartierwetter war zwar gr\u00f6\u00dftenteils sehr sch\u00f6n, Sie k\u00f6nnen aber der Kartieranleitung entnehmen, dass sehr sch\u00f6n nicht die besten Kartierergebnisse abliefert.
\nAuf sch\u00f6nes Wetter reagieren die Milane meist mit Inaktivit\u00e4t. Wenn dann das n\u00e4chste Milanpaar auch noch mehrere Kilometer entfernt ist, findet auch keine Interaktivit\u00e4t statt. Dies t\u00e4uscht dann leider das Fehlen der Art vor. Beobachtungen von anderen in dem mir bekannten Untersuchungsgebiet zeigen mir, dass ich offensichtlich einiges an Paaren \u00fcbersehen habe. Mal sehen in wie weit ich die noch bis Ende Juni einfangen kann.
\nDie Situation bis heute scheint f\u00fcr den Rotmilan und vermutlich auch f\u00fcr den Schwarzmilan recht g\u00fcnstig zu sein. Die 6-7 Wochen Schneelage scheinen einen Effekt auf die Getreidestrukturen gehabt zu haben, ohne dies genau beziffern zu k\u00f6nnen. Unter der Schneedecke konnten sich die M\u00e4usebest\u00e4nde offensichtlich halten.
\nDie Fr\u00fchjahrstrockenheit scheint ebenfalls g\u00fcnstig f\u00fcr die Milane zu sein. Allerdings ist auch hier der Grund erst einmal unklar.
\nF\u00fcr den Raum HSK, Unna, Soest und Dortmund stellt dich die Situation wie folgt dar.
\nAuf der Fl\u00e4che TK 4412 Unna ist der Brutpaarbestand mit 6 Brutpaaren und 1-3 Revierpaaren auf dem H\u00f6chststand (wie 2007). Leider wurden bereits 2 Rotmilane in einem Windpark [in Fr\u00f6ndenberg] tot aufgefunden.
\nDie Fl\u00e4che TK 4513 Neheim (HSK) weist einen enorm hohen Bestand von 10-12 Revierpaaren bei etwa 80 % Wald\/Stadtanteil auf.
\nDie doch stark verinselten Paare in der Hellwegb\u00f6rde (Soest) konnten gegen\u00fcber dem Vorjahr nicht alle best\u00e4tigt werden, doch mehren sich die Hinweise, dass ich diese einfach nicht gefunden habe aufgrund der oben beschriebenen Problematik.
\nF\u00fcr Dortmund konnte ein Brutpaar festgestellt werden, wobei ein Rotmilan eine orangefarbene Fl\u00fcgelmarke tr\u00e4gt. Dieser Vogel stammt nach Internetrecherche entweder aus Sachsen oder Th\u00fcringen. Zudem scheint sich ein weiteres Paar (Revier- oder Brutpaar?) im Dortmunder Raum aufzuhalten.
\nAuff\u00e4llig finde ich, dass viele Horste in diesem Jahr mit wenig bis gar keinem M\u00fcll \u201egeschm\u00fcckt\u201c sind. Macht es nicht einfacher.
\nDie Schwarzmilansituation f\u00fcr dieses Jahr scheint identisch mit der im Vorjahr. Leider scheint die Art nicht viel davon zu halten, vorj\u00e4hrige Horste erneut aufzusuchen. Zum Gl\u00fcck sind die Schwarzmilane in meinem Raum oft in der N\u00e4he von Rotmilanen zu finden. Auch die Schwarzmilane d\u00fcrften bereits br\u00fcten.
\nDie bekannten Schlafgebiete auf dem Haarstrang sind bereits besetzt. Das sehe ich als eines der Zeichen an, warum es der Art erst einmal zur Zeit gut geht. Es handelt sich haupts\u00e4chlich um ein- bis zweij\u00e4hrige V\u00f6gel, die ich dort beobachten konnte. Allerdings habe ich keine n\u00e4heren Untersuchungen unternommen um die Zahl zu ermitteln.
\nWie der weitere Verlauf aussieht, steht trotz allem v\u00f6llig in den Sternen, da ein kalter, nasser Mai den Bruterfolg noch empfindlich beeinflussen kann.
\nIm Mai werden die Milane dann erst einmal schrecklich heimlich, wie aber auch alle anderen Arten, die kleine Junge haben. Um noch den ein oder Milan zu finden, empfiehlt es sich, die Wiesenmahd abzuwarten. Hier tauchen dann die Milane wieder auf und f\u00fchren einen vielleicht noch zum ein oder anderen Brutpaar.<\/p>\n
F\u00fcr Fragen und R\u00fcckmeldungen aller Art bin ich Ihnen immer dankbar.<\/p>\n
Viele Gr\u00fc\u00dfe, Jens Brune<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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