![\"Fremdfunde](\"http:\/\/archiv.01.oagkreisunna.de\/bilder\/2011\/wiederfunde_wp_120311_2.jpg\")
<\/a>Fremdfunde von Werner Pr\u00fcnte beringter V\u00f6gel, Vergr\u00f6\u00dferung durch Klick auf die Grafik oder `Strg u. +\u00b4<\/p><\/div>\n
Die jetzt mitgeteilten Wiederfundmeldungen der im „Beringungscamp“ in Fr\u00f6ndenberg-Fr\u00f6mern w\u00e4hrend des Herbstzuges mit Gregor Zosel und vielen anderen bis 2009 beringten V\u00f6gel geben auch f\u00fcr den Kreis Unna den einen oder anderen Einblick in das sonst weitgehend unbemerkt bleibende Zuggeschehen haupts\u00e4chlich der nachtziehenden Arten. Dabei sind auch \u00fcberregional beschriebene Zugabl\u00e4ufe und Ph\u00e4nomene aus den wenigen lokalen Daten ablesbar:
\nEntsprechend den Beringungszahlen sind insbesondere Teichrohrs\u00e4nger als h\u00e4ufig beringte Art wiedergefunden worden. Nat\u00fcrlich in der Hauptabzugsrichtung und in einem Bereich, in dem \u00fcberdurchschnittlich viele Beringer aktiv sind: Fast alle wiedergefundenen Teichrohrs\u00e4nger sind westlich bis s\u00fcdwestlich in Belgien kontrolliert worden. In der folgenden Saison immerhin ein Fernfund aus Spanien, 1480 km weiter s\u00fcdwestlich. Von Interesse sind sicherlich auch die beiden Wiederfunde an dem, dem Erstfang folgenden Tag: beide Teichrohrs\u00e4nger haben auch mit dem Aluzusatzgep\u00e4ck in einer Zugnacht 188 bzw. 236 km zur\u00fccklegen k\u00f6nnen. Was w\u00e4re da ohne \u00dcbergewicht erst drin gewesen? Rekordhalter ist \u00fcbrigens ein in Fr\u00f6ndenberg 1997 aluberingter Teichrohrs\u00e4nger mit 303 km in einer Nacht. Bezeichnenderweise ist unter den beiden „Expressziehern“ auch der einzige (innerhalb einer Saison) wiedergefundene Altvogel – ein Hinweis auf die These, dass „gefiederzerschlissene“ Altv\u00f6gel im Gegensatz zu Jungv\u00f6geln mit frischem Gefieder m\u00f6glichst rasch zur f\u00e4lligen Mauser ins Winterquartier streben (m\u00fcssen). Hierf\u00fcr spricht auch – abgesehen vom m\u00f6glicherweise nicht erfolgreichen Brutgesch\u00e4ft – die fr\u00fche R\u00fcckkehr der 2008 oder 2009 als diesj\u00e4hrig beringten und in 2010 dann als Altv\u00f6gel wiedergefundenen Teichrohrs\u00e4nger. Alle drei entsprechend markierten Teichrohrs\u00e4nger sind als Altv\u00f6gel ein bis zwei Monate fr\u00fcher als in ihrer Jugendzeit auf dem Weg in das Winterquartier. Der eine 2009 als nicht diesj\u00e4hrig beringte Teichrohrs\u00e4nger ist in der in der folgenden Saison 2010 nur knapp 2 Wochen sp\u00e4ter als im Vorjahr unterwegs.
\nDer einzige wiedergefundene Sumpfrohrs\u00e4nger, sowohl vom Beringer als auch vom Finder in Belgien als solcher angesprochen (!), zeigt, dass die Art auch aus unseren L\u00e4ngen s\u00fcdwestlich abzieht – bei dieser s\u00fcdostziehenden Art keine Regel. Er ist \u00fcberdies, nicht \u00fcberraschend, deutlich fr\u00fcher als fast alle Teichrohrs\u00e4nger unterwegs und belegt damit seine f\u00fchrende Platzierung beim Ranking „k\u00fcrzester Aufenthalt im Brutgebiet“.
\nEin sch\u00f6ner Hinweis auf die Einflugrichtung der sporadischen Blaumeiseneinfl\u00fcge, des Einfluges 2008\/2009, ist der Wiederfund eines in Fr\u00f6ndenberg beringten und ein Jahr sp\u00e4ter im Herbst 2009 in Litauen wiedergefangen Vogels (s. a. den Fund des in Braunschweig beringten Tieres im 2. Teil).
\nDer Wiederfund eines in Fr\u00f6ndenberg als diesj\u00e4hriges Weibchen auf dem Wegzug beringten Blaukehlchens im Folgejahr in den Rieselfeldern (als Brutvogel?) erm\u00f6glichte die im Herbst wohl nicht m\u00f6gliche Zuordnung zur hiesigen wei\u00dfsternigen Form.
\nGreifv\u00f6gel kommen wohl nur unter pers\u00f6nlicher Aufopferung auf die Wiederfundliste: S\u00e4mtliche drei zur\u00fcckgemeldeten Greife wurden tot gefunden und zur\u00fcckgemeldet. Neben dem harten Winter 2010 d\u00fcrften bei den Sperbern wohl auch andere Verlustursachen in Frage kommen.<\/p>\n
Wiederf\u00e4nge fremdberingter V\u00f6gel durch W. Pr\u00fcnte:<\/p>\n