Fröndenberg / Unna / Bönen: Mauersegler, Kuckucke, Wespenbussard, Wanderfalke, Baumfalke, Turmfalken, Rohrweihe, Girlitze, Kolkraben u.a., 13.-18.06.2018 (B.Glüer),
18.Juni 2018
Zwar können wir im Kr. UN mit den 181 Vogelarten auf der beneidenswerten, zweiwöchigen Rundreise durch Griechenland von Uwe Norra und Michael Dorenkamp nicht konkurrieren und inzwischen beginnt bei uns ohnehin die beobachtungsarme Zeit, doch hatte trotzdem der heutige Tag für mich noch einiges zu bieten und wurde zunächst in den Hemmerder Wiesen zum „Tag des Kuckucks“: die zunächst kaum glaubliche Zahl von 4 (!) Kuckucken (3,1) sorgte über Stunden für reges Treiben und zeigten einmal mehr, dass dieses NSG durch seinen Strukturreichtum immer „für eine Überraschung gut ist“! – Das Weibchen war offensichtlich mit der Suche nach Wirtsvogelnestern beschäftigt und hatte dabei teils alle drei Männchen „im Schlepp“. Es wurden einige Beobachtungen möglich, wie ich sie zuvor so noch nie erlebt hatte. Da sich das „Gespann“ auch erstaunlich arglos durch die Hecken und Gehölze bewegte, kamen sie mehrfach sehr nah heran und ließen Lautäußerungen hören, die ich auch noch nicht kannte. Zwischendurch wurde immer wieder in den Brennesselsäumen nach Raupen des Tagpfauenauges Ausschau gehalten, die noch reichlich vorhanden waren. Ein so intensives Treiben von gleich 4 Kuckucken in der zweiten Junihälfte ist – mit Blick auf die vergangenen Jahre – absolut erstaunlich und ungewöhnlich. Möglicherweise gesellen sich zu „unseren“ wenigen Kuckucken derzeit bereits abziehende Vögel aus anderen Regionen, die noch eine „letzte Chance“ auf Fortpflanzung suchen.
Außerdem unter anderem im NSG: >5 Kolkraben, 2 Rotmilane, 1 diesj. Wanderfalke, 1 Teichrohrsänger (Gesang), noch 2 singende Sumpfrohrsänger, 3 Graureiher, 1 Kiebitz, 2 Mäusebussarde, 2 Turmfalken, 1 Baumfalke, Nilgänse mit >6 Küken. – Vorgestern (16.06.) ebenda auch eine weibliche Rohrweihe jagend.
Auf dem Bönener Friedhof (Altenbögge) hat auch in diesem Jahr wieder eine Waldohreulenbrut stattgefunden, die von Hartmut Peitsch und dessem Bruder dieser Tage mit mindestens zwei flüggen Jungvögeln bestätigt werden konnte. Leider fand ich vor Ort heute Reste eines gerupften Jungvogels. Außerdem auf dem Friedhof: > 3 Revier haltende Girlitzmännchen (intensiv singend – teils zu dritt einander folgend), 1 Grünspecht (m), 3 Hausrotschwänze, 1 sehr hoch kreisender Wespenbussard (nach Fotobestimmung vermutlich männlich).
Nachzutragen gibt es für den 13.06. die turnusmäßige Bruterfolgskontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Stiftskirche / Fröndenberg: mit nur 17 Brutpaaren ist ein auffallend schlechtes Ergebnis zu verzeichnen. Bemerkenswert ist weiterhin, dass zu diesem späten Kontrollbesuch in nur 5 Nestern Jungvögel saßen, die zudem erst wenige Tage alt waren. In mindestens 9 Nestern waren noch Eier (!) – auf 3 Nestern saßen relativ fest Altvögel (brütend oder hudernd). Da das Wetter der letzten Wochen mit durchweg hohen Temperaturen und vielen Sonnentagen recht „mauerseglerfreundlich“ war, muss angenommen werden, dass evtl. Insektenmangel für die niedrigen Paarzahl und den späten Brutbeginn verantwortlich ist. (Mit dem Stichwort „Stiftskirche“ können über die Suchfunktion der OAG-Seite die Zahlen der zurückliegenden Jahre abgerufen werden).
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