Unna: Trauerschnäpper und Waldlaubsänger (mäßiger, bzw. gar kein Bruterfolg?), Wespenbussard, Rohrweihe, Neuntöter, Grauschnäpper, Kiebitze, Knäkenten, Krickenten, Sumpfrohrsänger, Gelbspötter, Feldschwirl u.a., 25.-27.05.2018 (B.Glüer)

27.Mai 2018

Bei einer vollständigen Kontrolle des Hemmerder Schelks auf Trauerschnäpperbruten und Waldlaubsänger konnte heute in den maximal 5 bisher nachgewiesenen Gesangsrevieren des Trauerschnäppers aus der aktuellen Saison nunmehr nur in zwei Revieren eine Brut festgestellt werden. Bei den Waldlaubsängern sah es ähnlich ernüchternd aus: von maximal 7 Gesangsrevieren der laufenden Saison waren heute noch 4 Reviere von dauerhaft singenden Männchen besetzt. – Hinweise auf begonnene Bruten gab es nicht. Normalerweise sind auch Waldlaubsängerbruten nachweisbar, bzw. deren Nester auffindbar, weil im Nestbereich intensiv gewarnt wird, bzw. die Altvögel zeigen sich Futter tragend. Es stellt sich bei beiden genannten Arten die Frage, warum gar nicht oder so sehr zeitversetzt gebrütet wird (durchschnittlicher Brutbeginn beim Trauerschnäpper laut „Kompendium der Vögel Mitteleuropas“ / Bauer, Bezzel, Fiedler ist Anfang bis Mitte Mai). Im Falle der zweiten, jetzt gefundenen Trauerschnäpperbrut ist es sogar so, dass das dortige Männchen schon am 08.04. (als erster Vogel dieser Art im Kr. UN) das Revier besetzt hatte. Das heutige Verhalten des angetroffenen Weibchens (langes Verweilen im Nistkasten und nur kurze Flüge in die nahe Umgebung) lässt die Annahme zu, dass die Brut noch nicht weit vorangeschritten ist. Das heißt, dass entweder die Jungvögel noch sehr klein sind, oder aber sogar das Gelege noch nicht „voll“ ist. – Nachdem das Männchen dieses Revier heute mindestens schon 50 (!) Tage hält, gibt diese Brut – genau wie auch die andere bisher registrierte Trauerschnäpperbrut (Revier seit dem 12.04. vom Männchen besetzt) wegen der Zeitversetzung Fragen auf. In den vergangenen Jahren hatte die Situation meist ähnlich ausgesehen und wurde – auch angesichts unverpaarter Männchen – vordergründig mit „Weibchenmangel“ interpretiert. Inzwischen erscheint es mir eher so – auch vor dem Hintergrund vergleichbarer Verhältnisse bei den Waldlaubsängern (besetzte Reviere mit intensiv über längere Zeiträume singenden Männchen, ohne erkennbares Brutgeschehen), dass die jeweilige Nahrungsverfügbarkeit (Insektenmangel!?) ein ausschlaggebendes Moment sein könnte.

Aus den Hemmerder Wiesen gibt es Erfreulicheres zu berichten: seit vorgestern (25.05.) fliegt dort mindestens 1 diesjähriger Kiebitz (bis zu 16 adulte Kiebitze). Am selben Tag zeigten sich ebenda (Brutzeit!) ein Knäkentenpaar und ein Krickentenpaar. Außerdem bis einschließlich heute 1 rastender Grünschenkel, >8 Sumpfrohrsänger, >1 Gelbspötter, 2 (!) Rohrammerreviere, weiterhin 1 Kuckuck (m), >5 Nachtigallen, 1 Grauschnäpper, 1 Feldschwirl, am 25./26.05. jeweils 1 Neuntöter (m), Nilgänse und Graugänse mit Nachwuchs. Am 25.05. ebenda noch ein ostwärts durchziehender Wespenbussard (w) und 1 hoch kreisende Rohrweihe (w).

Weiblicher Trauerschnäpper Futter tragend im Hemmerder Schelk (Revier Nr. 2) ..., 25.05.2018 Foto: Bernhard Glüer

Weiblicher Trauerschnäpper Futter tragend im Hemmerder Schelk (Revier Nr. 2) ..., 25.05.2018 Foto: Bernhard Glüer

... das dazugehörende, sehr dunkle Männchen, das schon mindestens seit dem 12.04. das Revier hält, 25.05.2018 Foto: Bernhard Glüer

... das dazugehörende, sehr dunkle Männchen, das schon mindestens seit dem 12.04. das Revier hält, 25.05.2018 Foto: Bernhard Glüer

Knäkentenpaar in den Hemmerder Wiesen - unscharf im Vordergrund ein flugfähiger (!), diesjähriger Jungkiebitz, 25.05.2018 Foto: Bernhard Glüer

Knäkentenpaar in den Hemmerder Wiesen - unscharf im Vordergrund ein flugfähiger (!), diesjähriger Jungkiebitz, 25.05.2018 Foto: Bernhard Glüer

Artikel gespeichert unter: Gesehen - Gehört


Seiten

Kalender

Mai 2018
M D M D F S S
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031  

Aktuelle Artikel