Fröndenberg: Schlagopfer Rotmilan am 29.03.2018 (H. Knüwer)
Erst heute traf über Umwege die Nachricht ein, dass in Fröndenberg am 23.03. ein toter Rotmilan mit abgetrenntem Flügel unter einer einzelnen Windkraftanlage südöstlich von Ostbüren gefunden worden sein soll. Eine erste Nachsuche blieb zunächst ergebnislos. Spätere Nachforschungen bei der aufmerksamen Finderin führten dann aber doch zum genauen Fundort. Ein adulter Rotmilan lag genau 50 m vom Fuß der WEA entfernt auf einem Acker. Etwa 20 m daneben und ca. 65 m abseits der WEA fand sich dann der fehlende linke Flügel auf einem Getreidefeld. Es ist anzunehmen, dass der abgeschlagene Flügel, weil leichter und mit mehr Angriffsfläche versehen, weiter entfernt als der Rest des Vogels zu Boden gegangen ist. Der Fundort und die Fundumstände lassen also keine Zweifel aufkommen, dass dieser Rotmilan der Windkraftanlage zum Opfer gefallen ist. Als Aasfresser, der im Suchflug nach Beute Ausschau hält, also den Blick vorwiegend nach unten gerichtet hat, nimmt der Rotmilan die sich drehenden Rotoren nicht ausreichend wahr. Außerdem reicht das Reaktionsvermögen der Art nicht aus, um den sich bei stärkerem Wind schnell drehenden Rotoren auszuweichen. Diese können an ihren Enden bei großen Anlagen Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h erreichen. Dem Zustand des Rotmilans nach (u.a. eingetrocknete und eingefallene Iris) muss der Vogel schon längere Zeit dort gelegen haben (geschätzt mindestens 2 Wochen). Die Kollision mit einem Rotorblatt dürfte sich demnach Anfang bis Mitte März ereignet haben. Interessant war, dass bei der zweiten Nachsuche ein weiterer Rotmilan im Abstand von 10 m von der WEA (aber unterhalb der Rotoren) entlang flog, Beute vom Boden in Mastnähe aufnahm und mit dieser in Richtung vermeintlichem Brutplatz davonflog.
Donnerstag, 29. März 2018