Fröndenberg / Unna / Bönen / Kamen: Baumfalken, Rohrweihen, Habicht, Wespenbussarde, Sperber, Rotmilane, Kolkraben, Rebhühner, Schwarzstörche, Birkenzeisige, (keine) Neuntöter, Silberreiher, Flussuferläufer, Insekten, u.a., 24.-30.07.2017 (B.Glüer)
30.Juli 2017
Zurzeit sind Vogelbeobachtungen eher „Nicht-Beobachtungen“ – die meisten Vögel haben das Brutgeschäft abgeschlossen, befinden sich in der Mauser und leben sehr still und heimlich, bzw. einige Arten haben auch schon die Reise in die Winterquartiere angetreten. Andere Arten sind allerdings tatsächlich im Bestand zurückgegangen und werden deshalb immer seltener gesehen. Dazu gehört ganz offensichtlich auch der Wespenbussard. Eigentlich ist er gerade jetzt am besten zu entdecken, denn seine sich spät entwickelnden Jungvögel sind inzwischen soweit, dass sie großen „Appetit“ haben und jetzt hauptsächlich mit der ebenfalls weit entwickelten Brut von Wespenvölkern gefüttert werden. Dazu werden überdurchschnittlich viele Flüge – auch über größere Distanzen gemacht, denn ein ausgegrabenes Wespennest kann bereits 5 – 8 Waben enthalten, die alle einzeln zu den Jungen transportiert werden. Trotz intensiver Suche gelang auf dem Haarstrang seit der Beobachtung von Andreas Reichelt (21.06. über dem Mühlenberg / Frdbg.) kein einziger, weiterer Nachweis. Lediglich 2 Beobachtungen im Ruhrtal lassen ein Brutpaar im Bereich Menden/Fröndenberg vermuten. Ein weiteres Paar scheint im Raum Schwerte zu brüten (Agon-Meldungen). Immerhin konnte heute eine der beiden Bönener Bruten bestätigt werden (Altvogel in Horstnähe, bzw. eine frische Wespenwabe lag unter dem Horst).
Ein anderer „Sorgenfall“ (Baumfalke) konnte heute mit einem zweiten Brutpaar nahe der Wilhelmshöhe (Frdbg.) wie im Vorjahr auf Hochspannungsmast bestätigt werden. Ähnlich wie bei Hemmerde (zuletzt von M. Lebeus gemeldet) werden auch hier wohl Jungvögel versorgt.
Demgegenüber scheint es Mäusejägern im laufenden Jahr wieder etwas besser zu gehen: an vielen Stellen sind junge Mäusebussarde mit ihren Bettelrufen zu hören. Viele diesjährige Turmfalken sind bereits selbständig und haben es relativ leicht mit der Feldmausjagd. Nahe Frdbg.-Ostbüren heute mindestens 13 jagende Turmfalken.
In der Strickherdicker Feldflur heute eine vorjährige Rohrweihe (m) rastend (gut gesättigt?!). Ebenda auch 3 Rebhühner und in Getreidefeldern Schwärme von Sperlingen (Haussperlinge und Feldsperlinge / > 120 Ex gesamt). Ansonsten nur wenig Kleinvögel: 2 Feldlerchen, 1 Schafstelze, einige Goldammern, 1 rastender Sumpfrohrsänger.
Im Wassergewinnungsgelände (Frdbg.-Langschede) heute unter anderem 18 Graureiher, 3 Silberreiher, 2 diesj. Gebirgstelzen, ~20 Bachstelzen, ~30 Uferschwalben, 1 Flussuferläufer, 34 Kanadagänse, ~20 überfliegende Kormorane.
Über den Bielenbüschen (Frdbg.-Frömern) 1 Habicht (w/ad), 2 Kolkraben, 3 Rotmilane, 4 Mäusebussarde. Ebenda (gestern, 29.07.) bereits eine westwärts ziehende Rohrweihe (w). Die beiden Neuntöterreviere in diesem Bereich sind aufgegeben, bzw. erfolglos – das hier gefundene Nest (siehe Meldung 19-25.06.) wurde gestern zerstört vorgefunden. Am vergangenen Sonntag (23.07.) hier 2 überfliegende Birkenzeisige.
Östlich von Kamen am frühen Nachmittag trotz starken Gegenwindes 3 westwärts ziehende Schwarzstörche (vermutlich diesj.).
In den Hemmerder Wiesen gestern unter anderem >2 Kolkraben, > 3 Mäusebussarde, 3 Turmfalken, 4 Rotmilane, 5 Graureiher. Jedoch auch hier keine Neuntöter auffindbar, obwohl sich inzwischen eine arten- und individuenreiche Insektenfauna entwickelt hat. In den blütenreichen Wiesen sind viele Tagfalter und erfreulich viele Heuschrecken. Auf den Blütentellern des Wiesenbärenklaus kann man Bestimmungsübungen an einer Vielfalt von Zweiflüglern machen.
Im Ortskern von UN-Hemmerde konnte gestern nach einem Hinweis von Hartmut Brecher eine erfolgreiche Sperberbrut bestätigt werden (ausdauernd Jungvogel-Bettelrufe!).
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