Unna / Fröndenberg / Menden: Kiebitze, Mauersegler, Schleiereulen, Trauerschnäpper, Sprosser, Rotmilan, Schwarzmilan, Schwarzkehlchen, Rohrweihe, Insekten, u.a., 09.-12-06.2017 (B.Glüer)

12.Juni 2017

Im Hemmerder Ostfeld waren heute noch 3 adulte und 2 diesj., fast flügge Kiebitze auf einem Zwiebelfeld nahe dem hier vielfach beschriebenen Hauptbrutfeld zu sehen. Damit kann man den Bruterfolg der Kiebitze aus mindestens 9 Bruten derzeit wohl mit 2 Jungvögeln beziffern. Ebenda außerdem ein Schwarzkehlchenpaar mit einem unermüdlich balzenden (singenden) Männchen und noch erwähnenswert: eine adulte Rohrweihe (m) mit Beute, die das Gebiet in Richtung Hilbeck verließ.
In den Hemmerder Wiesen nach bereits erfolgter Wiesenmahd heute 8 (!) Graureiher, 2 Rotmilane, 1 Schwarzmilan (mit erbeutetem Frosch), >8 Kiebitze (ad.), 1 Zwergtaucher und nach wie vor der Sprosser mit Gesang (inzwischen von der Avicom anerkannt! http://nwo-avi.com/blog/?p=6536).
Bei einem gestrigen Besuch der ehemaligen Schlammteiche „Am Wälkesberg“ (Menden) – gemeinsam mit Gregor Zosel – konnte erneut ein relativer Reichtum an diversen Insekten und Kleinvögeln verzeichnet werden: ein Highlight ist weiterhin die „Solitärwespenwand“ mit zahlreichen verschiedenen Arten und großer Individuendichte mit unverändert der Schornsteinwespe als häufigste Art. An den verschiedenen Gewässern zahlreiche Libellenarten – avifaunistisch bemerkenswert die nunmehr unauffälligeren, vielen Sumpfrohrsänger (inzwischen vielfach Futter tragend), 6 Zwergtaucher, 1 Feldschwirl, 1 Neuntöter, 2 Flussregenpfeifer, > 6 Rohrammern, 2 Rostgänse, 7 Nilgänse und bereits viele diesj. Rauchschwalben.

Im eigenen Garten gab es dann ein weiteres Insekten-Highlight: erstmals konnte ich in einem Weidenröschenbestand eine Blattschneiderbiene (Weidenröschen-Blattschneiderbiene, Megachile lapponica) bei der Arbeit beobachten – und mit Tele aus mehreren Metern Entfernung auch fotografieren. Diese eigentlich nordische Art kommt nach H. Bellmann (Kosmos) eher in Küstenregionen des nordwestlichen Niedersachsens vor. Sie ist als einzige Blattschneiderbiene, die ausschließlich Blätter von Waldweidenröschen anschneidet (alle anderen Arten nutzen Gehölzblätter), unverwechselbar.

Ein Besuch der „hauseigenen“ Schleiereulen im Nistkasten unterm Dach ergab für die Saison 2017 ein unerwartet erfreuliches Ergebnis: 7 schon recht große Jungvögel fauchten und schnarchten mich als störenden Eindringling an. Sie machten einen gut konditionierten Eindruck, was für ein ausreichendes Mäuseangebot spricht. – Im vergangenen Jahr wurden nur 4 Junge aufgezogen.

Einen ebenfalls guten Eindruck machte gestern die hier regelmäßig gemeldete Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche. Es konnten 22 (!) begonnene Bruten gezählt werden. Auffällig war allerdings, dass alle Bruten offenbar erst in der zweiten Maihälfte begonnen worden sind. – Es waren entweder noch Eier, oder sehr kleine Jungvögel in den Nestern. Möglicherweise war ein allgemeiner Insektenmangel neben dem nach eigenen Wetteraufzeichnungen kalten Maianfang mit sogar zwei Frostnächten ein Grund für die Verzögerung. Im vergangenen Jahr waren lediglich 15 Brutpaare im Turm – weit entfernt vom nur einmal erreichten Spitzenwert von 27 Bruten im Jahr 2010.

Abschließend sollen auch nochmal die Trauerschnäpper des Hemmerder Schelks erwähnt werden: während das später erschienene Paar an Nistkasten Nr. 42 seinen Nachwuchs bereits flügge hat, fütterte an Nistkasten Nr. 55 das Weibchen dieses Paares noch gestern (11.06.) ganz allein. Das hierher gehörende Männchen war als erstes im Kreis UN bereits am 09.04. im Revier. Am 12.05. war ein bauendes Weibchen am Kasten. Bei Kontrollbesuchen Anfang Juni sang das Männchen abseits des Nistkastens ungewöhnlich viel, während das Weibchen in größeren Zeitabständen allein (nicht Futter tragend!?!) am Kasten war. Nun ist eigentlich unerwartet doch Nachwuchs vorhanden – aber das Männchen scheint „die Geduld verloren“ und das Revier bereits verlassen zu haben.

Die schon sommerlich anmutenden, ehemaligen Schlammteiche `Am Wälkesberg´ (Menden) mit beindruckender Artenvielfalt..., 11.06.2017 Foto: Gregor Zosel

Die schon sommerlich anmutenden, ehemaligen Schlammteiche `Am Wälkesberg´ (Menden) mit beindruckender Artenvielfalt..., 11.06.2017 Foto: Gregor Zosel

...unter den zahlreichen Libellen dominiert vielfach die Königslibelle - hier ein Männchen ..., 11.06.2017 Foto: Gregor Zosel

...unter den zahlreichen Libellen dominiert vielfach die Königslibelle - hier ein Männchen ..., 11.06.2017 Foto: Gregor Zosel

... unverändert beeindruckend: die zahlreichen Schornsteinwespen, bei denen man sich staunend fragt, woher sie die `Unmengen´ an Rüsselkäferlarven holen, die sie für die Brut eintragen..., 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... unverändert beeindruckend: die zahlreichen Schornsteinwespen, bei denen man sich staunend fragt, woher sie die `Unmengen´ an Rüsselkäferlarven holen, die sie für die Brut eintragen..., 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... eine von zwei gefundenen, verpuppungsreifen Raupen des Braunen Bären ..., 11.06.2017 Foto: Gregor Zosel

... eine von zwei gefundenen, verpuppungsreifen Raupen des Braunen Bären ..., 11.06.2017 Foto: Gregor Zosel

... verborgene `Schönheit´ in der Bodenvegetation: Messingeule (Diachrysia chrysitis) ..., 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... verborgene `Schönheit´ in der Bodenvegetation: Messingeule (Diachrysia chrysitis) ..., 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... schwierig zu fotografieren: die seltene Weidenröschen-Balttschneiderbiene im `Dschungel´ eines Waldweidenröschenbestandes im eigenen Garten bei der Arbeit ..., 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... schwierig zu fotografieren: die seltene Weidenröschen-Balttschneiderbiene im `Dschungel´ eines Waldweidenröschenbestandes im eigenen Garten bei der Arbeit ..., 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... nach nur rund 20 Sekunden hat sie mit ihren scharfen Mandibeln ein Daumennagel großes Blattstück herausgeschnitten und macht sich davon ..., 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... nach nur rund 20 Sekunden hat sie mit ihren scharfen Mandibeln ein Daumennagel großes Blattstück herausgeschnitten und macht sich davon ..., 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... leider gibt es derzeit auch wieder zahllose Beispiele für erschreckende Einfalt - hier am Straßenrand kommt jede Vielfalt - nicht nur an Insekten - buchstäblich `unter das Messer´..., 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... leider gibt es derzeit auch wieder zahllose Beispiele für erschreckende Einfalt - hier am Straßenrand kommt jede Vielfalt - nicht nur an Insekten - buchstäblich `unter das Messer´..., 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... nur dem Telegrafenmasten verdankt hier ein Raupennest des Tagpfauenauges (Pfeil) sein Überleben vor dem Mulchmäher ..., 12.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... nur dem Telegrafenmasten verdankt hier ein Raupennest des Tagpfauenauges (Pfeil) sein Überleben vor dem Mulchmäher ..., 12.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... hier wurde auch abseits der Straßen `Tabula rasa´ bis unmittelbar an das Getreide heran gemacht ..., 09.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... hier wurde auch abseits der Straßen `Tabula rasa´ bis unmittelbar an das Getreide heran gemacht ..., 09.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... von einem wenige Tage alten Rehkitz, das in dem Kräutersaum gelegen hatte und in diesem Alter bei Gefahr nicht wegläuft (siehe auch Pfeil auf dem vorherigen Bild), ließ der Mulchmäher nur eine Körperhälfte übrig, 09.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... von einem wenige Tage alten Rehkitz, das in dem Kräutersaum gelegen hatte und in diesem Alter bei Gefahr nicht wegläuft (siehe auch Pfeil auf dem vorherigen Bild), ließ der Mulchmäher nur eine Körperhälfte übrig, 09.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

Einer von nur 2 jungen Kiebitzen, die aus mindestens 9 begonnenen Bruten im Hemmerder Ostfeld das Erwachsenenalter fast erreicht haben, 09.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

Einer von nur 2 jungen Kiebitzen, die aus mindestens 9 begonnenen Bruten im Hemmerder Ostfeld das Erwachsenenalter fast erreicht haben, 09.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

Erfreulicher stellt sich die Situation bei den Fröndenberger Mauerseglern dar: bei einem von insgesamt 22 Brutpaaren in der Stiftskirche erscheint hier bei der Bruterfolgskontrolle trotz eingeschaltetem Kunstlicht der hintere Partner gerade mit Baumaterial zur Brutablösung an der künstlichen Nistschale ..., 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

Erfreulicher stellt sich die Situation bei den Fröndenberger Mauerseglern dar: bei einem von insgesamt 22 Brutpaaren in der Stiftskirche erscheint hier bei der Bruterfolgskontrolle trotz eingeschaltetem Kunstlicht der hintere Partner gerade mit Baumaterial zur Brutablösung an der künstlichen Nistschale ..., 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... in einem anderen Nest sind bereits 3 Jungvögel, von denen einer deutlich größer als seine Geschwister ist - stellt sich die Frage, ob er vielleicht als der Stärkere bei Insektenmangel bevorzugt gefüttert wird, 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

... in einem anderen Nest sind bereits 3 Jungvögel, von denen einer deutlich größer als seine Geschwister ist - stellt sich die Frage, ob er vielleicht als der Stärkere bei Insektenmangel bevorzugt gefüttert wird, 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

Die jungen Schleiereulen zeigen sich bei der Bruterfolgskontrolle `not amused´ und drücken sich in die hintere Ecke, 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

Die jungen Schleiereulen zeigen sich bei der Bruterfolgskontrolle `not amused´ und drücken sich in die hintere Ecke, 11.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

Dieses Trauerschnäpperweibchen ist offenbar spät dran und füttert ohne Partner seinen Nachwuchs (Hemmerder Schelk), 09.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

Dieses Trauerschnäpperweibchen ist offenbar spät dran und füttert ohne Partner seinen Nachwuchs (Hemmerder Schelk), 09.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

Sehr brachial wurde ein Steinhummelnest in den Hemmerder Wiesen am Wegesrand ausgegraben - ein Wespenbussard scheidet bei derart grober Vorgehensweise als Urheber aus - typisch ist dieser `Arbeitsstil´ allerdings für Dachse., 12.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

Sehr brachial wurde ein Steinhummelnest in den Hemmerder Wiesen am Wegesrand ausgegraben - ein Wespenbussard scheidet bei derart grober Vorgehensweise als Urheber aus - typisch ist dieser `Arbeitsstil´ allerdings für Dachse., 12.06.2017 Foto: Bernhard Glüer

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