Bei unserer Kartierung der selteneren Vogelarten in den ca. 10 ha großen, ehemaligen Schlammteichen am Halingener Wälkesberg war besonders die Dichte und die große Anzahl an Sumpfrohrsängern beeindruckend. Hier konnten wir ca. 15-20 Reviere festmachen. Ein Sumpfrohrsänger hat uns mit dem Einbau kurzer Bartmeisengesangspartien in seinem Lied erfreut. Die Zahl der Teichrohrsänger lag heute bei 6 singenden Männchen. Ebenfalls 6 singende Rohrammermännchen standen am Ende auf unserem Notizzettel. Das hiesige Flussregenpfeiferpaar warnte immer wieder; ob es brütet, konnten wir leider nicht feststellen. Zwei Kiebitze schienen immer wieder vom angrenzenden Feld zu kommen. Auf den verschiedenen Gewässern zählten wir: 4 Zwergtaucher in 3 Revieren, 2 Teichrallenreviere, mind. 7 Blässrallenfamilien mit >20 Pulli, 1 Nilgansfamilie mit mind. 3 Junge, 2 Rostgänse sowie 3 Höckerschwäne. An Singvögeln noch erwähnenswert: ca. 50 Mauersegler, die sich hier zum Trinken versammelten, 1 Dompfaffpaar sowie 1 Neuntöterweibchen, welches in die angrenzende NABU-Streuobstwiese wechselte. Bei einer späteren Nachsuche in besagter Obstwiese entdeckten wir auch das dazugehörende Neuntöter-Männchen.
Ein besonderes Highlight für uns war die Entdeckung vieler verschiedenster Brutröhren von Solitärwespen in einer Lehmsteilwand. Bei der kurzen Untersuchung konnten wir 4 Solitärwespenarten bestimmen; zudem waren noch einige Arten von kleinen Solitärbienen anwesend. Eine gezielte Nachuntersuchung dieses interessanten Kleinstlebensraumes ist von uns für die nächsten Tage geplant.
Blick in den westlichen Teil der Schlammteiche......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Steilwand der Solitärwespen......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Schornsteinwespen mit Beute steuern ihre Brutröhren an ......am 05.06.17 Foto: Bernhard Glüer
Die erbeuteten Rüsselkäferlarven werden mit dem Kopf voran transportiert und so sicher zum Ziel gebracht......am 05.06.17 Foto: Bernhard Glüer
Der typische schornsteinartige Eingang der Bruthöhle entsteht, indem die Schornsteinwespe die ausgeräumte Erde mit Wasser vermischt und so dieses Kunstwerk mauert......am 05.06.17 Foto: Bernhard Glüer
Die charakteristische Zeichnung dieser Wespenart......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Die Fliegenspießwespe ist eine Grabwespenart, die in der Regel ausschließlich Stilettfliegen an ihre Larven verfüttert ......am 05.06.17 Foto: Bernhard Glüer
Kleiner, aber dafür farbenfroher ist die Sandgoldwespe, die ebenfalls hier in der Lehmwand lebt......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Bekannter und häufiger ist die verwandte Gemeine Goldwespe......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Unzählige Zebraspringspinnen haben die Lehmwand mit ihren vielen Insekten als Jagdgebiet entdeckt......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Raupe vom Braunen Bär am Wegesrand......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Der Kleine Fuchs war heute früh die häufigste Schmetterlingsart in diesem Gebiet......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Große Pechlibelle an einem der Kleingewässer......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Die Becher-Azurjungfer gehört auch zu den Libellenarten in den Schlammteichen......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Teichrohrsänger mit Nistmaterial......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
So frei sitzend waren die singenden Rohrammern selten zu beobachten......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Auch die Dorngrasmücken lieben die Schilfröhrichte mit den angrenzenden Buschgruppen......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Flussregenpfeifer in seinem traditionellem Bruthabitat......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Neuntöter in der benachbarten NABU-Streuobstwiese......am 05.06.17 Foto: Gregor Zosel
Dienstag, 06. Juni 2017