Fröndenberg: Türkentauben, Steinschmätzer, Wespenhochzeit, 06./07.10.2016 (B.Glüer)
Gestern auf einem gemisteten Feld nahe Ostbüren wieder eine beeindruckende Ansammlung von Türkentauben (36 Vögel). Unweit davon 8 weitere auf einer Freileitung. Auf einem vegetationsfreien Feld in unmittelbarer Nähe ein einzelner Steinschmätzer.
Auf dem alten Golfplatz „Am Winkelshof“ kam es heute in der sonnigen Mittagszeit zu einer interessanten Beobachtung aus der Insektenwelt: an einer freistehende Baumgruppe sah man ungewöhnlich viele fliegende Wespen. Bei näherem Hinsehen erwies es sich als das, was ich vermutet hatte: Dutzende ausschließlich männliche Wespen (P. vulgaris) umschwirrten, von Pheromonen junger, begattungsbereiter Königinnen angelockt, einzelne Bäume. Versteckt im Blattwerk waren auch einige „Paarungstandems“ zu sehen. Trotz des sehr wespenarmen Sommers fällt in diesen Tagen auf, dass die wenigen Völker es im laufenden Jahr zu einer beachtlichen Lebensdauer gebracht haben und derzeit sehr individuenreich geworden sind. Bekanntlich leben alle Wespenvölker nur eine einzige Saison. Am Sommerende werden in jedem Wespenvolk, bevor es stirbt, für die Zukunft möglichst viele Jungköniginnen herangezogen, die dann weit verstreut irgendwo überwintern. Im vergangenen Jahr (2015) hatten wir zwar deutlich mehr Völker, die jedoch größtenteils den August schon nicht mehr überlebt haben und vielleicht auch nicht sehr viele Jungköniginnen hervorgebracht haben. Auch wenn bei vielen Menschen die Wespen eher zu den ungeliebten „Igitt-Tieren“ unserer Fauna gehören, spielen diese faszinierenden, sozialen Insekten im Naturhaushalt doch eine große Rolle und zeigen im Falle eines starken Auftretens auch insgesamt noch eine reichhaltige Insektenfauna an – denn im Wesentlichen ernähren sich Wespen von anderen Insekten. Wenn derzeit die wenigen, sehr starken noch lebenden Völker viele Jung-Königinnen hervorbringen, können wir für 2017 wieder mit einem besseren Wespenjahr rechnen.
Freitag, 07. Oktober 2016