Fröndenberg / Unna: Kuckucke, Baumfalke, Habichte, Rotmilan, Wespenbussard, Uhu, Brandgans, Waldwasserläufer, Uferschwalben, u.a., 26.06.2016 (B.Glüer)
27.Juni 2016
Heute im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede unter anderem 1 Brandgans, 3 Waldwasserläufer, 3 Flussregenpfeifer, >3 Eisvögel (2x diesj.), 9 Graureiher, ~80 – 100 Uferschwalben, 1 Baumfalke, 1 adulter Habicht (w), 1 Rotmilan, 3 Mäusebussarde, 1 diesjähriger Wanderfalke und – südlich der Ruhr, schon auf Mendener Seite – 2 im Wechsel, ausdauernd rufende Kuckucke. Auf den Wiesenflächen bereits etliche Große Ochsenaugen unterwegs.
Nahe Frdbg.-Frömern auf einem Habichthorst 2 Jungvögel, die im langjährigen Mittel in der Entwicklung ca. 2-3 Wochen zurücklagen. Normalerweise können Junghabichte Ende Juni bereits fliegen – davon sind die beiden jedoch weit entfernt.
Südlich Unna-Hemmerde am Nachmittag ein kreisender, weiblicher Wespenbussard. Normalerweise freu ich mich über jede Wespenbussardbeobachtung – in diesem Fall jedoch gab sie eher Anlass zur Sorge. Wespenbussarde brüten im Juni – das heißt, auch dieses Weibchen hätte eigentlich auf seinem Gelege sitzen müssen. Weite Flüge unternimmt das Weibchen in der Brutzeit nicht – es wird am Horst vom Männchen mit Beute versorgt. Dieses Weibchen stieg in große Höhe auf und entschwand schließlich in weiter Ferne. Da ich nahe dem Beobachtungsort einen besetzten Horst kenne, auf dem auch bereits eine Brut begonnen worden ist, nahm ich mir vor, noch im Laufe des Tages hier nach dem Rechten zu sehen. Gegen 20.50 h – eine gute Stunde vor Sonnenuntergang (kalendarischer Sonnenuntergang: 21.42 h) – war ich vor Ort. Jetzt musste ein brütendes Weibchen auf jeden Fall auf dem Horst sitzen. Schon von weitem war lautes Gezeter von Kleinvögeln aus dem Horstbaum zu hören – kein gutes Zeichen! Beim Näherkommen flog ein großer Vogel durchs Blattwerk davon – von hassenden Kleinvögeln verfolgt. Erste Assoziation war: Uhu (!?) – was sich Minuten später bestätigte. Die Kleinvögel machten ein Auffinden des Urhebers von all der Aufregung leicht – aus einer Fichtengruppe flog der Uhu, jetzt besser zu sehen, erneut ab und ließ einen großen Beutehappen fallen. Dieser erwies sich als bereits vollständig leergefressene Igelhaut (Igel werden sehr häufig von Uhus geschlagen). Das bedeutet, dass der Uhu schon eine Stunde vor Sonnenuntergang gejagt hat. Die Nähe zum Wespenbussardhorst kann Zufall gewesen sein – verheißt aber trotzdem nichts Gutes. So wurde zum Beispiel im Steiner Holz vermutlich schon zweimal eine Wespenbussardbrut Opfer eines Uhus (siehe auch Meldung mit Foto vom 31.07.2013). Auf dem durchs Blattwerk schwer einsehbaren Horst war heute Abend kein Vogel zu erkennen, was jedoch nicht ungewöhnlich ist, denn brütende Greife können sich sehr flach in die Horstmulde drücken und werden dann praktisch „unsichtbar“. – So hab ich mich erstmal vorsichtig wieder entfernt – werde aber das Geschehen im Auge behalten.
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