Bergkamen, Holzwespe und Ameisen-Sackkäfer, 21.05.2016, Gudrun und Günter Reinartz
22.Mai 2016
Wir waren in Bergkamen-Heil, eigentlich um nach Schmetterlingen oder Vögeln Ausschau zu halten.
Nicht chronologisch wiedergegeben, aber immer wieder erwischten wir ein paar Vögel. Ein Grauschnäpper behielt von einem Hausdach den Überblick, ein Hausrotschwanz präsentierte seinem Jungen das Futter, aber zum Füttern selbst ging es in einen entfernteren Baum. Auch der Stieglitz versteckte sich lieber, während die Rauchschwalbe im schönsten Sonnenschein ihr prachtvolles Gefieder zeigen wollte.
Unterdessen faszinierte uns das Leben an den verschiedenen Ameisenhügeln. So ein „Erwachen“ im neuen Jahr bringt jede Menge Arbeit. Schäden von Winter und Spechten müssen beseitigt werden und der Staat sollte möglichst schnell belebt sein. Da sind schon eine Menge an Material und Futter zu bewegen. Übrigens, wenn eine Raupe von gleich vier Ameisen „getragen“ wird, fühlt sie sich bestimmt hin- und hergerissen!
Das weiß auch der Ameisen-Sackkäfer. Der ist aus dem Ameisenbau gekommen und trachtet nun auf einem Zweig über dem Ameisenhügel seinerseits danach, seine Nachkommen wieder im Ameisenbau zu platzieren. Dazu kotet er seine Eier mit winzigen Kotschuppen ein und lässt das Ei dann über einem Ameisennest fallen. Im guten Glauben tragen die den Parasit in ihr Nest, wo er sich in den nächsten zwei Jahren von den Ameisenlarven ernährt, bis er sich verpuppt und dann als Käfer schnell das Ameisennest verlassen muss. Danach beginnt der Kreislauf von Neuem.
Nur ein paar Meter weiter das nächste Naturerlebnis. Eine weibliche Riesen-Schlupfwespe ist dabei, ihre Eier zielsicher durch das Holz hindurch in die Larve einer Holzwespe zu platzieren. Dazu verbiegt sie sich extrem, bis die Legeröhre, geführt von den Hinterbeinen, gezielt eingesetzt werden kann. Ist das Gelege untergebracht, streckt sie sich wieder und fliegt weiter.
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