Werne: Kiebitzschutz, 18.05.2016 (Anke Bienengräber)

18.Mai 2016

Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen zum Schutz von Kiebitzbruten hatte ich heute morgen zumindest ein kleines Erfolgserlebnis.

Zusammen mit dem Bewirtschafter habe ich heute morgen eine ca. 3,5 ha große Ackerfläche an der Hellstraße nach Kiebitzjungen abgesucht, auf der mir J. Hundorf zu Pfingsten noch mindestens 11 Pulli gemeldet hatte.
Diese Aktion wurde notwendig, weil der Bewirtschafter die bereits für April beauftragte Reparatur der Drainage nicht länger verschieben konnte. Nach anfänglichem Zögern war er nur mit der Zusage in das einjährige Sofortmaßnahmenprogramm des Landes gegangen, dass er von der vorzeitigen Freigabe der Fläche ab dem 10. Mai Gebrauch machen könne, sofern die Kiebitzküken dann geschlüpft und in der Lage sind, die Fläche zu verlassen. Auf die Reparatur der Drainage wollte er nicht verzichten, weil er auf den Futterertrag dieser Fläche angewiesen ist und ein Verkauf dieser Fläche steht mangels Ersatzfläche auch nicht in Aussicht. Aber er ist bereit, das Programm zum Bewirtschaftungsaufschub im Rahmen des regulären Vertragsnaturschutzes für die nächsten fünf Jahre mit zu machen.

Es war abgesprochen, dass wir noch anwesende Kiebitze verscheuchen, bevor die Drainage neu verlegt wird. Gestern abend hatte die Firma bereits ihre Maschinen am Rand abgestellt und heute früh vor meiner Ankunft in der Nordspitze ein Probeloch gegraben. Daher waren wohl die meisten Kiebitze frühzeitig geflüchtet, so dass wir nach intensiver Suche nur noch zwei fast flügge Junge aufgescheucht haben. Diese wurden gefangen und angrenzend wieder freigelassen. Allerdings halten sich nicht alle Küken an das „Betretungsverbot“ . . .

Das kleine Erfolgserlebnis war dann die Zusage des Bewirtschafter der angrenzenden Fläche, die aktuell ebenfalls im Kiebitzschutzprogramm ist, diesen Acker bis zur Einsaat von Wintergetreide ganz liegen zu lassen.
So haben die fast flüggen Kiebitzjungen von insgesamt mehr als 10 Brutpaaren in diesem Gebiet trotz der aktuellen Störung noch eine gute Aufwuchschance.

Bei der Suche auf der inzwischen stark mit Wildkräutern bewachsenen Ackerfläche fand ich übrigens die traurigen Überreste einer Ente und möglicherweise die flaumigen Reste eines Kiebitzkükens.

Fast flügger Kiebitz-Jungvogel nach dem Versetzen an der Hellstraße am 18.05.2016 Foto: Anke Bienengräber

Fast flügger Kiebitz-Jungvogel nach dem Versetzen an der Hellstraße am 18.05.2016 Foto: Anke Bienengräber

Rest eines Kiebitz-Jungvogels? Hellstraße am 18.05.2016 Foto: Anke Bienengräber

Rest eines Kiebitz-Jungvogels? Hellstraße am 18.05.2016 Foto: Anke Bienengräber

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