Fröndenberg/Unna: Leuzistischer Kranich, Ringdrosseln, Grauschnäpper, Baumpieper, Feldschwirl, Rotschenkel, Kiebitze, Flussuferläufer, deutlicher Durchzug von Grünschenkeln und Bruchwasserläufern am 30.04.2016 (Marvin Lebeus)
30.April 2016
An diesem sehr tristen, grauen und regenreichen Samstagmorgen fiel in den Hemmerde Wiesen ein sehr heller und großer Vogel auf. Bei näherem Hinsehen entpuppte sich dieser Vogel als Kranich, wohl als ein leuzistischer Kranich. Das Leuzismus auch bei Kranichen vorkommen kann, war mir bis dato völlig unbekannt. Auch konnte ich bisher nichts im Internet über diese „weißen Schafe“ herausfinden. An den Blänken war eine auffällig große Ansammlung von Limikolen zu sehen: 21 (!) Bruchwasserläufer, 11 Grünschenkel, 2 Flussregenpfeifer, 1 Rotschenkel, 1 Bekassine. Ein großer Teil ist im Laufe des Morgens Richtung Westen abgezogen. Nebenher hier noch fünf Braunkehlchen, ein Baumfalke und ein im strömenden Regen singender Feldschwirl.
In der Mergelkuhle bei Bausenhagen noch vier Ringdrosseln und 1 rufender Baumpieper (Revier?).
Auf der Kiebitzwiese eine ähnlich große Ansammlung von eben gleichen Limikolen: 17 (!) Bruchwasserläufer, 5 Grünschenkel, 4 Flussregenpfeifer, 2 Flussuferläufer, 2 Waldwasserläufer und auch hier 1 erster Grauschnäpper. Die Bruchwasserläufer sind schließlich ohne erkennbaren Grund aufgeflogen und auch gen Westen abgezogen.
Der große Acker im Warmer Löhen ist nun seit einigen Tagen eingesät und somit bereit für die hiesigen Kiebitze. Aus den ursprünglichen 3 Paaren sind nun 4 Paare geworden, erfreulicherweise sitzt bereits 1 Weibchen fest! Hier zudem noch: 11 Graureiher, 9 Steinschmätzer und wieder (deplaziert?) 1 Flussregenpfeifer.
Auf einem weiteren -aber noch unbearbeitetem- Acker im Osten Fröndenbergs stehen derweil auch drei Kiebitze. Der Bauer hat hier auf eben diese Kiebitze aufmerksam gemacht und uns gleichermaßen die Chance gegeben die Nester, falls vorhanden, zu markieren. So könnte er die Gelege dann während der Bearbeitung gezielt mit dem Trecker umfahren. Also quasi genau die andere Strategie wie auf dem Acker im Warmer Löhen, wo die Kiebitze nun zeitgleich mit der Bestellung des Feldes brüten. Gregor Zosel und ich konnten hier immerhin ein brütendes Weibchen entdecken, etwas abseit noch zwei Männchen. Bei der Markierung des Geleges fiel uns auf das lediglich -bisher?- zwei Eier im Nest lagen, in der Regel besteht ein Kiebitzgelege aus vier Eiern.
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