Kamen: Begehung eines Insektenfeldes, 17.06.2015 (Beob.: Götz Loos, Karl-Heinz Kühnapfel, Erwin Bock, Achim Pflaume, Heino Otten, Meld:: Heino Otten)

18.Juni 2015

Bereits am 18. März 2015 wurde auf einer Fläche von etwa 5000 qm von einem Landwirt eine spezielle Saatmischung ausgesät. Vorher wurde der völlig verbuschte (Brombeere, Holunder, Salweide) und von Brennnessel und Kan. Goldrute dominierte Acker mehrfach gegrubbert und mit der Scheibenegge bearbeitet. Gestern fand, nach nur 3 Monaten Entwicklungszeit, eine erste einstündige Begehung mit Dr. Götz Loos, Karl-Heinz Kühnapfel, Erwin Bock, Achim Pflaume und mir statt. G. Loos notierte zum jetzigen Zeitpunkt (!) über 90 Pflanzenarten, darunter allein 30 meist mehrsprossige E. helleborine. Dominant sind zurzeit Phacelia/Büschelschön und diverse Senf- und Kleearten. K.-H. Kühnapfel und A. Pflaume bestätigten 1 BP Sumpfrohrsänger, Goldammer, Distelfink, Zilp-Zalp, Eichelhäher, Ringeltaube, Amsel, Gartenbaumläufer, Dorngrasmücke und Mönchsgrasmücke. Am Montag sang in den Hybridpappeln ein Kuckuck und je ein Paar Fasan und Nilgans konnte bestätigt werden. Rabenkrähen sind ebenfalls regelmäßige Besucher.
Mit E. Bock zusammen schätzte ich gestern etwa 10.000 Hummel-Sammlerinnen aus 4 Arten, was bedeutet, dass dieses kleine Feld mindestens 120 Hummelvölker mit Nektar und Pollen versorgt.
Zahlreiche Honigbienen, div. Tagfalter, Gebänderte Prachtlibelle, versch. Schwebfliegen, Käfer wurden am Rand notiert. Selten sah ich in den letzten Jahren solche Massenvorkommen vom Gewöhnlichen Grashüpfer und dem Grünen Heupferd!
Zu den Kosten:
Das Gelände wurde mir vom jetzigen Pächter (und Jäger!) kostenlos zur Verfügung gestellt. Die jährliche Pacht beträgt 120 €. (Inzwischen hat der Pächter mir 3 weitere Flächen angeboten. Dass er dies zur dringend nötigen Image-Verbesserung der Jäger tut, ist eine Vermutung.)
Der befreundete Landwirt nahm kein Entgelt und das Saatgut (außer 2 kg Inkarnatklee, die ich nach Rücksprache mit G. Loos dazu kaufte) stellte mir die Bio-Station/ das LANUV kostenlos zur Verfügung.
Fazit:
Es ist auch heute noch möglich, kostengünstig und sinnvoll auch kleinere Flächen so um zu gestalten, dass neben den Insekten und Pflanzen auch gefiederte Insekten- und Körnerfresser gefördert werden können.

Von links nach rechts: E. Bock, K.-H. Kühnapfel, A. Pflaume, Dr. G. Loos, Kamen am 17.06.2015 Foto: Heino Otten

Von links nach rechts: E. Bock, K.-H. Kühnapfel, A. Pflaume, Dr. G. Loos, Kamen am 17.06.2015 Foto: Heino Otten

Phacelia/Büschelschön, blühende Armenische Brombeere in Kamen am 17.06.2015 Foto: Heino Otten

Phacelia/Büschelschön, blühende Armenische Brombeere in Kamen am 17.06.2015 Foto: Heino Otten

Phacelia, Weißer Senf und Raps in Kamen am 17.06.2015 Foto: Heino Otten

Phacelia, Weißer Senf und Raps in Kamen am 17.06.2015 Foto: Heino Otten

Epipactis helleborine/Stendelwurz, Kamen am 17.06.2015 Foto: Heino Otten

Epipactis helleborine/Stendelwurz, Kamen am 17.06.2015 Foto: Heino Otten

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